Jahrzehntelang war das Leben von Ronny und Jenny Stransky geprägt vom Schaustelleralltag - von Stadt zu Stadt, von Fest zu Fest. Doch mit der Zeit wuchs der Wunsch nach einem beständigeren Standbein. "Das ständige Auf- und Abbauen ist schön, aber auch anstrengend", erzählt Ronny. "Irgendwann fragt man sich, ob man nicht etwas braucht, das leichter zu handhaben ist."
Familie betreibt seit vielen Jahren auch schon den Imbiss am Museumsbahnhof
Schon seit vielen Jahren betreiben die beiden den Imbiss am Museumsbahnhof Markersdorf, der von Ostern bis Ende Oktober an Wochenenden und Feiertagen geöffnet hat. Dort genießen Gäste nicht nur frisch zubereitete Speisen, sondern auch das besondere Ambiente mit historischen Zügen und regelmäßigen Veranstaltungen. Doch 2025 kam ein zweiter Standort dazu: ein neuer Imbiss an der Chemnitz, direkt an der Walhalla.
Standort für ganzjährige Nutzung optimal
"Es war eine große Entscheidung", sagt Jenny. "Aber als sich die Gelegenheit ergab, einen festen Imbiss zu übernehmen, haben wir sie genutzt." Denn während der Museumsbahnhof ein saisonales Geschäft ist, bietet der neue Standort die Möglichkeit, das ganze Jahr über Gäste zu bewirten. Die Öffnungszeiten am Imbiss an der Wallhalla sind montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 15 Uhr.
Der neue Imbiss an der Chemnitz - ein frischer Start
Der Imbiss an der Walhalla ist ein Herzensprojekt. Die Übernahme war lange geplant, doch als die Vorbesitzerin, Ute Schindler, in den Ruhestand ging, wurde es Realität. "Der Imbiss hat hier eine lange Geschichte, und wir führen sie weiter", erklärt Ronny. Die Wiedereröffnung am 3. Februar 2025 auf der Mittweidaer Straße 3a in Taura war ein bewegender Moment - zahlreiche Gratulanten kamen, darunter Familie, Freunde, Schaustellerkollegen und sogar der Bürgermeister. Besonders freuten sich die neuen Betreiber über den Besuch von Frau Schindler und ihrem Mann.
"Viele Stammgäste sind geblieben", berichtet Jenny. "Sie kennen den Imbiss noch aus früheren Zeiten und kommen jetzt gern zu uns." Aber auch neue Gäste entdecken den Standort - ob Pendler, Radfahrer oder Nachbarn, die sich auf einen Kaffee treffen.
Kulinarische Vielfalt an zwei Standorten
Beide Imbisse bieten ein klassisches, bodenständiges Angebot: Roster, Frikadellen, Kartoffelsalat, Wiegebraten, Schnitzel, Soljanka und täglich wechselnde Mittagsgerichte - frisch zubereitet, vor allem das Mittagessen.
Doch es gibt auch Besonderheiten: "Unser Blumenkohl mit Champignons im Bierteig, den gibt es nur im Sommer am Museumsbahnhof Markersdorf - das findet man nicht überall", erzählt Ronny stolz. Während der Museumsbahnhof mit seinem historischen Ambiente punktet, ist der neue Imbiss an der Chemnitz eine feste Anlaufstelle für den Alltag.
Zwischen Beständigkeit und Schaustellerleben
Mit zwei Imbissen hat sich für Ronny und Jenny einiges verändert. Sie sind zwar immer noch auf Festen unterwegs - in Chemnitz, Limbach-Oberfrohna, Hohenstein-Ernstthal, Burgstädt, Pleißa und mehr - doch das Reisen ist nicht mehr so intensiv wie früher.
"Wir vermissen noch nichts", sagt Jenny. "Gerade weil wir beides noch verbinden können: den festen Imbiss und ein Stück weit das Schaustellerleben."
Zwei Standorte, ein gemeinsamer Wunsch für die Zukunft
Während sich der neue Imbiss noch einspielt, ist der Museumsbahnhof weiterhin ein Publikumsmagnet. Dort fährt von Ostern bis Ende Oktober an jedem Sonntag die Chemnitztalbahn, an Ostern gibt es eine Osterwiese mit Osterhasen, hin und wieder Hüpfburgen für Kinder und Flohmärkte.
"Wir wünschen uns vor allem nette Menschen, mit denen man ins Gespräch kommt", fasst Ronny zusammen. "Das Schaustellerleben steckt immer noch in uns - vielleicht nicht mehr so wie früher, aber wir bleiben ein Teil davon."
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"Der Imbiss hat hier eine lange Geschichte, und wir führen sie weiter", erklärt Ronny. Foto: Simone Esper
Über das Team
Ronny Stransky stammt aus einer Schaustellerfamilie in fünfter Generation, seine Frau Jenny begleitet ihn seit 2005. Seit 2008 betreiben sie gemeinsam einen Imbiss mit Ausschank. Unterstützt werden sie von ihrer Freundin und Mitarbeiterin Victoria Voigt. Mit dem neuen Standort an der Chemnitz beginnt für die Familie ein neuer Abschnitt - ein spannendes Kapitel zwischen Tradition und Veränderung.
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Während der Museumsbahnhof wenige hundert Meter entfernt ein saisonales Geschäft ist, bietet der neue Standort die Möglichkeit, das ganze Jahr über Gäste zu bewirten. Foto: Simone Esper