Angst überwinden: Strategien, die wirklich helfen

Ängste Heute ist der Stell-dich-deinen-Ängsten-Tag

Jeder Mensch hat Ängste. Und aus Angst vermeidet man manchmal Situationen, die für einen eigentlich wichtig sind. Was kann man tun, um sich seinen Ängsten zu stellen? Heute, zum Stell-dich-deinen-Ängsten-Tag, zeigen wir euch einige Strategien, wie du deine Ängste überwinden kannst.

Was ist "Angst"?

Angst und Furcht sind Emotionen, die aufkommen, sobald man sich in bedrohlichen Situationen befindet oder sich diese vorstellt.

Wir nehmen etwas wahr. Dieser Reiz wird dann an das Gehirn weitergeleitet, wo er aufgrund von Erfahrungen aus der Vergangenheit interpretiert wird. Im Falle der Angst, interpretiert unser Gehirn die Wahrnehmung als gefährlich. Anschließend werden körperliche Reaktionen ausgelöst. Unser Herzschlag erhöh sich, der Blutdruck steigt, die Blutgefäße verengen sich, die Skelettmuskulatur wird stärker durchblutet und spannt sich an, sodass wir bereit zum Kampf oder zur Flucht sind. Wir atmen schneller, unsere Pupillen erweitern sich und wir werden hellwach.

Nach einigen Minuten gewöhnen wir uns an die Situation und der Körper gelangt wieder zurück in den Normalzustand.

Angst - Eine sinnvolle Reaktion

Angst schützt uns vor riskanten Situationen und erhält das Leben. Die meisten Ängste sind evolutionär bedingt - Die Angst vor Höhe, plötzlichen Bewegungen, Schmerz, Blut, dem Alleinsein und Tieren. Unsere Vorfahren waren diesen Gefahrenquellen direkt ausgesetzt und mussten ein Alarmsystem entwickelt, um ihr Leben zu schützen.

Auch heute ist Angst in einigen Situationen sinnvoll. Wir nehmen gefährliche Situationen wahr und können uns aus dieser entfernen. Angst hilft uns auch fokussiert zu bleiben. So sagt das Yerkes-Dodson-Gesetz, dass ein mittleres Niveau an Angst die Lernleistung steigern und die Konzentration erhöhen kann.

Aber es gibt auch Ängste in Situationen, die nicht lebensbedrohlich sind. Dazu gehören die Angst vor Prüfungen, vor Peinlichkeit, Nähe, Konflikten, Einsamkeit oder vor dem Scheitern.

Wie überwinde ich Ängste?

Die Reaktionen bei dem Verspüren von Angst bestehen aus drei Komponenten. Das Verhalten ist evolutionär angelegt - Es ist eine sinnvolle Reaktion auf eine akute Bedrohung und treibt die Menschen zur Flucht. Die meisten angstauslösenden Situationen erfordern heutzutage aber keine Flucht.

Erkennen wir Gefahr, so interpretieren wir diese unterbewusst. Wir nehmen eine Bedrohung war und verleihen dieser gedanklich eine Bedeutung.

Die dritte Komponente ist die körperliche Komponente bei der Wahrnehmung von gefährlichen Situationen. Unser Herz rast, wir bekommen feuchte Hände und atmen schneller.

Strategien, um Ängste zu überwinden

Um Ängste überwinden zu können, muss man sich diesen drei Komponenten im Klaren sein. Das Ziel ist nicht, die Ängste komplett los zu werden, sondern die Situationen, die uns Angst einjagen, zu meistern.

1. Konfrontiere dich mit deinen Ängsten

Je öfter du eine Situation meidest, die dir Angst macht, desto bedrohlicher wird diese mit der Zeit. Um deine Ängste überwinden zu können, musst du dich mit ihnen konfrontieren. Das Gute: Angst lässt irgendwann von alleine nach.

2. Akzeptiere deine Ängste

"Ja, ich habe Angst vor einer Menschenmenge zu sprechen." Akzeptiere, dass du bestimmte Ängste hast. Denn Ängste gehören zum Leben dazu. Jeder Mensch hat Angst vor Situationen oder Dingen. Wenn man das akzeptiert, dann beschleunigt man das Nachlassen der Ängste.

3. Interpretiere deine Ängste

Angst entsteht durch eine Interpretation der Situation. Hat man beispielsweise Prüfungsangst, so hat man nicht direkt Angst vor der Prüfung, sondern vor der Bewertung und einem möglichen Nicht-Bestehen.

Nimm dir etwas Zeit, deine Ängste zu interpretieren. Stell dir folgende Fragen: "Welche Situation bereitet mir Angst?", "Was denke und fühle ich vor und während der Situation?". Formuliere die Gedanken und Gefühle anschließend um. Um beim Beispiel der Prüfungsangst zu bleiben: "Ich kann zeigen, was ich gelernt habe", "Es ist eine herausfordernde Situation. Aber es zählen zum Glück nicht nur die Noten."

Tipp: Schreibe dir dies alles auf und lese dir deine Notizen vor den jeweiligen Situationen durch, um dich daran zu erinnern.

4. Entspanne dich

Sobald wir Angst verspüren, fängt unser Herz an schneller zu klopfen und die Atemfrequenz steigt. Es gibt Übungen, die in solchen Situationen helfen, den Körper zu entspannen. Dazu zählen Entspannungs- und Atemübungen.

5. Suche dir Hilfe

Wenn du merkst, dass die Angst dein Leben stark einschränkt, du darunter leidest und sie nicht alleine in den Griff bekommst, dann suche dir Hilfe bei einem Psychologen.

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