"Für uns ist Bildung ein Grundrecht": Freiberger Schüler helfen Nepal

Vorgestellt Die Schülerfirma Namsté Nepal

Freiberg. 

Unglaublich freundliche Menschen, gigantische Berge, terrassenförmig abgestufte Felder, wehende Gebetsfahnen und der farbenfrohe Buddhismus und Hinduismus: Das alles sind Dinge, die man sofort vor Augen hat, wenn es um Nepal geht. Ein kleines Land zwischen China und Indien, das sich durch seine Menschen, eine atemberaubende Landschaft und seine gelebte Kultur auszeichnet. Doch es ist auch ein Land, das geprägt ist von politischen Krisen, Armut, Analphabetentum, Hunger und gewaltigen Naturkatastrophen. Des Weiteren sind in den ländlichen Regionen, fernab von den touristischen Gebieten gute und nachhaltige Bildungsangebote sehr selten. Genau da versucht eine Freiberger Schülerfirma zu helfen.

"Namasté Nepal" aus Freiberg

"Mit unserem Projekt verbessern wir die Lebensumstände in unserem Partnerdorf Gati und der Umgebung", sagt Leonie Mann, Geschäftsführerin der Schülerfirma Namaste Nepal S-GmbH vom Geschwister-Scholl-Gymnasium in Freiberg.

Seit 2005 finanziert die Schülerfirma den Bau von Schulen und Kindergärten in dieser Region, sie setzen sich aber auch dafür ein, dass die Dorfbevölkerung durch Projekte der Hilfe zur Selbsthilfe zusätzliche Erwerbsmöglichkeiten erhalten. Zum Beispiel durch Ausbildungen und Kurse zu den Themen Kaffeeanbau, Schmuckherstellung oder Textilbearbeitung. Die in den Dörfern produzierten Produkte werden dann zum Teil hier in Deutschland verkauft, vor allem der Kaffeeverkauf ist dabei eine wichtige Einnahmequelle für Namasté Nepal.

Außerdem wird Geld durch viele Veranstaltungen, wie dem Nepallauf, der Freiberger Lesenacht oder verschiedenen Catering-Einsätzen über das Jahr gesammelt. Die Schülerfirma hat ein kleines Netzwerk gegründet, so dass auch Schülerinnen und Schüler aus Clausthal-Zellerfeld, Buchen, Dortmund, Olbernhau und Delft, aktiv am Projekt mitarbeiten.

Nepal in der Corona-Pandemie

Seit vielen Jahren ist es den Freibergern wichtig die Hygiene und medizinische Versorgung in den Projektdörfern zu bessern. Die Corona Pandemie hat deutlich gezeigt wie relevant das ist. Durch die neue Delta-Variante des Corona-Virus' in Indien erreichte die zweite Welle Nepal völlig unvorbereitet. Von 10.000 Tests waren im Mai ca. 50% positiv. Aber es gab zu wenig Testmöglichkeiten, Krankenhausbetten, Beatmungsgeräte oder Impfdosen. "In dieser Situation wanden wir uns mit einer Petition an die europäische Union um Unterstützung für Nepal zu erwirken", betonen die Schüler. Mehr Informationen dazu kann man auf der Website finden. Zurzeit sind die Infektionszahlen niedrig, doch es wird kaum getestet. Die Dunkelziffer ist also wohl immer noch sehr hoch. Trotz dieser schweren Zeiten bleiben die Mitglieder der Schülerfirma optimistisch, denn ihr Projekt hat schon andere Rückschläge erlitten, woraus dann aber wiederum etwas Positives hervor ging.

Das Erdbeben 2015

In diesen 90 Sekunden wurden fast alle Häuser in Gati und den umliegenden Dörfern zerstört. Der von den Freibergern finanzierte Kindergarten und der Schulerweiterungsbau wurden aber kaum beschädigt, denn beide Gebäude wurden erdbebensicher geplant und gebaut.

Damals wurde eine riesige Aktion angekurbelt, um sieben neue Schulen zu errichten, die nun bereits fertiggestellt sind. Beim Aufbau wurde sich besonders darauf konzentriert, alle Gebäude erdbebensicher zu errichten. Während der Nepalreise 2016 konnten die Freiberger Schüler selbst aktiv am Neubau der Schule mitwirken. Gemeinsam mit der Dorfbevölkerung wurde die Zementdecke der ersten Etage gegossen.

Die Nepalreise sei sehr wichtig für die Schüler, zum einen, um den Bezug zu ihren Geschäftspartnern in Nepal zu wahren, aber auch, um die Beziehungen zu den Dorfbewohnern zu pflegen und diese zu beraten und zu unterstützen. "Deshalb hoffen wir, dass diese Reise für uns bald wieder möglich sein wird" erzählt Leonie Mann.

Nepallauf 2021

Schon bald steht außerdem wieder der jährliche Nepallauf in Freiberg an und es sind alle herzlich eingeladen am Wochenende vom 24. bis zum 26. September daran teilzunehmen. Es ist doch diese geniale Kombination, dass die eigene sportliche Aktivität zu einem guten Gefühl führt, direkt in Gati (Nepal) helfen zu können. Jeder Euro kommt direkt in Nepal an. Außerdem kann man jetzt schon am "Nepallauf to go" teilnehmen und mit seinen sportlichen Aktivitäten auch von zu Hause aus Gutes tun. Weitere Informationen dazu gibt es unter www.nepallauf.de. Abschließend kann man sagen, dass das Freiberger Nepalprojekt sowohl für die Freiberger Schüler, für die Freiberger Bevölkerung und vielen Freunden außerhalb Freibergs, als auch für die nepalesischen Dorfbewohner ein sehr bereicherndes soziales Projekt und eine wahre Herzensangelegenheit ist. Diese Partnerschaft überwindet Grenzen!

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