Rochlitzer Porphyrtuff wird der Welterbe-Titel zugesprochen

Ehrung Geopark wird interessant

Rochlitz. 

Rochlitz. Kurz vor dem Jahresende kann der Geopark Porphyrland eine ganz besondere Ehrung verkünden: Auf Initiative von Heiner Siedel vom Institut für Geotechnik an der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden wurde der Rochlitzer Porphyrtuff in die weltweit wichtigsten Natursteinarten "Heritage Stones" aufgenommen und ist damit die 1. Gesteinsart in Deutschland überhaupt, dem diese Auszeichnung als "Welterbe" zugesprochen wurde. Mit der Auszeichnung würdigt die IUGS ein Natursteinmaterial, das eng mit der Baukultur einer architektonisch reichen Landschaft und der Geschichte des Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks in Deutschland verbunden ist.

Farbgebung am Rochlitzer Porphyrtuff ist einzigartig

Der Rochlitzer Porphyrtuff ist seit dem frühen 12. Jahrhundert als Bau- und Bildhauergestein verbreitet. Neben zahllosen Bauernhöfen, Post- und Triangulationssäulen oder Sühnekreuzen sind es vor allem Brücken, Kirchen und Schlösser, die sich mit dem rötlichen Gestein schmücken; wie beispielsweise die Basilika des Klosters Wechselburg, die Muldenbrücken in Rochlitz und Grimma, das Schloss Rochlitz und das Jagdschloss Augustusburg. Weltweit einzigartig ist am Rochlitzer Porphyrtuff die Farbgebung in den verschiedenen Rottönen, die Marmorierung mit gelblichen Adern und den violetten Flecken, die man auch noch nach 294 Millionen Jahren als Lavafetzen erkennen kann. Zu dieser Zeit entstand das Gestein als Glutwolkenablagerung eines Supervulkanismus, welcher den Geopark Porphyrland prägte.

Hoffnung auf verstärkte internationale Anerkennung

Der Geopark hofft, dass die internationale Anerkennung des Rochlitzer Porphyrtuffs zur verstärkten Wahrnehmung des Gesteins, seiner Geologie und der damit verbundenen Kulturlandschaft beitragen wird. Am Rochlitzer Berg können die Besucher mehrere frühere Abbauorte des Rochlitzer Porphyrtuffs erkunden. Am spektakulärsten ist dabei sicher der Gleisbergbruch mit seiner 60 Meter tiefen Zahlenwand. Dieses Geotop wurde im November von der Deutschen Geologischen Gesellschaft als 3D-Modell digitalisiert und lädt nun zum virtuellen Erkunden ein. Das unmittelbar benachbarte Geoportal Porphyrhaus bietet Projekttage und Vorträge rund um die Themen Geologie und Erdgeschichte an.

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