Corona-Alarm in Leipzig: OB Jung beruft Krisenstab ein

Corona 802 neue Covidfälle an einem Tag in Leipzig

Leipzig. 

Leipzig. Die Coronafälle in Leipzig sind hoch wie nie zuvor. Zunächst über seinen persönlichen Facebook-Account richtete Oberbürgermeister Burkhard Jung (63, SPD) daher am späten Mittwochnachmittag deutliche Worte an die Einwohner der Messestadt.

"Liebe Leipzigerinnen und Leipziger, ich hätte mir gewünscht, dass ich dies Zeilen nicht schreiben muss. Leider sind wir aber auf einem sehr schlechten Weg", mahnte das Stadtoberhaupt und informierte: "Allein von gestern zu heute wurden 802 neue Covid19-Infektionsfälle in Leipzig festgestellt. So viele wie noch nie an einem Tag!" Für immer mehr Bürger hieße es nun - hoffen, dass es nicht schlimm werde und niemand weiter angesteckt würde - schrieb er weiter und übermittelte allen Betroffenen via Facebook seine "besten Genesungswünsche".

Alles tun, um Pandemie zu besiegen

Seit langen habe er am heutigen Mittwoch wieder den Krisenstab der Stadt Leipzig einberufen. Jung versprach seinen Bürgern: "Wir tun alles erdenklich Mögliche, um diese leidige Pandemie endlich zu besiegen." Wie er darüber hinaus mittteilte, seien auch die Signale aus den Krankenhäusern alles andere als positiv. "Immer mehr unter Corona leidende Menschen werden täglich eingeliefert", äußerte er sich besorgt und bedauerte: "Leider, leider geht es vielen sehr schlecht. Wieder müssen Operationen verschoben werden und das Klinikpersonal ist noch mehr gefordert." - Patienten, die heute eingeliefert würden, hätten sich in der Regel vor sieben bis vierzehn Tagen infiziert, führte der Oberbürgermeister aus.

Gewaltige Herausforderung für alle

Und er erläuterte weiter: "Vor zwei Wochen hatten wir noch 'nur` 130 Infektionen pro Tag in Leipzig." Bleibe der Anteil der Hospitalisierungen wie derzeit, komme auf Kliniken und Menschen eine gewaltige Herausforderung zu. Leider spreche alles dafür. Laut den Leipziger Kliniken seien die allermeisten wirklich schwer an Corona-Erkrankten ungeimpft. "Und die, die trotz Impfung erkranken, trifft es meist nicht so schlimm", so Jung.

Sein Appell klingt eindringlich: "Bitte lassen Sie uns, lasst uns die kommende Zeit nochmal gemeinsam durchstehen. Bitte lassen Sie sich, lasst Euch impfen oder boostern! Bitte schränken Sie oder schränkt Ihr freiwillig Ihre/Eure Kontakte ein!" Man müsse noch mehr Rücksicht aufeinander nehmen. Auch wenn es derzeit keinen Lockdown gebe und sich alles normal anfühle, habe sich das Virus in der Messestadt noch nie so schnell wie aktuell ausgebreitet. "Die Lage ist wirklich dramatisch", mahnte der Verwaltungschef.

"Gehörig die Nase voll!"

Alle - auch er - hätten gehörig die Nase voll. "Ja, auch mir reicht es mit Covid19", räumte Jung ein und fügte bitter hinzu: "Viel lieber würde ich meine Zeit für Zukunftsprojekte unserer Stadt nutzen, anstatt Krisenstäbe zu leiten. Aber das ist dem Virus egal!" Nur alle gemeinsam und jeder für sich könnten etwas an der sehr ernsten Situation ändern. "Passen Sie und passt Ihr auf Sich oder Euch und aufeinander auf", beendete er sein Statement ernst.

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