Warum Freibergs Oberbürgermeister Sven Krüger ein Lied von "Die Ärzte" zum Besten gab

Empfang So lief der Neujahrsempfang und die Verleihung des Bürgerpreises in Freiberg

Freiberg. 

"Türen öffnen für ein spannendes Jahr 2025" - unter diesem Thema stand am 10. Januar der Neujahrsempfang der Silberstadt Freiberg. Eingeladen waren Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie aus Kultur, Vereinen und Verbänden. Aber auch interessierte Bürger der Stadt Freiberg sind immer herzlich willkommen. Und wie immer war die Konzert- und Tagungshalle Nikolaikirche bis in die zweite Empore hinauf gut gefüllt.

Verleihung des Bürgerpreises

Eine besondere Tradition des Neujahrsempfangs ist, dass hier die Bürgerpreise feierlich verliehen werden, inzwischen zum 33. Mal. Der Bürgerpreis 2024 ging an die Arbeitsgemeinschaft Freiberger Fotofreunde. Die Mitglieder erhielten den Bürgerpreis für ihr großes ehrenamtliches Engagement als wichtige Zeitzeugen Freibergs. Mit ihren Bildern dokumentieren sie nicht nur die Stadtentwicklung, sondern nehmen zugleich die Menschen der Stadt sowie Landschaften und Arbeitswelten in und um Freiberg in ihren Fokus und halten sie fotografisch für die Nachwelt fest.

Dokumentation der Stadt

Auf ihrer Webseite heißt es dazu: "Keine Großveranstaltung, kein Denkmal, keine noch so kleine Veränderung in der Stadt, die nicht dokumentarisch und künstlerisch festgehalten wurde." Ihr schier unbegrenzter Fotofundus war und ist zu sehen in Ausstellungen, Büchern, Broschüren sowie Dokumentationen. Auch sind ihre Motive für Postkarten verwendet worden. Clubvorsitzender Harald Börner freute sich, dass das fotografische Schaffen der Arbeitsgemeinschaft so gewürdigt wurde.

Über 700.000 Fotos im Stadtarchiv

"Im Stadtarchiv lagern über 700.000 Fotos von uns, egal ob von großen Events oder baugleitende Fotografie. Ich denke, wir haben fotografische Zeitdokumente geschaffen", so Börner. Die Freiberger Fotofreunde zählen 28 Mitglieder und freuen sich über jeden Interessenten, der das visuelle Tagebuch der Stadt Freiberg mitgestalten möchte.

Rückblick auf 2024

Die Verleihung des Bürgerpreises war eingebunden in die Neujahrsansprache von Oberbürgermeister Sven Krüger. Bevor er die "neuen" Türen des Jahres 2025 öffnete können, gab er einen kurzen Rückblick auf das Jahr 2024. "Es war ein Jahr mit vielen Kapiteln und Seiten für unsere großartige Stadtgeschichte. Wenn ich ein Fazit ziehe, war 2024 ein gutes Jahr", so Sven Krüger.

Übergang in 2025

Mit dem Lied "Türen öffnen sich" von den Puhdys, gespielt von der Big Band des Mittelsächsischen Theaters, öffnete er dann in seiner Rede schwungvoll die 2025er Türen. Ein erster Eintrag im Kapitel 2025 wird die sogenannte "Silberne Pforte" sein. Nach sechs Jahren viel zu langer Bauzeit öffnet die silbern schimmernde Pforte als neues Entree am 24. Januar ihre Türen und empfängt die Besucher im einzigartigen Stadt- und Bergbaumuseum.

Freiberger Dom

Ein weiterer Eintrag ins Stadtgeschichts-Kapitel ist der Freiberger Dom mit seiner "Goldenen Pforte" - die älteste und wohl bekannteste Tür der Stadt Freiberg. Sie blickt in diesem Jahr auf stolze 800 Jahre Geschichte zurück. Vom 8. Bis 22. Juni hat der Freiberger Dom zwei Festwochen geplant. Dem schließt sich dann auch gleich das 38. Bergstadtfest an. Er ging auf Freiberg, las den Wissenschafts- Wirtschafts- und Industriestandort in Sachsen ein. "Ob Universität, Forschungseinrichtung oder Unternehmen aus Wirtschaft und Industrie - in Freiberg arbeiten wir an neuem Wissen, Produkten und Verfahren, die weltweit gefragt sind", so Krüger. Auch das seien Türen, die immer wieder geöffnet werden oder offen sind. "Ein Grund für unseren stetig wachsenden Standort ist unsere sehr gute Zusammenarbeit mit den Freiberger Unternehmen", erklärte er.

Dazu komme, dass an der TU Bergakademie Freiberg auch heute noch gefragte Experten in vielen Bereichen der Rohstoffindustrie ausgebildet werden. Ihr Ruf und damit der unserer Universitätsstadt strahlt in die gesamte Welt. Da sei es auch ein kleines aber feines Jubiläum, wenn wir in diesem Jahr zehn Jahre den Titel Universitätsstadt feiern.

Teil der Kulturhauptstadt

2025 sei die Silberstadt Freiberg auch Teil von etwas Besonderem: In diesem Jahr verbindet sich in Freiberg Kulturhauptstadt-Flair mit UNESCO-Welterbe. Bereits am 18. Januar ist der Startschuss für das Kulturhauptstadtjahr in Chemnitz und in der Region. "Ich bin stolz, dass Freiberg dabei ist", so der Oberbürgermeister. Zudem versprach er, dass auch die Stadtverwaltung 2025 nicht untätig bleibt. Denn es warten zahlreiche Projekte auf ihre Vollendung und auch auf ihren Baubeginn. Die Digitalisierung der Verwaltung steht an. Das Projekt Open Library, eine Bibliothek, die nahezu rund um die Uhr geöffnet hat soll vorangehen.

Viele neue Projekte

"Ich freue mich auf die gemeinsame Umsetzung der vielen Projekte. Wenn in diesem Jahr vielleicht auch nicht mehr als Oberbürgermeister Freibergs. Für mich persönlich war meine Kandidatur als Landrat keine leichte Entscheidung und vor allem keine gegen Freiberg. Ich habe lange darüber nachgedacht. Denn unsere Stadt liegt mir am Herzen. Ich bin aber überzeugt, dass der Landkreis Veränderung braucht. Daher habe ich eine Entscheidung getroffen - aus Verantwortungsbewusstsein, Heimatverbundenheit und mit dem Willen zu einer zukunftsweisenden Politik im Landkreis", erklärte Sven Krüger.

Sven Krüger singt zum Abschluss

Kurz darauf verließ er das Rednerpult, tauschte das Jackett und Amtskette gegen ein T-Shirt ein und stand als Sänger hinter dem Mikrofon, um das Lied "Deine Schuld" von den Ärzten, zu begleiten. "Denn mit den Worten der Ärzte gesprochen: 'Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt'. Und damit nichts bleibt wie es ist, lassen Sie uns neue Türen öffnen und schauen, was sich dahinter verbirgt - für Freiberg und für die Region", schloss Krüger seine Rede.

Singen des Steigerliedes

Für alle Beteiligten und Gäste endete der Neujahresempfang 2025 traditionell mit dem gemeinsamen Singen des Steigerliedes. Begleitet wurde die Veranstaltung durch die Freiberger Band Stojanov and the Syndicate sowie die Big Band des Mittelsächsischen Theaters.



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