24-Stunden-Streik bei Bautzner Senf

Streik Forderung lautet "Die Lohnmauer muss fallen"

Bautzen. 

Bautzen. Am heutigen Donnerstag treten die Beschäftigten des Unternehmens Bautz'ner Senf (Develey) in einen 24-Stunden-Streik. Aufgerufen hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) im Rahmen der Tarifverhandlungen in der sächsischen Ernährungsindustrie. Am Dienstag wurde bereits beim FRoSTA-Tiefkühlwerk Lommatzsch und Cargill-Ölwerk Riesa die Arbeit niedergelegt.

Die Beschäftigten von Bautz'ner Senf fordern eine Angleichung ihrer Löhne an das Niveau vergleichbarer westdeutscher Betriebe und Tarifgebiete. Im monatlichen Entgelt bestehen noch Lohnunterschiede von über 700 Euro zu vergleichbaren Betrieben in Westdeutschland. Zudem soll die untere Lohngruppe mindestens 12 Euro betragen, die anderen Lohngruppen sollen entsprechend angepasst werden.

Streiks waren schon früher angekündigt

Bereits im März hatte die Gewerkschaft zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, die aber wegen der Corona-Epidemie ausgesetzt wurden. Der Sächsische Arbeitgeberverband Nahrung und Genuss (SANG) verweigert bisher Verhandlungen zur Lohnangleichung. Er hat stattdessen seinen Mitgliedsfirmen eine Lohnerhöhung von 3% empfohlen, die in fast allen Firmen umgesetzt wurde. Für eine Angleichung sind aber wesentlich höhere Lohnsteigerungen nötig.

"Die Arbeitgeber haben bisher nicht die Zeichen der Zeit erkannt. Im 30. Jahr der Deutschen Einheit muss die Lohnmauer endlich fallen", erklärt Olaf Klenke, Verhandlungsführer von der NGG Ost. "Die Beschäftigten wollen nicht mehr Beschäftigte 2. Klasse sein und teilweise Armutslöhne erhalten. Für diese Anliegen und die Streiks gibt es viel Rückhalt in den Betrieben. Wir werden hier nicht lockerlassen."

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