EM-Kompakt: Deutschland gegen England in Wembley!

FUSSBALL Der dritte Vorrundenspieltag der Europameisterschaft ist vorbei

Europa. 

Europa. Der dritte Vorrundenspieltag der Fußball-Europameisterschaft ist vorbei. Nun beginnt die spannende K.O.-Phase.

 

 

Gruppe A: Mehr als 1.000 Minuten ohne Gegentor!

Roberto Mancini nutzte das dritte Spiel, um seiner B-Mannschaft Spielpraxis zu geben - bis auf den dritten Torwart kamen alle 26 Spieler schon zu ihrem EM-Einsatz. Dessen ungeachtet schenkten die Italiener vor 11.541 Zuschauern im "Olimpico" in Rom das Spiel gegen Wales nicht ab. Nach einstudierten Freistoß erzielte Matteo Pessina in der 39. Minute das Tor des Tages. Die Squadra Azzurra siegte am Ende auch, weil sich die Waliser mit einem Platzverweis in der zweiten Halbzeit selbst schwächten. Ethan Ampadu sah nach grobem Foulspiel berechtigterweise die rote Karte. Mit neun Punkten und 7:0 Toren beendet Italien die Gruppe eindrucksvoll auf dem ersten Platz - und ist seit mehr als 1.000 Minuten ohne Gegentor. Auf dem zweiten Platz landete Wales aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber der Schweiz, die aber ebenfalls ins Achtelfinale eingezogen sind. Die Eidgenossen schlugen vor 17.138 Zuschauern im "Olympiastadion" in Baku die Türkei mit 3:1. Zwei ehemalige Bundesliga-Kicker sorgten für die Treffer. Den Anfang macht Haris Seferovic in der sechsten Minute. Xherdan Shaqiri glänzte mit einem Doppelpack. Den zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer - und damit das einzige Turniertor der Türkei - erzielte Irfan Kahveci. Die Türkei ist die große Enttäuschung dieser Europameisterschaft und scheidet verdient in der Vorrunde bereits aus.

Gruppe B: "Danish Dynamite" zündet mächtig-gewaltig!

Dänemark hatte vor dem letzten Spiel die schlechtesten Karten, so benötigte das Team von Kasper Hjulmand einen Plan - und dieser war recht simpel: Das eigene Spiel gegen Russland gewinnen und darauf hoffen, dass im Parallelspiel Belgien die Favoritenrolle wahrnimmt und Finnland besiegt. Während die Pläne der Olsenbande immer scheiterten, ging der vom dänischen Nationaltrainer und seinem Team auf. Youngster Mikkel Damsgaard schoss mit einem sehenswerten Schlenzer aus 23 Metern die Führung, Yussuf Poulsen nutzte in der 59. Minute einen katastrophalen Fehlpass aus und erhöhte auf 2:0. Russland gab sich jedoch noch nicht geschlagen und kam durch einen glücklichen Elfmeter zum Anschlusstreffer, Artyom Dzyuba chipte halbhoch in die Tormitte. Danach zündete "Danish Dynamite" noch einmal mächtig-gewaltig. Andreas Christensen und Joakim Maehle schraubten mit einem Doppelschlag innerhalb von drei Minuten das Ergebnis in die Höhe. Die 25.000 Zuschauer machten schon während des Spiels aus dem "Telia Parken" in Kopenhagen einen absoluten Hexenkessel; als dann das Ergebnis zwischen Belgien und Finnland feststand, brachen alle Dämme. Die "Roten Teufel" gewannen das dritte Gruppenspiel mit 2:0. Das finnische Abwehrbollwerk hielt lange an und wurde dann ausgerechnet vom eigenen Schlussmann in der 74. Minute zum Einsturz gebracht. Nach einem Kopfball von Thomas Vermaelen prallte der Ball erst an den Pfosten, dann an die Hand von Lukas Hradecky und anschließend hinter die Linie. Sieben Minuten später besorgte Romelu Lukaku vor 18.545 Zuschauern in der "Gazprom Arena" in Sankt Petersburg den Endstand. Dänemark ist die erste Mannschaft überhaupt, die trotz zweier Niederlagen in der Vorrunde auf einen der beiden vorderen Gruppenplätzen landen konnte. Für Russland und Finnland ist das Turnier beendet.

Gruppe C: Bukarest ist das neue Córdoba!

Die Niederlande gab sich keine Blöße und gewann auch ihr drittes Spiel - bis auf die Anfangsphase - ohne große Probleme. Gegen Nordmazedonien siegte die Oranje vor 15.227 Zuschauern in der "Johan Cruijff ArenA" mit 3:0. Memphis Depay traf zur Führung, Kapitän Georginio Wijnaldum sorgte mit einem Doppelpack für den Endstand. Während die Niederlande souverän als Erster ins Achtelfinale einzog, endet für den EM-Neuling Nordmazedonien das Turnier in der Vorrunde. Im zweiten Spiel setzte sich Österreich vor 10.472 Zuschauern in der "Arena Nationala" in Bukarest mit 1:0 gegen die Ukraine durch. Das siegbringende Tor erzielte Christoph Baumgartner von der TSG Hoffenheim nach einer Alaba-Ecke in der 21. Minute. Mit diesem Sieg zogen die Österreicher als Zweitplatzierter zum ersten Mal überhaupt in ein EM-Achtelfinale ein - und damit wird Bukarest das neue Córdoba, denn auf den Tag genau vor 43 Jahren fand das "Wunder von Córdoba" statt. Damals schlug im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien die österreichische Nationalmannschaft die deutsche mit 3:2. "I wer' narrisch", die legendären Worte von Sportkommentator Edi Finger galten damals und gelten auch heute wieder.

Gruppe D: Vize-Weltmeister kriegt die Kurve!

