Wenn Badminton verbindet: Junge Ukrainer trainieren in Ottendorf

Integration Paulina und Timur flohen vor dem Krieg

Ottendorf . Beim Sport bildet die Sprache keine Hindernisse, anders in der Schule oder im alltäglichen Leben. Deshalb wollten die beiden ukrainischen Schüler Paulina und Timur gern in einen hiesigen Sportverein integriert werden. "Die Sportart war uns egal und Badminton ist ziemlich leicht zu spielen", sagte Timur.

 

Verein hat einen engagierten Nachwuchs-Trainer

Beim MSV 1928 Ottendorf e.V. gelang dies ganz gut. Trainer Heiko Reichel kümmert sich dort um den Nachwuchs in der Badmintonabteilung. Der 15-jährige Timur floh aus Kiew als dort das Kriegsgeschehen immer näher rückte. Mit seiner Mutter lebt er jetzt bei deren Schwester in Ottendorf und besucht die Fichteschule in Mittweida. Dort ist er auch zusammen mit seiner Freundin Paulina. Die 14-Jährige kehrte ihrer Heimatstadt Krementschuk mit ihrer Mutter den Rücken. "Es war sehr gefährlich bei uns, deshalb sind wir mit dem Bus nach Polen gefahren und wurden von unseren Verwandten dort abgeholt", so das Mädchen, dass nun in Mittweida seit vier Monaten Deutschunterricht nimmt. Timur hatte bereits in der Ukraine Deutsch in der Schule und kann sich gut verständigen.

 

Ungewisse Zukunft

"Allerdings sind wir in Mittweida, wo Paulina auch wohnt, meist nur mit ukrainischen Kindern zusammen und unterhalten uns in unserer Muttersprache. Somit haben wir kaum Kontakt zu den anderen hier", berichtet der Junge, der sich ab September entscheiden muss, welches Schulsystem er nutzen möchte. Bisher hatte er noch Unterricht übers Internet von der Ukraine aus. Jetzt sind drei Monate Ferien in seiner Heimat. Er, Paulina und ihre Mütter sind unentschlossen und wissen nicht, ob und wann sie zurückkehren. Die beiden Väter arbeiten im Medizinbereich und bei der Polizei und dürfen das Land nicht verlassen.

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