In der mittelsächsischen Gemeinde Lichtenau sind derzeit vier Kindertageseinrichtungen, eine Tagesmutter sowie drei gemeindeeigene Horte an den Grundschulen aktiv. Eine der Kitas befindet sich in freier Trägerschaft, die übrigen Einrichtungen sind kommunal geführt. Die Bedarfsplanung der Gemeinde umfasst sämtliche Standorte, ein Rückbau der Infrastruktur ist nicht vorgesehen.
Keine Schließungen geplant - Externe Begleitung zur Optimierung
Schließungen von Einrichtungen sind nicht beabsichtigt, wie die Martin Lohse, Leiter der Hauptverwaltung, mitteilt. Stattdessen arbeitet Lichtenau mit externer Begleitung an der Verbesserung organisatorischer Abläufe sowie der baulichen Ausnutzung der vorhandenen Einrichtungen. Ziel ist es, bedarfsgerechte und zeitgemäße Betreuungsplätze langfristig zu sichern.
Krippenanmeldungen: Rund 40 neue Kinder erwartet
Für das Jahr 2026 erwartet die Gemeinde circa 40 neue Krippenanmeldungen. Eine präzise Prognose sei laut Verwaltung schwierig, da viele Eltern ihre Kinder auch unterjährig anmelden. Der Bedarf bleibe daher dynamisch und müsse flexibel gehandhabt werden.
Flexible Personalplanung: 57 Fachkräfte im Einsatz
In den gemeindeeigenen Kitas sind derzeit 57 pädagogische Fachkräfte tätig. Der Stundenumfang variiert zwischen 25 und 39 Stunden wöchentlich und wird monatlich individuell angepasst, basierend auf Belegung, Arbeitsverträgen und persönlichen Bedürfnissen. Aktuell sind zudem vier Mitarbeitende als Vertretungskräfte eingesetzt.
Einrichtungsübergreifender Einsatz stärkt Teams und Flexibilität
Die Gemeinde setzt gezielt auf den flexiblen Einsatz von Fachkräften in verschiedenen Einrichtungen, sowohl zur persönlichen Weiterentwicklung als auch zur schnellen Vertretung im Bedarfsfall. Diese Praxis trägt zur Stärkung des pädagogischen Teams bei und sorgt für eine höhere Anpassungsfähigkeit bei kurzfristigen Ausfällen.
Sinkende Kinderzahlen - aber dauerhafter Betreuungsbedarf
Die Verwaltung geht von einem leichten Rückgang der Kinderzahlen aus. Dies werde sich auf die Auslastung der Einrichtungen auswirken. Dennoch sieht die Gemeinde weiterhin einen Bedarf für alle Standorte und Träger, da Eltern individuelle Entscheidungen über Eintrittsalter, Betreuungsumfang und Einrichtungsauswahl treffen.
Kitagesetz und Elternwahlverhalten beeinflussen Personalbedarf
Neben der demografischen Entwicklung spielen gesetzliche Rahmenbedingungen eine zunehmende Rolle: So können Änderungen wie die Reform des Sächsischen Kitagesetzes den Fachkräftebedarf erhöhen und Kostensteigerungen verursachen. Auch das Betreuungsverhalten der Eltern wirkt sich direkt auf den Personal- und Platzbedarf aus.
Gemeinde zeigt sich anpassungsfähig und gesprächsbereit
Die Gemeindeverwaltung betont ihre Bereitschaft, flexibel auf Entwicklungen zu reagieren. Gleichzeitig setzt sie auf transparente Kommunikation und steht Eltern und Interessierten für Rückfragen jederzeit zur Verfügung.