Auf der Bahnlinie zwischen Leipzig und Chemnitz kam es am Mittwochabend zu einem Feuerwehreinsatz in einem Zug der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB).
Zweiter Lokführer löschte Feuer und beruhigte Fahrgäste
Wie ein Sprecher der MRB auf Anfrage mitteilt, musste der RE6 zwischen Leipzig und Chemnitz gegen 20 Uhr im Bahnhof Cossen bei Lunzenau einen Nothalt einlegen, nachdem es aus der Toilette des Zuges zu einer starken Rauchentwicklung gekommen war. "Ein Fahrgast hat in der Zugtoilette geraucht beziehungsweise etwas angezündet, wodurch starker Qualm nach außen gedrungen ist", so der Sprecher. "Glücklicherweise war noch ein zweiter Lokführer an Bord, der schnell und umsichtig reagierte. Er löschte den Brand und kümmerte sich um die Fahrgäste."
Feuerwehr und Bundespolizei rückte an
Die Feuerwehr rückte mit mehreren Fahrzeugen an und belüftete den Zug. Verletzt wurde ersten Angaben zufolge niemand. Die Bundespolizei nahm den Mann, der auf der Bahntoilette zündelte, in Gewahrsam. Ersten Informationen zufolge soll er alkoholisiert gewesen sein. Gegen ihn wird nun ermittelt.
Mit Verspätung wurde Fahrt fortgesetzt
Der RE6 konnte mit rund einer Stunde Verspätung seine Fahrt nach Chemnitz fortsetzten. Bei dem betroffenen Zug soll es sich dem MRB-Sprecher zufolge nicht um die seit Neujahr eingesetzten Doppelstockzüge, sondern um einen sogenannten "LINT"-Triebwagen (Leichter innovativer Nahverkehrstriebwagen) des Herstellers Alstom handeln, der sonst vorwiegend auf der Linie RB110 zwischen Leipzig und Döbeln verkehrt.
Update der Bundespolizei
Ein 57-jähriger Deutscher brachte gestern Abend die Bahn von Chemnitz in Richtung Leipzig zum Erliegen, nachdem er in der Zugtoilette geraucht und anschließend die Zigarettenkippe in den Zugtoilettenmülleimer geworfen hatte.
Am Mittwochabend kurz vor 20 Uhr erreichte das Bundespolizeirevier am Chemnitzer Hauptbahnhof die Mitteilung über einen brennenden Zug am Bahnhof Cossen. Als die Streifen der Bundespolizei gegen 20.19 Uhr am Ereignisort eintrafen, waren bereits zahlreiche Einsatzkräfte der örtlichen Feuerwehren vor Ort. Vor Ort stellte sich heraus, dass ein 57-Jähriger auf der Fahrt von Chemnitz in Richtung Leipzig in der Zugtoilette geraucht hatte und anschließend die Zigarettenkippe in den Mülleimer der Zugtoilette warf. Dadurch wurde der Inhalt des Mülleimers in Brand gesetzt und es entwickelte sich Rauch, welcher durch Zeugen wahrgenommen wurde. Es kam zum Zwangshalt am Bahnhof Cossen.
Im Zug befanden sich zu diesem Zeitpunkt 61 Reisende und 3 Zugbegleiter, welche unverletzt aus dem Zug durch die Feuerwehr evakuiert werden konnten. Der Brand konnte durch die Feuerwehr gelöscht werden.
Der Tatverdächtige wurde durch die Beamten der Bundespolizei vor Ort zum Sachverhalt befragt. Ein durchgeführter Atemalkoholtest ergab 2 Promille. Nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert, da er sich beim Ausstieg am Bahnhof Cossen eine Platzwunde am Kopf zugezogen hatte. Um 21.07 Uhr konnte der Zug seine Fahrt in Richtung Leipzig fortsetzen. Insgesamt kam es durch den Einsatz bei zwei Zügen zu Komplettausfällen und bei zwei weiteren Zügen zu Verspätungen von 125 Minuten.