Welt-Vegan-Tag: Fünf Mythen im Check
Ernährung Das ist dran an den Vorurteilen
Erschienen am 01.11.2021
Heute ist der Welt-Vegan-Tag. Foto: Pexels
Vegane Ernährung führt zu einem Eiweißmangel, oder? Veganer verzichten auf Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte. Deshalb stellt sich vielen die Frage, ob man bei der veganen Ernährung genügend Eiweiß aufnimmt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt einen Richtwert von 0,8 bis 1 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht vor. Bei einer Person, die 60 Kilogramm wiegt, sind das zirka 50 Gramm Eiweiß am Tag. Vergleicht man nun die tierische mit der pflanzlichen Ernährung, erkennt man, dass ein Steak 18,6 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm enthält. Seitan, ein pflanzlicher Fleischersatz hingegen, kommt auf 28 Gramm pro 100 Gramm und 100 Gramm rote Linsen auf 25 Gramm Eiweiß. Ernährt man sich als Veganer ausgewogen und setzt Hülsenfrüchte, Tofu und Seitan ein, erreicht man ohne Probleme die empfohlene Tagesmenge an Eiweiß. Foto: Pexels
Leiden Veganer an Mangelerscheinungen? Für die Frage gibt es keine pauschale Antwort. Richtig ist, dass Veganer einen besonderen Augenmerk auf die Vitamin B12-Versorgung legen müssen. Denn dieses Vitamin ist vorwiegend in Milch- und Fleischprodukten enthalten. Für Veganer und Personen mit Mangelerscheinungen gibt es Nahrungsergänzungsmittel. Weitere Mineralstoffe, die für eine vegane Ernährung potenziell kritisch sind, sind Eisen, Jod, Kalzium. Diese sind aber in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, sodass bei Veganern, die sich abwechslungsreich ernähren, keine Mangelerscheinungen auftreten. Foto: Pexels
Für den Sojaanbau werden riesige Flächen Regenwald in Südamerika abgeholzt und die Artenvielfalt zerstört. Das ist ein großes Problem. Sind die Veganer für den vermehrten Sojaanbau verantwortlich? Nein, denn der größte Teil des Sojas, etwa 80 Prozent, werden zu Schrot verarbeitet und als Tierfutter eingesetzt. Lediglich 10 bis 20 Prozent werden in Form von Sojaprodukte vom Menschen konsumiert. Foto: Pexels
Vegane Ernährung ist doch unglaublich teuer, oder? Die Fleischersatzprodukte, die man vermehrt im Supermarkt findet, sind derzeit noch recht teuer. Die vermehrte Nachfrage wird den Preis jedoch nach unten regeln. Zudem werden Fleisch und Fleischprodukte mit sieben Prozent versteuert, wohingegen die vegetarischen und veganen Alternativen einen Steuersatz von 19 Prozent haben. Dennoch sind die günstigsten Nahrungsmittel im Supermarkt vegan: Nudeln, Reis, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte. Auch bei den Kosten für die Lebensmittel kommt es also darauf an, wie man sich ernährt. Ersatzprodukte sind teuer, aber die Grundnahrungsmittel, die zum Großteil vegan sind, sind recht günstig zu bekommen. Foto: Pexels
Lewis Hamilton (36), Tennisspielerin Venus Williams (41) oder Football-Star Tom Brady (43) machen es vor: Vegane Ernährung als Sportler funktioniert. Der Mythos, dass durch die rein pflanzliche Ernährung die sportliche Leistung negativ beeinflusst wird, stimmt nicht. Wie auch bei den anderen Vorurteilen kommt es auf die Art und Weise der Ernährung an. Der Ernährungswissenschaftler Rittenau sagt dazu: "Eine gut geplante vegane Ernährung im Vergleich zu einer gut geplanten mischköstlichen Ernährung hat weder relevante Vor- noch Nachteile." Foto: Pexels
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Laut Studienergebnissen von Veganz aus dem Jahr 2020 leben in Deutschland rund 2,6 Millionen Menschen vegan. Das sind etwa 3,2 Prozent der Bevölkerung. Trotz steigender Zahlen gibt es keine Ernährungsform, die mit so vielen Mythen und Vorurteilen belastet ist, wie die vegane. Da heute der Welt-Vegan-Tag ist, möchten wir fünf Vorurteile über vegane Ernährung überprüfen.
Klickt euch durch die Bildergalerie, um zu erfahren, welche Mythen stimmen und welche nicht.