Der Hitze-Hammer ist da: Was Sie jetzt tun sollten

Ratgeber Diese Maßnahmen helfen bei Temperaturen über 30 Grad

Die Hitzebelastung in Deutschland hat in den vergangen Jahren stetig zugenommen. Die Zahl der "Heißen Tage", an denen 30 Grad oder mehr als Höchsttemperatur gemessen wurde, ist gestiegen. Aktuell hat der Freistaat Sachsen wieder eine Hitzewarnung ausgegeben. Diese Warnung wird ausgegeben, wenn erwartet wird, dass die "gefühlte Temperatur" an zwei Tagen in Folge über 32 Grad Celsius beträgt und zusätzlich nur geringe nächtliche Abkühlung erfolgt. Doch wie schützt man sich an solchen Tagen am besten gegen die Hitze? BLICK.de hat einige Tipps:

Lauwarme Getränke und leichte Kost

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz rät, bereits im Vorfeld für ausreichend Getränke zu sorgen. Bis zu drei Liter am Tag können an heißen Tagen sinnvoll sein. Gute Durstlöscher sind Mineralwasser, das auch gegen den Mineralverlust durch Schwitzen hilft, verdünnte Säfte und Kräuter- oder Früchtetee. Die Getränke aber nicht eiskalt genießen! Kühl oder lauwarm helfen sie dem Körper besser, mit der Hitze umzugehen. Alkohol- oder koffeinhaltige Getränke sollte man besser vermeiden. Diese belasten den Kreislauf zusätzlich.

Auch fettiges Essen liegt oft schwer im Magen. An heißen Tagen sollte deshalb vor allem leichte Kost auf dem Speiseplan stehen, also viel Salat, Obst und Gemüse. Suppen versorgen den Körper nicht nur mit Flüssigkeit, sondern gleichen zudem den Mineralstoffverlust durch das Schwitzen aus.

Die eigenen vier Wände kühl halten

Wer leicht Kreislaufprobleme kriegt und nicht unbedingt etwas erledigen muss, sollte sich an heißen Tagen möglichst in Gebäuden aufhalten, rät die Apotheken Umschau. Das gilt besonders für die Mittagsstunden, wenn die Hitze am stärksten ist. Klimaanlagen und Ventilatoren kühlen Zimmer auf angenehme Temperaturen ab. Doch Vorsicht: Wer sich direkt dem kalten Luftstrom aussetzt, riskiert eine Sommererkältung. Tagsüber die Fenster mit Vorhängen oder Rollläden verschließen, um die eigenen vier Wände kühl zu halten. Nur morgens und abends lüften. Tipp: Bei tropischen Temperaturen lässt sich die Luft mit Wasser kühlen. Dazu ein paar Zentimeter Eiswasser in die Küchenspüle oder in die Badewanne geben und durch die Hitze verdunsten lassen. Das erfrischt und die Luft in trockenen Räumen wird dadurch angenehm feucht. Den gleichen Effekt erreicht man, indem man Laken in Wasser einweicht und über das Fenster hängt. Das Wasser verdunstet und der Stoff verhindert gleichzeitig das Eindringen von Sonnenlicht.

Sonnenschutz und luftige Kleidung für draußen

Wer sich bei Sommerhitze trotzdem nach draußen wagt, schützt sich am besten mit einer Kopfbedeckung vor der Sonneneinstrahlung. Auch Sonnenschirme können hilfreich sein. Gut ist zudem helle Kleidung, die locker anliegt. So bildet sich zwischen Körper und Stoff ein erfrischender Luftzug. Aufpassen sollte man auch beim Wechsel von klimatisierten Räumen in die pralle Sonne - und umgekehrt. Die starken Temperaturunterschiede können den Kreislauf stark belasten. Außerdem gilt: Sonnenschutzmittel nicht vergessen! Der Lichtschutzfaktor sollte mindestens 20 betragen, für Kleinkinder Lichtschutzfaktor 30. Bei längerem Aufenthalt im Freien regelmäßig nachcremen. Körperliche Betätigungen wie Einkaufen, Spaziergänge und Sport sollte man möglichst in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden legen. ACHTUNG: Auf keinen Fall Menschen oder Tiere allein im heißen Auto zurücklassen. Die Temperaturen in einem abgestellten Auto steigen sehr schnell deutlich über Außentemperatur-Niveau. Dann besteht Lebensgefahr!

Vorsicht bei schneller Abkühlung

Seen und Flüsse bieten im Sommer eine gern genutzte Erfrischungsmöglichkeit. Allerdings sollte man nicht ins Gewässer, ohne die Wassertemperatur zu kennen. Steigt man zu schnell in einen kalten Badesee, droht sogar Gesunden im schlimmsten Fall ein Kälteschock. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) rät: Nur an bewachten Badestellen schwimmen gehen und die Warnhinweise beachten. Eltern sollten kleine Kinder am und im Wasser nie aus den Augen lassen und immer in Griffweite bleiben. Die eigene Leistungsfähigkeit kritisch einschätzen; nicht übermütig werden.

Hilfe im Notfall

Leidet der Körper unter Hitzestress, kommt es nicht sofort zu einem Hitzekollaps oder Hitzschlag - die verschiedenen Stadien gehen jedoch fließend ineinander über. Wer nicht frühzeitig handelt, kann einen Hitzekollaps erleiden: Betroffene Personen können sich nur noch schwer auf den Beinen halten, oft kommt es zu einer kurzen Hitzeohnmacht, der Hitzesynkope, aus der man dann aber schnell wiedererwacht. Übelkeit, eventuell Erbrechen und Kopfdruck sind ebenfalls typische Anzeichen. Die Körpertemperatur ist noch normal bis leicht erhöht - sie liegt zwischen 37 und 38 Grad Celsius. Die gefährlichste Form von Hitzestress ist der Hitzschlag: Hochroter Kopf, heftigste Kopf- und Nackenschmerzen, eine tiefe Bewusstlosigkeit, aus der die Patienten nur schwer wiedererwachen, anschließende Halluzinationen oder Orientierungslosigkeit - das sind die typischen Symptome. Es kommt zu einem Wärmestau, die Körpertemperatur steigt auf über 40 Grad Celsius. Mediziner sprechen hier von einer sogenannten Hyperthermie - hier droht der Hitzetod. Hilfsbedürftige Personen sollten sofort in den Schatten gebracht werden. Die Kleidung lockern und etwas zu trinken arbeiten. Im Zweifel sollte man immer den Notruf 112 wählen.

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