Geringe Wertschätzung, viel Stress: Lehrkräfte-Kampagne räumt mit Vorurteilen auf

Bildung Kultusministerium will junge Menschen für das Lehren im Klassenraum begeistern

Region. 

Region. Überall in Sachsen fehlen Lehrkräfte an den Schulen. Besonders in den sogenannten MINT-Fächern wird es immer schwieriger, Stellen zu besetzen. Um mehr junge Menschen für den Lehrerberuf zu begeistern, hat das Kultusministerium nun eine neue Lehrergewinnungskampagne gestartet. "Fast in allen Branchen herrscht Nachwuchsmangel. Auch in Sachsen blieben in den letzten Jahren immer wieder Lehrerstellen unbesetzt, weil es an Bewerbern mangelte. Die Kampagne soll helfen, den enormen Bedarf besser als bisher zu decken", sagte Kultusminister Christian Piwarz zum Start der Lehrerwerbekampagne.

 

Kampagne vor allem online

Die Kampagne firmiert unter dem Slogan "LEHRERIN SACHSEN - eine Klasse für sich". Sie zielt primär darauf ab, junge Menschen für das Lehren im Klassenraum zu begeistern. Ganz nach dem Motto "eine Klasse für sich" machen Lehrerinnen und Lehrer gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern auf der Webseite "Lehrer werden in Sachsen" und auf Social-Media-Plattformen Werbung für den Lehrerberuf. Aber auch Lehramtsstudierende und potentielle Bewerber sollen angesprochen werden.

 

Geringe Wertschätzung, viel Stress?

Umfragen zufolge verbinden 18- bis 25-Jährige in Sachsen das Lehramt eher mit geringen Aufstiegschancen, geringer Wertschätzung, einem hohen Stresslevel und einer festgefahrenen Laufbahn bis zur Rente. Mit diesen Vorurteilen will die Kampagne aufräumen und die Attraktivität des Lehrerberufes gerade bei der jungen Generation steigern. "Die Entscheidung für das Lehramt ist eine verantwortungsvolle und nicht hoch genug anzuerkennende Berufswahl. Dieser Aspekt steht zentral im Fokus unserer Kampagne: Wir möchten junge Menschen motivieren, in Sachsen als Lehrerin oder Lehrer zu arbeiten", sagte Kultusminister Christian Piwarz.

 

Berichte aus den Klassenzimmern

Die Kampagne will prägende Momente und persönliche Erfahrungen zwischen Lehrkraft und Lernenden aus dem Klassenzimmer mitten in den Alltag potenzieller Lehramtsstudierender bringen. Dafür werden auf der Kampagnen-Webseite, Instagram und Facebook persönliche Statements und Geschichten der Lehrerinnen und Lehrer und ihrer Schülerinnen und Schüler in Sachsen veröffentlicht. Mit den Einblicken in Lehrberuf und Lehrer-Schüler-Beziehungen will das Ministerium die Lehrerwelt erlebbarer machen, die sie selbst nur aus der Schülerperspektive kennen. Lehramtsinteressierten soll ermöglicht werden, sich selbst in die Herausforderungen und Glücksmomente einer Lehrkraft hinein zu fühlen: "Wir wollen mit der Kampagne vor allem die Gestaltungskraft und gesellschaftlich-soziale Bedeutsamkeit des Berufs betonen, mit Vorurteilen aufräumen und mit vielen Live-Einblicken ein Bild des Lehramtsstudiums und -berufs zeichnen", erklärt der Kultusminister.

 

Umfassend informieren

Neben persönlichen Eindrücken liefert das Internetportal auch Antworten auf die wichtigsten inhaltlichen und organisatorischen Fragen zu Studium, Quereinstieg und Lehrberuf. Umfassende FAQ erläutern die verschiedenen Perspektiven des Berufs genauso wie den Weg dahin. Nachdem Website-Besucherinnen und Besucher im Quiz auf der Startseite herausfinden können, welcher "Lehrertyp" sie wären, leitet das "Fächerquiz" der Seite mithilfe verschiedener Multiple-Choice-Fragen Interessenten zum passenden Studienfach weiter. Alles mit dem Ziel, möglichst umfassend über die Möglichkeiten des Lehramtsstudiums aufzuklären.

Weitere Infos gibt es auf der Internetseite "Lehrer werden in Sachsen", auf Instagram und Facebook.

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