Freiberg. Jammern nützt nichts. Nach diesem Motto verfahren die Mitglieder des Freiberger Modelleisenbahnclubs 1965 derzeit. Dabei wäre es ihnen nachzusehen, würden sie es doch tun, denn immerhin hat sich auch für sie alles, was sie zu Beginn des Jahres geplant hatten, zunächst auf den Kopf gestellt und dann in Luft aufgelöst. Am vergangenen Wochenende etwa wollten sie im großen Saal des Brauhofs an der Körnerstraße ihre 50. Börse begehen, letztmalig organisiert von Jochen Winkler, der sich danach ganz auf das Hobby und nicht mehr das Drumherum konzentrieren wollte. "Alles war sehr gut vorbereitet", erzählt Richard Braunschmidt vom Club. "Wir hatten ein tragfähiges Hygienekonzept entwickelt, das aber für die neuen Verordnungen dennoch nicht ausreichte."
Kurzfristig wurde die Börse abgesagt
Diese wäre wohl ein Erfolg geworden, denn zahlreiche Händler und Anbieter hatten zugesagt. Sie hätten auf die erzwungene Ausladung allerdings mit Verständnis reagiert und freuen sich auf das nächste Jahr. Dann ist es Mike Grohmann, der bei der Organisation die Fäden zieht, somit die Nachfolge Winklers antritt. Ins nächste Jahr verschiebt sich auch die Ausstellung in der Seniorenresidenz Riu an der Hainichener Straße. Traditionell war sie ein starker Anziehungsmagnet für alle Modellbahnfreunde. Vom 14. bis 22. November hätte sie stattfinden sollen. "Auch das ist schade, aber wir blicken nach vorn", so Richard Braunschmidt. Derweil widmen sie sich ganz ihrem Hobby, wenngleich nicht alle 16 Mitglieder gleichzeitig in den Vereinsräumen sein dürfen. Man verteilt sich jetzt auf die ganze Woche, um etwa beim Bau der TT-Anlage voran zu kommen, zu der jeder etwas beisteuert. Mike Grohmann ergänzte sie kürzlich um ein Umspannwerk, welches er im 3D-Drucker selbst hergestellt hat.