England zieht nach einem unspektakulären 1:0 gegen Tschechien als Erster ins Achtelfinale ein. Höhepunkt der ersten Halbzeit war der Führungstreffer von Raheem Sterling in der 12. Minute. Der Stürmer von Manchester City erzielte damit auch das zweite Turniertor der "Three Lions". Mitte der ersten Halbzeit kam das tschechische Team vor 22.500 Zuschauern im Londoner "Wembley-Stadium" besser in die Partie und zu ersten Gelegenheiten. Die zweite Halbzeit hingegen war durchgängig ereignisarm. Tschechien rutschte aufgrund der weniger geschossenen Tore auf den dritten Platz ab, der dennoch für das Weiterkommen reicht. Kroatien schlug vor 11.000 Zuschauern im "Hampden Park" Schottland verdient mit 3:1. Für den Vize-Weltmeister von 2018 traf Nikola Vlasic in der 17. Minute zur Führung, die zwei Minuten vor der Pause Callum McGregor mit einem wuchtigen Schuss von der Strafraumgrenze egalisierte. Für die bravourösen "Bravehearts" war das der erste Turniertreffer. Nach dem Seitenwechsel manifestierten Luka Modric mit einem Innenrissschlenzer und Ivan Perisic mit einem Kopfball den dritten Platz. Schottland scheidet hingegen aus.

Gruppe E: Spanien schlägt Slowakei mit Kantersieg!

Das Duell zwischen Spanien und Slowakei bildete das Endspiel in der Gruppe - Es hieß: Siegen oder Fliegen! Der Befreiungsschlag gelang am Ende "La Furia Roja" - und das mit einem Kantersieg! In der neunten Minute scheiterte Alvaro Morata mit einem Strafstoß an Martin Dubravka. In der 30. Minute legte sich der slowakische Schlussmann nach einem Lattenkracher von Pablo Sarabia den Ball ins eigene Tor. Aymeric Laporte erhöhte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte auf 2:0. Nach der Pause dominierten die Spanier weiterhin und Pablo Sarabia und Ferran Torres steuerten zwei weitere Treffer zum Kantersieg bei. Der letzte Treffer oblag - wie schon der erste - einem Slowaken. Juraj Kucka traf vor 11.204 Zuschauern im "Olimpico de la Cartuja" in Sevilla ebenfalls ins eigene Netz. Den ersten Platz sicherten sich die Schweden nach einem packenden 3:2-Erfolg gegen Polen. Bereits in der zweiten Minute gelang Emil Forsberg der Führungstreffer, nach einer knappen Stunde legte der Kicker von RasenBallsport Leipzig nach. Polen gab sich nicht auf und kam durch Robert Lewandowski zurück. Der Weltfußballer vom FC Bayern München glich mit einem Doppelpack das Spiel aus. Das letzte Wort hatten aber die Schweden, Viktor Claesson traf in der 94. Minute zum Siegtreffer. Während Schweden und Spanien ins Achtelfinale einziehen, sind die Slowakei und Polen ausgeschieden.

Gruppe F: Goretzka ballert Deutschland ins Achtelfinale!

Die sogenannte "Todesgruppe" F war mit Abstand die spannendste, so besaßen alle vier Nationen noch die Möglichkeit, ins Achtelfinale einzuziehen. Zur Chronologie: Adam Szalai vom FSV Mainz 05 köpfte Ungarn vor 13.000 Zuschauern in der Münchner "Allianz-Arena" in Front und Deutschland auf den vierten Platz. Im Parallelspiel verwandelte derweil in der 30. Minute Cristiano Ronaldo einen Elfmeter gegen Frankreich zum 1:0. In der Nachspielzeit der ersten sowie drei Minuten nach dem Seitenwechsel drehte Karim Benzema mit einem Doppelpack die Partie, was zur Folge hatte: Frankreich vor Ungarn vor Portugal vor Deutschland. In der 60. Minute stand Cristiano Ronaldo zum zweiten Mal am Elfmeterpunkt und verwandelte erneut sicher - mit seinem 109. Länderspieltor stellte CR7 den Tor-Weltrekord des Iraners Ali Daei ein. Im Aufeinandertreffen zwischen dem letzten Europameister und dem letzten Weltmeister geschah anschließend vor 54.886 Zuschauern in der "Puskas-Arena" in Budapest nichts mehr, sodass es beim turbulenten Unentschieden blieb. Ergo: Deutschland brauchte zumindest ein Remis, um das Vorrundenaus zu verhindern. Kai Havertz drückte - nach einem Patzer von Peter Gulacsi sowie einer Vorlage von Mats Hummels - in der 66. Minute den Ball zum Ausgleich über die Linie. Dadurch rückte Deutschland auf den zweiten Platz vor - allerdings traf Andras Schäfer direkt im Gegenzug zur erneuten Führung. Das Team von Joachim Löw warf final alles nach vorn und Leon Goretzka hämmerte in der 84. Minute zum 2:2 in die Maschen. Die aufopferungsvoll kämpfenden Ungarn müssen folglich die Heimreise antreten, während Deutschland ins "Wembley-Stadium" zum Duell mit den Engländern reisen darf.

Das Achtelfinale bestreiten:

Wales - Dänemark: Sa, 26.6. 18 Uhr

Italien - Österreich: Sa, 26.6. 21 Uhr

Niederlande - Tschechien: So, 27.6. 18 Uhr

Belgien - Portugal: So, 27.6. 21 Uhr

Kroatien - Spanien: Mo, 28.6. 18 Uhr

Frankreich - Schweiz: Mo, 28.6. 21 Uhr

England - Deutschland: Di, 29.6. 18 Uhr

Schweden - Ukraine: Di, 29.6. 21 Uhr

 

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