Freiberg. In kleiner Runde kam man am vergangenen Freitag in der Annenkapelle des Freiberger Doms St. Marien zusammen, um ein nicht unbedeutendes Dokument zu unterzeichnen.
Wie wird mit der Fassade verfahren?
Mit ihren Signaturen verpflichteten sich Freibergs Oberbürgermeister Sven Krüger für die Stadt sowie Pfarrer Urs Ebenauer und Michael Steeger, Vorsitzender des Kirchenvorstands, als Vertreter der Domgemeinde, jeweils knapp 40.000 Euro der anteiligen Kosten zur Sanierung der Annenkapelle zu tragen. Die restlichen Mittel zu dem 420.000 Euro teuren Projekt kommen aus dem Städtebaulichen Denkmalschutz von Bund und Land.
Von Juni an sollen die Arbeiten beginnen und bis weit in das kommende Jahr hinein reichen. "Es wird ein Austausch des Fußbodens vorgenommen", erklärt der zuständige Architekt Uwe Gerschler. "Darunter kommt eine neue Heizungsanlage, ebenso an die Wände und unter die Bodenleisten." Hinzu kommt noch die Verschönerung des Schlingrippengewölbes, welches schon damals, 1514, als die Kapelle eingeweiht wurde, keine tragende, sondern nur noch eine schmückende Funktion gehabt hatte.
Man habe sich entschlossen, die derzeitige Raumfassung, die aus späteren Jahren stammt, beizubehalten, so der Architekt. Wie man allerdings mit der Fassade verfahren werde, dass sei noch nicht zu Ende besprochen. "Im Original gab es eine Verputzung", sagt Gerschler. "Die derzeitige Bruchsteinansicht stammt aus den 1930ern." Gebaut werde immer, auch in schlechten Zeiten, sagte Michael Steeger. Dem hielt Sven Krüger entgegen, dass gerade in schlechten Zeiten gebaut werden müsse. Die Sanierung der Annenkapelle ist der vierte und letzte Bauabschnitt zur Fertigstellung des Kreuzgangensembles. Sie wurde einst als dessen Endpunkt errichtet und dient heute vor allem als Winterkirche, aber auch für Veranstaltungen der Domgemeinde.