Der Anfang ist gemacht

MOTORSPORT Sachsen-Power beim ADAC GT Masters in Oschersleben

Oschersleben. 

Oschersleben. Der erste von 14 geplanten Renntagen (sieben Rennwochenenden) des ADAC GT Masters 2021 ist Geschichte. In der Motorsport Arena Oschersleben startete die "Liga der Supersportwagen" heute in ihre 15. Saison, welche gleichzeitig die erste mit dem offiziellen Titel "Internationale Deutsche GT-Meisterschaft" ist.

Eine weitere Neuheit war die Weltpremiere im Automobilsport, die sogenannte Penalty-Lap, mit der Fahrer in den Rennen für kleinere Vergehen bestraft werden. Dazu wurde eine Penalty-Zone eingerichtet, in der das betreffende Fahrzeug einen definierten Korridor mit maximal 60 km/h durchfahren muss.

Auch das "Full Course Yellow" ist neu, bei dem bei kleineren Zwischenfällen auf der ganzen Strecke und für alle Fahrzeuge ein maximales Tempo von ebenfalls 60 km/h und natürlich Überholverbot gilt. Das wäre für Rundstreckenrennen generell die fairste Lösung, denn damit werden mühevoll erarbeitete Vorsprünge nicht mit einem Schlag zunichte gemacht.

Eine Aufwertung erfuhr auch das Zeittraining, in dem die Top 3 nun Punkte für die Meisterschaftswertung erhalten.

Eine lange Tradition ist hingegen, dass das ADAC GT Masters mit seinen Rahmenserien in Oschersleben in die neue Saison startet - in diesem Jahr zum nun schon zwölften Mal.

Drei verschiedene Marken vorn

Aus dem 27 Autos umfassenden Feld mit den zwei letztjährigen sowie acht weiteren ehemaligen Meistern kristallisierten sich heute die Trainingsschnellsten, der Italiener Raffaele Marciello und der Hamburger Maximilian Buhk, als die ersten Laufsieger 2021 heraus. Im Ziel hatte das Fahrerduo vom Team Mann-Filter Team Landgraf - HTP/WWR mit ihrem Mercedes-AMG GT3 Evo 2,604 Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierten, die Lamborghini-Werksfahrer Mirko Bortolotti und Albert Costa Balboa. Der Italiener und der Spanier wechselten sich für das Team GRT Grasser Racing Team am Steuer eines Lamborghini Huracan GT3 Evo ab. Der dritte Platz ging an den Schweizer Ricardo Feller und Christopher Mies aus Heiligenhaus vom Team Montaplast by Land Motorsport in einem Audi R8 LMS.

Der 30-jährige in Speyer geborene Leipziger David Jahn wurde nur zwei Tage vorm Saisonauftakt vom Team Joos Sportwagentechnik akquiriert und aktiviert. Er teilte sich einen Porsche 911 GT3 R mit Marco Holzer aus Bobingen. Gemeinsam landeten sie auf Platz neun in den Punkterängen.

Kaum mehr Vorlauf hatte Marvin Kirchhöfer. Der ebenfalls in Leipzig beheimatete 27-Jährige erfuhr erst vor gut einer Woche von seinem Glück, neben dem Schweizer Jeffrey Schmidt die Corvette C7 GT3-R des Teams Callaway Competition pilotieren zu dürfen. Sie wurden heute 13.

Der dritte Sachse im Bunde war und ist Maximilian Paul. Der 21-jährige Dresdner tritt in seinem zweiten ADAC-GT-Masters-Jahr wieder für das Radebeuler Team T3 Motorsport an, nun allerdings statt mit einem Audi R8 LMS GT3 in einem erst kürzlich gelieferten Lamborghini Huracan GT3 Evo. In Co-Produktion mit dem gar erst 17-jährigen Hugo Sasse aus Aschersleben belegten sie Rang 20.

Zwei Plätze dahinter kamen die beiden Österreicher Simon Reicher und Norbert Siedler ins Ziel. Sie fahren für das inzwischen in österreichischer Hand befindliche Team Yaco Racing, das ehemalige Team von Uwe Geipel, welches der Plauener Ex-Rallyepilot mit seiner Truppe weiter betreut.

Erstens kommt es anders, als zweitens wie man denkt

Eigentlich wollte auch Dominik Fugel in der Top-Klasse ADAC GT Masters mitmischen, doch da es sich sein norwegischer Partner Marcus Paverud kurz vorm Saisonstart anders überlegte und Rennen in Italien vorzieht, klaffte natürlich im Budget ein großes Loch, sodass der 24-jährige Chemnitzer und seine hauseigene Mannschaft das Projekt mit einem Honda NSX GT3 Evo ruhen lassen mussten. Stattdessen bestreitet Dominik Fugel als Mann der ersten Stunde nun seine sechste Saison in der Tourenwagenserie ADAC TCR Germany.

Am heutigen Samstag qualifizierten er und sein vier Jahre jüngerer Bruder Marcel sich nebeneinander in der Startreihe zwei für die Startplätze drei und vier. Von da aus schoben sie sich gleich zu Rennbeginn vor auf die Positionen zwei und drei, die sie auch ins Ziel brachten. Während Dominik Fugel lange Zeit ein ziemlich einsames Rennen fuhr, hatte Marcel mehr Mühe, sich freizuschwimmen. In der Schlussphase konnte er sogar zu Dominik aufschließen, doch rettete dieser mit all seiner Erfahrung eine knappe Zehntelsekunde Vorsprung ins Ziel.

Gleiche Stelle, gleiche Welle

Alle Serien und somit alle genannten sächsischen Akteure und deren Kontrahenten absolvieren morgen das gleiche Programm, leider wieder ohne Zuschauer. Aber NITRO überträgt das ADAC GT Masters ab 16:00 Uhr (Rennstart ist 16:30 Uhr) live und in voller Länge. Das Qualifying sowie die Rahmenserien sind fast ganztägig live sowie jederzeit als Konserve auf Deutschlands führender Streaming-Plattform TVNOW zu sehen.

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