Dauergast auf dem dritten Platz des Sachsenring-Podests

MOTORSPORT Weltmeister Nicky Hayden wäre heute 40 Jahre alt geworden

Sachsenring. 

Sachsenring. Der 17. Mai 2017 war einer dieser verdammten Tage, die der Kalender gern hätte auslassen können. Damals hatte der US-amerikanische Motorradstar Nicky Hayden als weitgehend schutzloser Radfahrer in der Nähe der Rennstrecke von Misano in seiner Saison-Heimat Italien einen tragischen Verkehrsunfall, an dessen Folgen er fünf Tage später im Alter von nur 35 Jahren verstarb. Heute wäre er 40 Jahre alt geworden.

Schon als Steppke auf dem Rennmotorrad

Nicholas Patrick "Nicky" Hayden wurde am 30. Juli 1981 in Owenboro im US-Bundesstaat Kentucky geboren. Schon als Jugendlicher bestritt er gegen Erwachsene seine ersten Motorradrennen, wobei er auf Grund seiner noch zu geringen Körpergröße beim Start gestützt werden und daher von hinten starten musste. Sein Talent war aber schon damals erkennbar. Mit 21 Jahren (2002) gewann er auf und für Honda das Daytona 200 sowie die US-amerikanische Superbike-Meisterschaft. Daraufhin wurde er ab 2003 ins MotoGP-Werksteam von Honda an die Seite eines gewissen Valentino Rossi transferiert. 2002 war aus der altehrwürdigen 500-ccm-(Zweitakt-)Klasse die MotoGP, in der 1.000er-Viertakter zum Einsatz kamen. Von daher war der viertakterfahrene Nicky Hayden eine gute Wahl für den weltweit größten Motorrad-Hersteller. Natürlich war gegen Valentino Rossi kein Kraut gewachsen, aber nach solidem Saisonstart und einem leichten Durchhänger feierte Nicky Hayden am Saisonende im japanischen Motegi sowie im australischen Phillip Island als jeweils Dritter seine ersten MotoGP-Podestplätze. Während "Vale" seinen Honda-Titel verteidigte, schloss Nicky Hayden seine Debüt-Saison auf dem fünften Schlussrang ab. 2004 landete er in der Endabrechnung auf Platz acht, wobei er wieder zwei Mal aufs Podest gerast war. Diesmal hatte er zu Saisonmitte seine beste Phase, sodass er nach Rio auch auf dem Sachsenring wiederum Dritter wurde.

Speziell beim deutschen Motorrad Grand Prix schien der dritte Platz für ihn reserviert zu sein, denn nach 2004 stand er hier auch 2005, 2006 und 2007 aus Fotografensicht jeweils rechts vom Sieger.

Schon als Steppke auf dem Rennmotorrad

2005 feierte er seinen ersten Grand-Prix-Sieg, passenderweise bei seinem Heimrennen in Laguna Seca. Zudem stand er, zusätzlich zum Sachsenring, auch in Losail im Wüstenstaat Katar, in Phillip Island, in Istanbul sowie beim Saisonfinale in Valencia auf dem Podest. Mit diesem starken Saisonfinish sicherte er sich hinter der inzwischen Yamaha-Speerspitze Valentino Rossi sowie seinem Honda-Markenkollegen Marco Melandri den dritten WM-Rang. Dann kam das Jahr 2006, welches sein Jahr werden sollte. In der ersten Saisonhälfte stand er fast immer auf dem Podest, gewann dann im niederländischen Assen sowie erneut in Laguna Seca. In der zweiten Saisonhälfte fuhr Nicky Hayden mit Köpfchen und schließlich den WM-Titel ein. Am Ende hatte er fünf Punkte mehr auf den Konto als Valentino Rossi, der beim Saisonfinale in Valencia früh im Rennen stürzte und am Ende nicht über Platz 13 hinauskam. Danach folgte bei ihm, nicht ganz verständlich, ein ziemlicher Karriere-Knick. Nach den WM-Rängen acht und sechs wechselte er zu Ducati, wo es mit den Endplatzierungen 13, sieben, acht, neun und noch einmal neun auch nicht wieder besser wurde. Sein bestes Ducati-Ergebnis bzw. sein letzter Podestplatz datiert mit Rang zwei im spanischen Jerez de la Frontera auf das Jahr 2011.

Neue Serie, neues Glück

2014 kam er zwar erneut zu Honda, bekam im Team des Spaniers Jorge Martinez aber kein Werksmaterial mehr. Nach einem 16. und einem 20. Schlussrang in der MotoGP wechselte er die Szene und ging in die Superbike-Weltmeisterschaft. Mit der nicht gerade als Siegermotorrad verschrienen Werks-Honda holte er in Assen als Dritter seinen ersten Podestplatz und in Sepang in Malaysia seiner ersten und einzigen Superbike-WM-Sieg. WM-Rang fünf konnte sich dabei wirklich sehen lassen. 2017 wollte Honda mit Red-Bull-Geld zum großen Angriff in der Superbike-WM blasen, doch war die damalige Fireblade auch keine Rakete. Ein siebenter Platz im zweiten Lauf im thailändischen Buriram war sein bestes Ergebnis, bis nach dem verhängnisvollen 17. Mai 2017 der 22. Mai der letzte Tag im Leben des Nicholas Patrick Hayden werden sollte.

  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion