Acht Jugendliche erhalten besonderes Stipendium in Dresden

Bildung Start-Stiftung fördert herausragende Schülerinnen und Schüler mit Einwanderungsgeschichte

Dresden. 

Im sächsischen Landesgymnasium für Musik Carl Maria von Weber sind heute feierlich acht Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte aus Sachsen in das dreijährige Bildungs- und Engagementprogramm der Start-Stiftung aufgenommen worden. Zehn weitere Jugendliche aus Sachsen, die bereits seit dem letzten Schuljahr am Stipendienprogramm teilnehmen und deren Aufnahmefeier coronabedingt ausgefallen war, werden ebenfalls begrüßt. Kultusminister Christian Piwarz überreichte die Stipendienurkunden.

Kultusminister Christian Piwarz: "Gute Bildung ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration. Mit der Start-Stiftung haben wir hier einen Partner an der Seite, der dieses gemeinsame Ziel mit uns verwirklicht. Es ist immer wieder großartig zu sehen, wie junge Menschen ihre Potenziale entfalten. Ihnen gemeinsam mit der START-Stiftung Flügel zu verleihen, ist eine schöne und überaus lohnenswerte Aufgabe. Wir fördern Leistungswillen und gesellschaftliches Engagement. Davon profitieren die Schülerinnen und Schüler sowie unser Freistaat."

Stipendium "wertvolle Ressource für eine lebendige Demokratie"

Bis zu 190 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland gehören zum neuen Stipendien-Jahrgang der Start-Stiftung. Sie erwartet ein intensives Bildungs- und Engagementprogramm: Workshops, Akademien, Ausflüge, erlebnispädagogische Angebote und ein digitaler Campus begleiten die Jugendlichen auf dem Weg zu ihrem Schulabschluss. Am Ende des dreijährigen Programms steht ein eigenes gemeinnütziges Projekt, das jede und jeder Jugendliche während des Stipendiums selbst entwickelt und umgesetzt hat. Zusätzlich erhalten alle Stipendiatinnen und Stipendiaten jährlich 1.000 Euro Bildungsgeld. Das Ziel: Sie auf ihrem Weg zu stärken und sie zu ermutigen, sich für die Gesellschaft zu engagieren. Die Einwanderungsgeschichte der Jugendlichen sieht START dabei als wertvolle Ressource für eine lebendige Demokratie.

Der 17-jährige Roumpen Kozmanian aus Heidenau ist einer der Neu-Stipendiaten. Er sagt: "Das Start-Stipendienprogramm bedeutet für mich Mitbestimmung der Jugend mit dem Ziel, Jugendlichen eine Stimme in der Gesellschaft zu geben."

Die Suche, Auswahl und Begleitung der Stipendiatinnen und Stipendiaten erfolgt in engem Austausch zwischen der sächsischen Landeskoordination, der regionalen Projektleitung und der START-Stiftung. Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm ist der Wille nach gesellschaftlicher Mitbestimmung und einer entsprechenden aktiven Mitgestaltung. Das Ausschöpfen von eigenen Talenten und der Wunsch nach persönlicher Weiterentwicklung spielen auch eine hochrangige Rolle. Dass sie diese Voraussetzungen besitzen, davon konnten die Jugendlichen die Jury in einem anspruchsvollen, zweistufigen Auswahlprozess überzeugen.

Neu in diesem Jahr ist ein digitaler Campus

Insgesamt hatten sich bundesweit fast 1.800 Jugendliche auf das Stipendium zum Schuljahr 2021/2022 beworben - ein Rekord in der Start-Historie. In Sachsen konnten sich dieses Jahr fünf Mädchen und drei Jungen durchsetzen. Ihre familiären Wurzeln reichen von Griechenland bis Vietnam. Was sie alle eint, ist ihre Neugier, Beharrlichkeit und große Gestaltungslust.

Aktuell befinden sich bundesweit fast 675 Jugendliche aus über 50 Herkunftsnationen in der Förderung, 33 von ihnen kommen gegenwärtig aus Sachsen. Wie schon im vorherigen Jahr dürfen sich Stipendiatinnen und Stipendiaten des letzten dritten Jahrgangs auf ein Zusatzjahr freuen, um die coronabedingten Ausfälle des Stipendienprogramms auszugleichen.

Neu in diesem Jahr: der digitale Start Campus In diesem Jahr wartet zudem ein besonderes Angebot auf die neuen Start-Stipendiatinnen und -Stipendiaten: Als erster Jahrgang dürfen sie ihre Medienkompetenz auf dem neuen digitalen Start Campus weiterentwickeln und interaktive, kollaborative, digitale Zusammenarbeit erproben. "Im Corona-Jahr wurde uns bewusst, wie wirkmächtig digitale Lernformate unser Stipendienprogramm ergänzen können. Die Förderung von Medienkompetenz war schon immer Teil des Start-Programms. Unabhängig von Mobilität, Zeitpunkt und Vorkenntnis eröffnet der START Campus nun neue Dimensionen des digitalen Lernens und Zusammenarbeitens", erklärt Stefanie Kreyenhop, Geschäftsführerin der Start-Stiftung, diese Programmerweiterung.

Seit Beginn des Start-Stipendiums im Jahr 2002 haben über 3.500 Jugendliche mit Einwanderungsgeschichte am Programm teilgenommen. "Die Lebensläufe unserer Alumni zeigen, dass unser Programm wirkt: Auch nach Ende des Stipendiums übernehmen viele Verantwortung, setzen sich für die junge Generation ein und gestalten unsere Gesellschaft aktiv mit", so Kreyenhop. "Sie sind der beste Beweis dafür, dass Diversität und die Erfahrung, sich in unterschiedlichen kulturellen Kontexten bewegen zu können, einen großen Schatz für die Lebendigkeit unserer Demokratie darstellen."

 

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