Bei der Pressekonferenz des Mittelsächsischen Theaters am 23. Januar in Freiberg wurden wegweisende Veränderungen für das traditionsreiche Haus verkündet. Intendant Sergio Raonic Lukovic, dessen Vertrag um weitere fünf Jahre verlängert wurde, übernimmt ab der Spielzeit 2025/26 zusätzlich die Geschäftsführung. Dr. Hans Peter Ickrath, langjähriger Geschäftsführer, hat das Rentenalter erreicht und plant, künftig längere Reisen zu unternehmen. Er habe das „Theaterschiff“ sicher durch manche Krisenzeiten der vergangenen Jahre gesteuert, wofür ihm Gesellschafter und Theaterleitung dankten. Oberbürgermeister Sven Krüger hob die enge Verbindung zwischen Gesellschaftern und Theaterleitung besonders hervor.
Klein, aber leistungsstark: Das Ensemble des Mittelsächsischen Theaters
„Das Mittelsächsische Theater ist klein, aber leistungsstark – unser professionelles Ensemble beweist jeden Tag, was mit hoher Motivation und kreativer Perfektion erreicht werden kann“, erklärte Intendant Lukovic. Besonders stolz zeigte er sich auf das neu gegründete Mittelsächsische Musical-Ensemble, das die künstlerische Vielfalt des Hauses weiter bereichere. Das Theater bespielt zahlreiche Bühnen unterschiedlichster Größe, darunter die Theater in Freiberg und Döbeln, die Open-Air-Seebühne an der Talsperre Kriebstein, die BiB, die Nikolaikirche sowie weitere Spielorte in der gesamten Region.
José Luis Gutiérrez: Jüngster Generalmusikdirektor Deutschlands
Ein weiterer Meilenstein ist die Ernennung von José Luis Gutiérrez zum Generalmusikdirektor (GMD). Der 29-jährige Mexikaner, bislang Erster Kapellmeister und kommissarischer GMD, wird mit seiner Begeisterung und Dynamik die Mittelsächsische Philharmonie leiten. „Mit José Luis haben wir einen Ausnahmekünstler, der sowohl unser Publikum als auch unser Orchester inspiriert“, so Lukovic. Als jüngster GMD Deutschlands bringt er frischen Wind und neue Impulse in das Haus und wird die künstlerische Weiterentwicklung des Theaters entscheidend prägen.
Theater als kultureller und wirtschaftlicher Motor der Region
Freibergs Oberbürgermeister Sven Krüger hob auch den wirtschaftlichen Nutzen des Theaters hervor: Es schaffe Synergien mit Gastronomie, Hotels und Tourismusangeboten in der Region. Gleichzeitig mahnte er die finanziellen Herausforderungen an: „Bis zur Sommerspielzeit ist alles gesichert.“ Die Theaterleitung hoffe, dass der Haushalt im März die allgemeinen Verteuerungen berücksichtigt. Zudem wünscht sie sich, dass kommunale Theater künftig bei der finanziellen Förderung ähnlich behandelt werden wie staatliche Einrichtungen.
Ein starkes Signal für die Region
Mit der neuen Leitungsstruktur setzen die Gesellschafter ein klares Signal für die Zukunft. Das Mittelsächsische Theater bleibt ein Ort der Begegnung, der Inspiration und der kulturellen Identität – getragen von einem hochmotivierten Team und einer engen Verbindung zwischen Theaterleitung und Gesellschaftern. „Unser Theater ist nicht nur Kunst, sondern auch ein Motor für die Region – kulturell und wirtschaftlich“, resümierte Lukovic.