Sport in Mittelsachsen: "Potenziale nutzen und Athleten fördern"

Interview mit Bundestagsabgeordneten Philipp Hartewig

Philipp Hartewig (FDP) sitzt für den Wahlkreis 161 im Deutschen Bundestag. Dort vertritt er nicht nur die mittelsächsischen Interessen, sondern ist zugleich Sportpolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten. BLICK-Reporter Knut Berger sprach mit dem 27-jährigen Politiker.

 

Herr Hartewig, wie ist der Sport in Mittelsachsen aufgestellt?

In Mittelsachsen sind allein über 45.000 Menschen in 390 kleinen und großen Vereinen in über 80 Sportarten organisiert. Dazu kommen noch viel mehr Freizeitsportler, die sich z.B. beim Joggen, im Fitnessstudio oder daheim fit halten. Neue Talente, wie etwa Leichtathletin Anne Weigold von der LG Mittweida - Goldmedaillengewinnerin bei den Staffel-Weltmeisterschaften 2021 - sorgen für Aufsehen. Zuletzt bei den Olympischen und paralympischen Spielen in Peking konnten sächsische Athleten eine ganze Reihe von Medaillen erringen. Hier müssen wir unsere Potentiale nutzen und Athleten gezielt fördern, ohne die Unterstützung für den Breitensport zu vergessen.

 

Wie wichtig ist der Sport? Was läuft gut, was läuft schlecht?

Der Sport ist das Herz unserer Gesellschaft. Lockdowns und Einschränkungen haben es erschwert, gemeinsam aktiv zu sein. Es gibt weniger Vereine als vor Corona. Es fehlen die Ehrenamtlichen, die erfahrenen Mitglieder von 27 bis 60 Jahren, die den Laden wortwörtlich am Laufen halten. Darum habe ich etwa auch Anfang des Jahres einen Brief an Ministerpräsident Michael Kretschmer geschrieben habe, die Sportstätten in Sachsen schnellstmöglich zu öffnen. Sportler und Vereine müssen gemeinsam handeln und aktiv sein können, insbesondere, um die körperliche und auch soziale Entwicklung von Kindern und Heranwachsenden zu fördern. Herausforderungen von den Sportstätten bis zur Vereinsverwaltung gibt es genug.

 

Was sind die Schwerpunkte Ihres politischen Engagements?

Ich bin selber Sportler und im Kreissportbund aktiv. In Berlin setze ich mich so stark es geht für den Sport ein, wie etwa gerade erst bei meiner Bundestagsrede zum Spitzensport in der vergangenen Woche. Ich bin unter anderem im Rechtsausschuss und im Sportausschuss aktiv und dazu sportpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion. Ich treffe Persönlichkeiten, Vertreter von Vereinen und Verbänden aus verschiedensten Sportarten, um stets informiert zu sein. Außerhalb der Sitzungswochen bin ich so viel es geht im Wahlkreis unterwegs, um stets den Kontakt vor Ort zu haben. Dazu spreche ich mit Stadtoberhäuptern, Firmen, Unternehmen, Vereinsvertretern und Ehrenamtlichen.

 

Was können Sie kurzfristig vor Ort bewirken?

In den Gesprächen finden wir heraus, was vor Ort wichtig ist. Dann schauen wir gemeinsam, wer in der Sache helfen und unterstützen kann. Beispielsweise frage ich oft im zuständigen Ministerium nach, warum etwa ein Fördermittelbescheid länger auf sich warten lässt oder wie eine Regelung auszulegen ist oder trage die Ideen aus Mittelsachsen nach Berlin. Ich bin gerne Ansprechpartner für Mittelsachsen. Ab Ende Mai sind wir dann auch mit einem Büro in Döbeln endlich vor Ort.

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