Forscher erschaffen Mischwesen aus Mensch und Affe

Forschung Ethisch umstrittenes Experiment im Kampf gegen Krankheiten

Ein internationales Forscherteam, hat mehrere Mischwesen aus Mensch und Affe erschaffen, sogenannte "Chimären". Dazu setzten sie menschliche Zellen in Affen-Embryos ein. Das berichten die Wissenschaftler aus den USA und China im Fachmagazin "Cell".

Um die Chimären zu erzeugen, spritzten die Forscher je 25 menschliche Zellen in Embryos von Javaneraffen. Die sehr frühen, noch kugelförmigen Embryonen (Blastocyste) waren zu dem Zeitpunkt sechs Tage alt. "In diesem Stadium besteht das Affen-Embyro aus etwa 100 bis 110 Zellen", erklärt Prof. Juan Carlos für Biologische Studien bei San Diego (Kalifornien), der Leiter der Studie.

In Rahmen der Studie, lebten die menschlichen Zellen in dem Affen-Embryo nicht nur weiter, sondern vermehrten sich und entwickelten mehrere wichtige Zelllinien, so der Wissenschaftler. Bei den menschlichen Zellen, die in die Affen-Embryos eingesetzt wurden, handelte es sich um sogenannte erweiterte pluripotente Stammzellen, eine Art Alleskönner, aus denen jede andere Form menschlicher Zellen entstehen kann.

Insgesamt 132 Mischembryos konnten die Forscher heranzüchten, von denen sich die meisten neun Tage lang in den Petrischalen weiterentwickelten. Nach zehn Tagen waren noch 103 der Chimären am Leben, doch danach sank die Zahl der Überlebenden stark. Am 19. Tag des Experiments lebten nur noch drei.

Ob ein solches Mischwesen auch zur Welt kommen könnte und lebensfähig wäre, bleibt unklar. "Das ist nicht das Ziel unserer Forschung", so Prof. Izpisua Belmonte. "Wir wissen nicht, ob Menschen-Affen-Embryonen jemals biologisch möglich wären, denn das Ziel unserer Chimärenforschung ist es, die menschliche Entwicklung besser zu verstehen, um Therapien für menschliche Krankheiten zu ermöglichen, nicht, neue Organismen zu entwickeln.", äußerte er gegenüber der BILD.

Die Forschungen gelten allenfalls als ethisch und moralisch sehr umstritten.

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