Gemeinsam an die Grenzen und darüber hinaus: Wie sich ein Paar auf den Kulturhauptstadt-Marathon in Chemnitz vorbereitet

Kulturhauptstadtmarathon Benjamin und Nancy aus Burgstädt laufen beim Kulturhauptstadt-Marathon mit - Was sie antreibt: Teamgeist, Heimatliebe und der Wunsch, gemeinsam über sich hinauszuwachsen.

Benjamin wollte schon lange einmal einen Marathon laufen. Der 36-Jährige aus Reichenbach im Vogtland hat bereits an drei Tough-Mudder-Wettkämpfen teilgenommen und dabei seine Begeisterung für Ausdauerwettkämpfe entdeckt. Doch es fehlte immer das letzte Quäntchen Entschlossenheit. Als er vor über einem Jahr Nancy kennenlernte, änderte sich das. Sie hatte bereits den Oberelbemarathon absolviert. "Als ich erfahren habe, dass sie schon den Oberelbemarathon gelaufen ist, war das für mich das letzte Fünkchen Motivation, das ich gebraucht habe", sagt Benjamin. Als er dann noch erfuhr, dass der diesjährige Marathon nicht irgendwo stattfindet, sondern direkt in Chemnitz - keine 20 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt - war die Entscheidung gefallen: "Dann gab es keine Ausreden mehr."

Warum Chemnitz der perfekte Ort für ihren Marathonstart ist

Nancy, die gemeinsam mit Benjamin in Burgstädt wohnt, erinnert sich: "Ich bin die Strecke damals ganz allein gelaufen. Umso schöner war es, jemanden zu treffen, der Lust hat, das mit mir zusammen zu machen." Chemnitz bedeutet für sie ein Stück Heimat. "Solange ich denken kann, ist es das erste Mal, dass hier ein Marathon stattfindet - da freue ich mich einfach, ein Teil davon zu sein." Für Benjamin zählt vor allem die Nähe: "Es ist der bequemste Marathon überhaupt - direkt vor der Haustür."

Halbmarathon und Marathon: Gemeinsames Laufen, unterschiedliche Distanzen

Die beiden teilen die Begeisterung fürs Laufen, aber nicht die Distanz. Benjamin startet über die Halbmarathonstrecke, Nancy läuft die vollen 42,195 Kilometer. "Unsere Vorbereitung sieht dadurch ein bisschen unterschiedlich aus", sagt sie. Benjamin gibt sich ein realistisches Ziel: "Wenn alles gut läuft, wäre unter zwei Stunden schön - aber das wird schon sehr schwer. Der Tag davor ist der letzte Spieltag meines Herzensvereins, der vielleicht aufsteigt - also vermutlich keine gute Wettkampfvorbereitung." Nancy hingegen betont das gemeinsame Erlebnis: "Wir wollen beide durchhalten und gemeinsam durchs Ziel laufen - und danach das Ganze gemeinsam feiern."

So funktioniert das gemeinsame Marathontraining als Paar

Auch das Training gestalten sie im Alltag eng miteinander. "Wir ziehen uns zusammen um, starten zusammen - aber beim Laufen ist jeder für sich, bei seinem eigenen Tempo, auf seiner eigenen Strecke", erzählt Nancy. Was danach kommt, ist ihnen besonders wichtig: "Wenn wir zurückkommen, schauen wir uns unsere Zeiten an, motivieren uns gegenseitig weiterzumachen - das schweißt zusammen."

Startlinie Kulturhauptstadt-Marathon: Die Stimmung zählt

Mit Blick auf den 18. Mai hoffen beide auf angenehme Bedingungen. Nancy denkt an vergangene Erfahrungen zurück: "Also aktuell hoffe ich darauf, dass es nicht wieder 30 Grad werden wie beim Firmenlauf - damals bin ich im Maskottchenkostüm gelaufen." Besonders freut sie sich auf die Unterstützung entlang der Strecke: "Ich kenne das aus den anderen Wettkämpfen - dass die Leute dann motivieren, wenn einer überholt wird oder nicht mehr kann. Dadurch kann man über seine Grenzen hinausgehen, die man selbst gar nicht kennt - und man kämpft sich Kilometer für Kilometer weiter, auch wenn der Körper eigentlich schon gar nicht mehr kann. Am Ende läuft man dann glücklich durchs Ziel und ist stolz auf sich."

Belohnung nach dem Lauf: Von Eis bis Sofa-Date

Nach dem Lauf steht für beide fest: Belohnung muss sein. Nancy sagt: "Wir würden davon einfach mal alles nehmen - ein großes Eis, eine Pizza, ein Sofa-Date mit Muskelkater und wahrscheinlich noch eine Massage dazu. Ich kenne das noch vom Dresden-Marathon - danach ging gar nichts mehr. Nach dem Essen schlafen wir wahrscheinlich sofort ein. Aber ja - auf die Belohnung freuen wir uns sehr."

Warum gemeinsames Laufen Paare stärker macht

Wenn sie über andere Paare sprechen, die ein ähnliches Erlebnis wagen möchten, ist Nancy überzeugt: "Im Austausch mit anderen, die an Events teilgenommen haben - sei es auch das Firmenevent - haben sich im darauffolgenden Jahr wieder viele angemeldet, weil es allen Spaß gemacht hat. Und wenn man dann noch einen Partner hat, mit dem man auf das gemeinsame Erlebnis zurückblicken kann, macht das noch viel mehr Spaß. Dabei ist es egal, ob man sprintet, läuft, walkt oder einfach nur spaziert. Am Ende kommt es darauf an, dass man Spaß an der Sache hat und über seine eigenen Grenzen hinausgewachsen ist - und nicht, ob man auf dem Siegerpodest steht."

Benjamin ergänzt: "Es gibt nichts Besseres, als mit seinem Partner oder seiner Partnerin Sport zu machen - das verbindet. Und so ein Marathon-Event ist nochmal eine Stufe darüber. Deswegen freuen wir uns darauf, daran teilzunehmen." Am 18. Mai ist es so weit - für Nancy und Benjamin geht es nicht nur um Kilometer, sondern um ein gemeinsames Ziel, das verbindet.

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