Schluss nach fast 1400 Spielen: Schiedsrichterlegende ließ sich auch vom Durchfall nicht stoppen

Portrait Marathonläufer Torsten Rölig beendet seine Laufbahn

Flöha. 

Zum großen Finale erlebt Torsten Rölig noch eine Premiere. Wenn am Pfingstmontag auf dem Platz der Einheit in Freiberg um 16 Uhr das Finale um den mittelsächsischen Fußball-Kreispokal angepfiffen wird, steht er als sogenannter vierter Offizieller an der Seitenlinie.

Altersobergrenze erreicht

"Dann ist es zum Beispiel mein Job, eine eventuelle Nachspielzeit anzuzeigen und je nach Spielverlauf die Trainer zu beruhigen", schmunzelt der 59-Jährige. Nach diesem Spiel wird er die Schiedsrichterpfeife endgültig an den Nagel hängen. "Auf der einen Seite gibt es in der Mittelsachsenliga eine Altersobergrenze, die ich dieses Jahr erreiche. Zudem habe ich mit dauerhaften Kniebeschwerden zu kämpfen", erklärt das Mitglied des TSV Flöha seinen Ausstieg aus dem aktiven Schiedsrichterwesen. Vergangene Woche stand er beim Spiel der Mittelsachsenklasse zwischen dem TSV Falkenau und der SpG Burgstädt/Röhrsdorf II zum letzten Mal an der Linie und übergab symbolisch die Fahne an den jungen Schiedsrichter Leon Martin aus Brand-Erbisdorf, der das Spiel leitete. "Meine Laufbahn begann 1983. Zuvor war ich aktiver Fußballer bei der BSG Einheit, hatte aber kein großes Talent", blickt Rölig zurück. Nachdem sein damaliger Trainer Heinz Oettel ihn immer nur auf die Bank setzte, kam der damalige Flöhaer Unparteiische Walter Wolf ins Spiel. "Er überzeugte mich, Schiedsrichter zu werden und war in der Anfangszeit mein Mentor", verrät Rölig, der ein großer Fan des Chemnitzer FC ist und mit Bayern München und RB Leipzig sympathisiert. Im September 1983 leitete er mit der Nachwuchsbegegnung Flöha gegen Grünhainichen erstmals ein Nachwuchsspiel. Bis jetzt sollten 1321 weitere Spiele folgen. Neben den Aufgaben im Spielkreis war Rölig auch als Referee bei Nachwuchsturnieren in Spanien, Kroatien und Italien dabei. Gut in Erinnerung sei ihm auch das Duell , dass anlässlich der Platzweihe im Auenstadion Flöha zwischen dem Nationalteam "Ost" und dem Nationalteam "West" am 15. Juli 2004 stattfand.

Heftiger Durchfall konnte ihn nicht stoppen

Unvergessen bleibe auch der 11. November 2018, als er im Punktspiel der Frauen-Mannschaften zwischen Dittmannsdorf und Langenau das Duell nach 60 Minuten für eine Viertelstunde unterbrechen musste. "Ich weiß nicht, was damals im Pausentee war. Auf jeden Fall bekam ich einen heftigen Durchfall, musste vom Platz und konnte anschließend aber dann bis zum Schluss durchziehen", erzählt der kontaktfreudige Betriebsleiter eines Kieswerks und Entsorgungsfachbetriebs. Die Pfeiferei war jedoch nicht die einzige sportliche Betätigung des Flöhaers.. Er meistere unter anderem 20 Marathons in Berlin, Stockholm, Athen und New York. Auch den Ultramarathon beim Rennsteiglauf nahm er erfolgreich unter seine Füße. "Bei allen, was ich tat, hat mich meine Ehefrau Cornelia unterstützt. Dafür möchte ich mich bedanken", sagt Rölig. In Zukunft wolle er verstärkt mit ihr zusammen Radfahren und wandern. Und in der kommenden Saison ist er auch wieder auf der Südtribüne des CFC zu finden. 

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