Sachsenburg. Die Stadt Frankenberg lobt ab 1. August einen internationalen Ideenwettbewerb für Architekten und Künstler sowie interdisziplinäre Teams mit Erfahrungen in ganzheitlicher oder memorialer Ausstellungsgestaltung aus. Ziel des Wettbewerbs ist es, die auf dem Gelände der Gedenkstätte liegende sogenannte Kommandantenvilla des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenburg zu sichern und als Teil der zu errichtenden Gedenkstätte umzugestalten.
Die Villa, die von Anfang 1933 bis zum 12. Juli 1937 ein zentrales Element der NS-Herrschaft vor Ort darstellte, ist in einem ruinösen Zustand. Eine komplette Sanierung ist aufgrund des schlechten Zustandes der Bausubstanz und Statik des Gebäudes nicht möglich. Es ist deshalb von einem teilweisen Erhalt des Hauses auszugehen. Von den Einreichungen werde erwartet, Ideen für die verschiedenen Herangehensweisen zur Umgestaltung der Kommandantenvilla unter Betrachtung der erhaltbaren Elemente zu entwickeln, um sie später mit dem Sieger des Wettbewerbes zu realisieren.
Rechtsgutachten, Statik- und Baugutachten sowie denkmalbehördliche Auflagen ergänzen die Aufgabenstellung des Ideenwettbewerbes, um den Wettbewerbsteilnehmern einen umfassenden Überblick der Situation zu übermitteln, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung.
Vor einem Jahr wurde auf dem Gelände des ehemaligen KZ der "Pfad der Erinnerungen", der an die besondere Bedeutung des frühen Konzentrationslagers, das auch Ausbildungsstätte für Wachmannschaften und Kommandeure war, eingeweiht. Seit Januar arbeitet Dr. Mykola Borovyk, promovierter Historiker, als wissenschaftlicher Projektmitarbeiter für die Errichtung der Gedenkstätte Sachsenburg.
Er hat unter anderem die wissenschaftliche Projektleitung zur Koordination der Errichtung der Gedenkstätte inne. Des Weiteren arbeitet Borovyk am Aufbau des Kommunikations- und Dokumentationszentrums. Es soll in der ersten Etage der "Fischerschänke" in Sachsenburg entstehen.