Zu den absoluten Blickfängen in der Stadt Hainichen gehört zweifellos die Camera obscura, die 1883 auf dem Rahmenberg errichtet und in den folgenden Jahrzehnten immer wieder umgebaut und modernisiert wurde. Dem Unternehmer Carl Gustav Leonhardt ist es durch sein Engagement unter anderem mit zu verdanken, dass dieses Bauwerk ursprünglich entstand.
Tuchmachermeister und Flanellwarenfabrikant
Leonhardt führte als Tuchmachermeister und Flanellwarenfabrikant über vier Jahrzehnte eine Fabrik auf dem Hainichener Markt. Das Unternehmen existierte bis vor rund 100 Jahren. Wie Oberbürgermeister Dieter Greysinger weiter erklärte, wurden in der Firma strapazierfähige Körpermoltons und Hemdenflanelle, später einfarbige und bunte Flanellstoffe sowie feine Wollstoffe hergestellt Die Fabrikate wurden sogar ins Ausland exportiert und unter anderem in Amsterdam, Sydney und London ausgestellt.
Gedenkstein auf Wanderung entdeckt
Andrea und Simon Maak aus Hainichen entdeckten vor einigen Jahren zufällig bei einer Wanderung einen Gedenkstein für den Industriellen. Er stand aber nicht, wie man es vermuten könnte, in Hainichen oder im Striegistal, sondern in Rosenthal-Bielatal in der Sächsischen Schweiz. Wie er genau dorthin kam, sei nicht mehr nachvollziehbar.
Stein vermutlich aus Dankbarkeit gestiftet
Der Hainichener SPD- Stadtrat Thomas Kühn vermutet, dass Carl Gustav Leonhardt möglichweise dort zur Kur war und aus Dankbarkeit über den Kurerfolg den Stein gestiftet hat. Da dieser aber etwas lieblos an einer Scheunenwand im Ort nahe der deutsch-tschechischen Grenze lehnte, kam die Idee auf, ihn nach Hainichen zu holen.
Steinmetzmeister gibt Stein letzten Schliff
„Dieser Plan wurde umgesetzt und der Stein etwas aufgearbeitet. Hartmut Stenker, langjähriger Sachgebietsleiter im Bauamt der Stadt Hainichen, stellte kostenlos ein Gestell bereit. Seinen letzten Schliff erhielt der Stein dann durch Steinmetzmeister Kampik in Pappendorf. Jetzt fand in Hainichen die feierliche Neu-Einweihung statt“, so Greysinger.
