Die Einwohner der Gemeinde Halsbrücke wählen am nächsten Sonntag einen neuen Bürgermeister. Notwendig wird die Wahl, weil der bisherige Bürgermeister Andreas Beger sein Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgibt.
Vier Kandidaten
Um das Amt des Bürgermeisters der rund 5000 Einwohner zählenden Gemeinde bewerben sich vier Männer. Bekommt keiner der vier Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit von mehr als 50 Prozent aller abgegeben Stimmen, findet am 23. Februar ein zweiter Wahlgang statt.
Mathias Ufer, 46 Jahre, Handwerksmeister.
Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er kandidiert für die Freie Wähler Vereinigung Halsbrücke.
Was verbindet Sie besonders mit der Gemeinde?
Halsbrücke ist für mich seit Generationen ein zentraler Bestandteil meines Lebens. Als Mitglied der dritten Generation, die hier verwurzelt ist, spüre ich eine enge Verbundenheit mit den Menschen und der Region. Dieses Engagement drückt sich in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Gemeinderat und der Rolle als Vereinsvorsitzender aus.
Welche Probleme in der Gemeinde brennen Ihnen besonders unter den Nägeln?
Akute Probleme, die die Gemeinde stark belasten sehe ich nicht. Dennoch gibt es große Herausforderungen wie zum Beispiel: Kanzleihlehngut oder die Reparatur der Mehrzweckhalle Hetzdorf. Wichtig ist mir, die Gemeinde gemeinsam mit ihren Ortsteilen zukunftsfähig aufzustellen, um langfristig für kommende Herausforderungen gewappnet zu sein. Dies ist keine leichte Aufgabe, insbesondere angesichts sinkender Einnahmen und gleichbleibender oder steigender Kosten. Es erfordert vorausschauende Planung, innovative Ansätze und einen starken Zusammenhalt, um die Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger zu sichern.
Welche Vorhaben haben für Sie oberste Priorität?
Für unsere Gemeinde hat die Aufstellung eines ausgeglichenen Haushalts oberste Priorität, um wichtige Vorhaben und Projekte realisieren zu können. Gleichzeitig ist es essenziell, die solide Haushaltsbewirtschaftung fortzuführen und sie den neuen Anforderungen anzupassen. Hier einige Beispiele: Fertigstellung des Projektes Glasfasernetz. Energetische Sanierung kommunaler Gebäude. Konzeptionelle Neuausrichtung Sumpfmühlenbad Hetzdorf. Unterstützung und Erhalt von Betreuungs-, und Bildungseinrichtungen, Feuerwehren sowie der Brauchtums- und Traditionspflege und unserer Vereinsstrukturen.
Sebastian Thümmler, 37 Jahre, Diplom-Ingenieur (FH)
Seit mehr als 14 Jahren ist er in der Automobilindustrie in leitender Position tätig. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er kandidiert für die CDU.
Was verbindet Sie besonders mit der Gemeinde?
Seit 2019 bin ich 1. Vorsitzender des Fördervereins Sumpfmühlenbad Hetzdorf e.V., setze mich für den Erhalt des Freizeitbads ein und unterstütze seit 2017 als Vorstandsmitglied den Eltern-Erzieherverein Kinderland am Tharandter Wald e.V. Seit 2021 bin ich stellvertretender Vorsitzender. Seit 2022 bin ich Vorstandsmitglied des Berufsausbildungsförderwerks Brand-Erbisdorf. Seit 2019 Mitglied der CDU und seit 2022 Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Halsbrücke. 2024 wurde ich in den Gemeinderat gewählt.
Welche Probleme in der Gemeinde brennen Ihnen besonders unter den Nägeln?
Als Bürgermeisterkandidat möchte ich Halsbrücke weiterentwickeln. Mein Ziel ist es, die Gemeinde unter meiner Agenda "Halsbrücke 2032" zukunftsfähig zu gestalten. Wichtige Themen sind die Absicherung unserer Finanzen, die Förderung von Kinder- und Jugendarbeit, die Stärkung des Wirtschaftsstandorts sowie eine ausgewogene Ortsentwicklung mit Fokus auf Glasfaserausbau und Infrastruktur. Ich möchte den Dialog mit den Bürgern intensivieren und die Verwaltung modernisieren.
Welche Vorhaben haben für Sie oberste Priorität?
