Wie das Schicksal eines Rennfahrers heute noch bewegt

Ehrung "Krumpholz-Kurve" zwischen Flöha und Augustusburg hat wieder ein Gedenkkreuz

Flöha/Zschopau. 

Flöha/Zschopau. Die Erinnerung ist für Familie und Weggefährten auch nach 56 Jahren allgegenwärtig. Am 22. April 1966, einem Freitag, fuhren die MZ-Versuchsfahrer auf der Serpentinenstraße zwischen Flöha und Augustusburg Reifentests. Darunter der erfolgreiche MZ-Werksfahrer Dieter Krumpholz. Er war auf einer serienmäßigen MZ ES 250 unterwegs, als sich das Drama nach dem offiziellen Ende des Testprogrammes ereignete.

Vater errichtete Kreuz am Straßenrand

Der Rennfahrer, der das Testen ausdehnte, geriet am Ende der Teststrecke unter einen entgegenkommenden LKW. Für den 24-Jährigen, am 9. Juli 1941 geboren, kam jede Hilfe zu spät. Sein Vater Erhart Krumpholz, selbst erfolgreicher Rennfahrer der Vor- und Nachkriegsjahre, errichtete damals ein Kreuz am Straßenrand, das bis zur politischen Wende seinem Sohn gedachte.

Bezeichnung der Unfallstelle als "Krumpholz-Kurve"

Seit Ostern steht nun wieder ein Gedenkkreuz, das an die Tragödie vor 56 Jahren erinnert. Dieter Krumpholz' Tochter, Katrin Bauer, zum Unglückszeitpunkt ihres Vaters nur wenige Monate alt, sagte: "Ich bin tief gerührt und beeindruckt, dass Leute heute noch an meinen Vater denken und mit ihrer Geste ehren. Ich kann nicht ausdrücken, wie glücklich ich bin. Wer immer auch das Kreuz aufgestellt hat, möchte ich meinen herzlichen Dank, auch im Namen unserer Familie, aussprechen. Von den Flöhaern, so habe ich erfahren, wird die Unfallstelle als "Krumpholz Kurve" bezeichnet."

Dietmar Graupner gedenkt seinem Weggefährten

Der Freund und Weggefährte, der 85-jährige Annaberg-Buchholzer Dietmar Graupner, der auch bei der Beisetzung des 24-Jährigen anwesend war, erinnert sich: "Ich habe Dieter in der Clubwerkstatt des MC Zschopau kennengelernt. Das war 1958, ich glaube Dieter fuhr zu diesem Zeitpunkt bereits seit einem Jahr in der Ausweisklasse. Wir waren seither freundschaftlich verbunden, er war oft bei mir daheim zu Gast. Wir haben in dieser Zeit neben Trainingsfahrten viel unternommen, zusammen mit meinem Bruder Jochen. Als er damals verunglückte, verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer. Er war ein Motorsportler, der noch viel hätte erreichen können und schwer in Ordnung war." Und er fährt fort: "Immer, wenn ich in der Gegend unterwegs bin, halte ich an und erweise ihm die Ehre. Dass nun wieder ein Kreuz an ihn erinnert, hat Dieter verdient. Dafür ziehe ich den Hut vor dem oder den Erbauern."

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