Rochsburg . Das Schloss Rochsburg kann auf Grund der Corona Schutzverordnung noch keine Besucher empfangen, dennoch gibt es keinen Stillstand hinter den dicken Gemäuern.
2020 Jahr wurden zwei Gemälde mit historischen Schmuckrahmen sowie ein weiterer historischer Goldrahmen von der Restauratorin May Schoder aus Dresden-Rossendorf restauriert. Darunter auch ein Gemälde mit historischem Schmuckrahmen in Rokoko-Formen, das seit 1971 als Darstellung eines "unbekannten Adligen" inventarisiert ist. Bei der Restaurierung kam es nun zu einer erstaunlichen Entdeckung.
In der Restaurierungswerkstatt von May Schoder wunderte sich die befreundete Dipl.-Restauratorin Christine Kelm über dieses Porträt, denn der angeblich "unbekannte Adlige" ist mit einem Kurfürstenhut dargestellt. Dieser liegt neben ihm auf einem Paradekissen. Dies könnte, so die Vermutung von Christine Kelm, nur ein Kurfürst sein. Daraufhin wurde Robby Joachim Götze, ein Kenner der Schönburgischen Geschichte kontaktiert. Robby J. Götze konnte nun die Vermutung spezifizieren. "Ohne Zweifel handelt es sich bei dem "unbekannten Adligen" um das Porträt Friedrich Augusts III.
1806 wurde er als Friedrich August I. erster König von Sachsen. Zwar sei dieser Kurfürst eher mit kantigeren Gesichtszügen bekannt, doch hier handele es sich sicher um ein ausgesprochenes Jugendbildnis, das wohl unmittelbar bei seinem offiziellen Regierungsantritt entstanden sein könnte", so der Experte. Insbesondere der Kurhut auf dem Paradekissen sowie der Bruststern und das Schulterband des polnischen Weißen Adler-Ordens würden diese Identifizierung untermauern.