Ich kandidiere, weil mir nachgesagt wird, dass ich führen, integrieren und kommunizieren kann. In dieser Zeit der Unsicherheit möchte ich gemeinsam mit den Einwohnern die Gemeinde voranbringen.
Christian Wesemann, 1988 in Leipzig geboren, Mathematik- und Physiklehrer
Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Seit 2020 wohnt er im Halsbrücker Ortsteil Hetzdorf. Er kandidiert für die AfD.
Was verbindet Sie besonders mit der Gemeinde?
Ich habe in Halsbrücke meine neue wunderschöne Heimat gefunden, habe mit meiner Familie ein kleines Haus in Hetzdorf gekauft und möchte mit meiner Familie noch lange Zeit in der Gemeinde zufrieden und glücklich leben. Besonders gefällt mir die Lage in Waldnähe am Tharandter Wald, wo man mit der Natur im Einklang leben kann.
Welche Probleme in der Gemeinde brennen Ihnen besonders unter den Nägeln?
Die Gemeinde Halsbrücke beziehungsweise Teile davon haben seit vielen Jahrzehnten einen ausgezeichneten Ruf als "Erholungsort". Regionale Vereine sollten in das kulturelle Leben stärker eingebunden werden. Man sollte den Versuch starten, Wochenmärkte zu etablieren, um regionale Produkte anbieten zu können. Landschaft und Natur müssen geschützt werden. Der Bau neuer Windkraftanlagen geht nur bei einem zuvor durchgeführten Bürgerentscheid. Viele Vereine brauchen nicht mehr Geld, sondern vor allem den Rückhalt und die persönliche Unterstützung der Gemeinde, vor allem bei der unzumutbaren Bürokratie, die auf die Vereine abgewälzt wird. Die Gemeinde hilft den Vereinen zum Beispiel Fördermöglichkeiten zu akquirieren. Alle Ortsteile haben für mich als Bürgermeister den gleichen Stellenwert. Es wird auf Augenhöhe diskutiert, um gemeinsam Probleme zufriedenstellend für alle Seiten zu lösen.
Welche Vorhaben haben für Sie oberste Priorität?
Mir liegt es am Herzen, dass die Bürger zu jeder Zeit in die Entscheidungsfindung mit einbezogen werden. Daher werde ich als Ihr Bürgermeister bei wichtigen Entscheidungen Volksentscheide in Form direkter Demokratie durchsetzen. Für Kritik und Ratschläge werde ich immer ein offenes Ohr haben. Meine Priorität wird es sein, dass Familien nicht noch weiter finanziell belastet werden. Kita- und Hortgebühren werden in Zukunft nicht noch weiter steigen.
Dr. Marcus Schettler, 47 Jahre, Qualitätsmanager.
Er ist verheiratet und hat vier Kinder im Kindergarten und Grundschulalter. Er ist parteilos.
Was verbindet Sie besonders mit der Gemeinde?
Seit 12 Jahren lebe ich mit meiner Frau und unseren vier gemeinsamen Kindern in Hetzdorf, wo wir unsere Heimat gefunden haben. Mein Anliegen ist, dass auch unsere Kinder in unserer Gemeinde eine Zukunft haben, in der sie sich entfalten und bleiben können. Die Gemeinschaft und die Menschen hier liegen mir am Herzen. Ich setze mich aktiv dafür ein, unseren Einwohnern durch Konzepte wie: Bürgerhaushalt und Bürgerbudget wieder Mitbestimmung zu ermöglichen.
Welche Probleme in der Gemeinde brennen Ihnen besonders unter den Nägeln?
Ein Blick in die letzte Haushaltssatzung macht deutlich, wie wichtig eine solide Haushaltspolitik ist. Nur auf einer stabilen finanziellen Basis können wir die Haushaltsaufgaben und die Anliegen unserer Bürger erfolgreich angehen. Gegenseitiger Respekt und aufrichtige Wertschätzung sind für mich von großer Bedeutung. Mit klaren Prioritäten und innovativen Ansätzen möchte ich gemeinsam mit der Verwaltung mehr Transparenz schaffen und den ersten Schritt auf unsere Bürger zugehen.
Welche Vorhaben haben für Sie oberste Priorität?
Für eine nachhaltige Finanz- und Investitionsplanung werde ich gemeinsam mit der Verwaltung und mit Beteiligung unserer Bürger, ein "Gemeindeentwicklungskonzept" erstellen. Ein gemeinsamer Plan ist die Grundlage, damit unsere Zukunft von uns allen mitgestaltet werden kann.