Kreiskrankenhaus Freiberg: Ein Licht für jeden Corona-Toten

Pandemie Kreiskrankenhaus blickt auf ein Jahr mit Corona zurück

Freiberg. 

Freiberg. Der erste laborbestätigte Corona-Patient im Kreiskrankenhaus Freiberg wurde am 20. März 2020 stationär aufgenommen. Daran erinnert die Gesundheitseinrichtung ein Jahr später. Auch wenn der Patient Vorerkrankungen aufwies und bis dahin mit seiner Frau im eigenen Haushalt lebte, war er kein Pflegefall. Trotzdem überlebte er Covid-19 nicht und verstarb 37 Tage später. Er blieb kein Einzelfall: Im Verlauf eines Jahres sind 148 Menschen verstorben. Sie alle litten an Covid-19. Der jüngste war erst 53, der älteste 100 Jahre alt. Unter ihnen befanden sich 62 Frauen und 86 Männer.

Über den Verlust eines geliebten Menschen

Der Verlust eines geliebten Menschen ist für Angehörige besonders schmerzlich. Aber auch an den Mitarbeitern des Krankenhauses geht das nicht spurlos vorbei. Das ist auch für Krankenhauspersonal, das tagtäglich seinen Dienst am Krankenbett leistet und häufiger als andere Bereiche mit dem Tod konfrontiert wird, keine leichte Aufgabe. "Wir müssen achtsam mit uns und unserem Team umgehen", sagt Oberärztin Dr. med. Dagmar Braun, leitende Ärztin des Bereichs Palliativmedizin. Doch nicht nur das Personal der Palliativstation war in den vergangenen Wochen und Monaten mit Verstorbenen konfrontiert. Aufgrund der Corona-Pandemie geriet ein Großteil des medizinischen Personals am Kreiskrankenhaus Freiberg mit sterbenden Patienten in Kontakt.

Auf der Palliativstation

Auf der Palliativstation gibt es ein Abschiedsritual: Im Rahmen regelmäßiger Teamsitzungen wird mit Kerzen an die Verstorbenen gedacht. "Solche Rituale sind sehr wichtig, da wir häufig Abschied nehmen müssen", bestätigt Dr. Braun, "Da geht es auch bei uns ums Loslassen." Anlässlich des Jahrestages der ersten Coronaerkrankung wird am Kreiskrankenhaus Freiberg mit LED-Kerzen im Andachtsraum der Opfer der Pandemie gedacht. Angehörige dürfen den sogenannten "Raum der Stille" zum Gedenken nutzen. Auch Mitarbeitern des Hauses steht dieser Raum offen. Mit Plakaten macht das Kreiskrankenhaus Freiberg Mitarbeiter und Gäste des Hauses auf dieses Gedenken aufmerksam.

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