Zwei verlorene Portraits zurück auf Burg Mildenstein: Bilder galten lange als verschollen

Museum Die Mirus-Knaben wieder auf Burg Mildenstein

Leisnig. 

Die Rückkehr zweier historischer Pastellporträts auf die Burg Mildenstein liest sich wie ein kunsthistorischer Kriminalfall - mit einem glücklichen Ende. Die Bildnisse zeigen Carl Adolf (1829-1907) und Carl Eugen Mirus (1831-1900) als etwa 15-jährige Jungen und stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Gemalt wurden sie von der Dresdner Porträtistin Johanne Caroline Krieger (1802/03-1884), bekannt unter dem Künstlernamen Lina Krieger.

Mirus-Gemälde zurück im Haus

Carl Adolf Mirus, Ehrenbürger der Stadt Leisnig, prägte das Stadtbild nachhaltig: Er ließ den Miruspark anlegen, den Bergfried der Burg Mildenstein mit einer Aussichtsplattform versehen und den Kirchturm der St. Matthäi-Kirche erhöhen. Die Porträts waren ursprünglich ein Weihnachtsgeschenk an seine Eltern im Jahr 1845 - wie Mirus selbst in seinem autobiografischen Heft "Mein Lebenslauf" berichtet.

Bilder galten lange als verschollen

Die Bilder galten lange als verschollen, bis sie zufällig in einem Auktionseintrag entdeckt wurden. Die Museologin Claudia Fiebach stieß bei Recherchen zum Miruspark auf die Pastelle, die bereits den deutschen Kunstmarkt verlassen hatten. Schließlich landeten sie in einer Auktion in Paris - beschrieben als "englische Malerei". Mit Hilfe des Vorbesitzers, Kai Scheuermann, konnte die Burg Mildenstein die Porträts zurückerwerben. Herr Scheuermann erklärte sich bereit, im Namen der Burg bis zu einem bestimmten Betrag in Paris mitzubieten - mit Erfolg.

Herkunft bleibt rätselhaft

Die Herkunft der Bilder bleibt teilweise rätselhaft: Sie befanden sich die letzten 20 Jahre im Besitz des verstorbenen Ehemannes von Scheuermann, Siegfried Claßen, einem Kunstsammler mit Vorliebe für das Biedermeier. Er hatte sie vermutlich im Antiquitätenhaus Rust in Köln erworben.

Gemälde werden der Burg geschenkt

Im Frühjahr 2025 folgte dann die überraschende Wendung: Kai Scheuermann entschied sich, die beiden Pastelle der Burg Mildenstein zu schenken. Ende September wechselten sie in Weimar offiziell den Besitzer und kehrten damit an ihren Ursprungsort nach Leisnig zurück - dorthin, wo sie vor genau 180 Jahren entstanden sind.

Übersinnliche Kraft?

"Da muss doch eine übersinnliche Kraft ihre Hände im Spiel gehabt haben", sagte Kai Scheuermann beim Anblick der qualitätvollen Werke. Die Burg Mildenstein freut sich über diesen bedeutenden Zuwachs ihrer Sammlung und dankt Herrn Scheuermann für seine Schenkung.

Öffnungszeiten

Die Burg Mildenstein hat noch bis zum 31.10.2025 dienstags bis sonntags von 10.00-17.00 Uhr (wochentags / bzw. bis 18 Uhr Wochenende und Feiertag) geöffnet. Am 01. und 02.11.2025 öffnent die Burg von 10.00-16.00 Uhr das Burgtor.

 

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