Leipzig: Streik im Einzelhandel und Online-Handel

Streik H&M, Otto und Amazon fordern mehr Gerechtigkeit für ihre Löhne

Leipzig. 

Leipzig. Am gestrigen Montag wurden die Amazon-Beschäftigten für drei Tage zum Streik aufgerufen, heute schließen sich die Beschäftigten aus den Leipziger H&M Filialen in der Peterstraße und in Paunsdorf an.

Bisher schleppende Tarifverhandlungen

"Mit dem gemeinsamen Streik von Online-Handel und stationärem Einzelhandel unterstreichen wir, dass wir bei den Arbeits- und Tarifbedingungen gleiche Regelungen durchsetzen wollen. Es geht um eine deutliche Steigerung der Einkommen und dass die Tarifverträge für alle gelten müssen", so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago.

"Es vergeht jetzt kein Tag, an dem nicht irgendwo im mitteldeutschen Einzelhandel gestreikt wird. In der vergangenen Woche folgten auf den Streik bei der OTTO-Tochter in Haldensleben Streiks in zwei Magdeburger Kauflandfilialen, die Kaufländer in Gera schlossen sich erneut an. Allen ist bewusst, wie schleppend die Tarifverhandlungen in allen Bundesländern laufen. Deswegen beteiligen sich die Kolleg*innen so zahlreich an den Streiks."

"Den Beschäftigten wurde während der ganzen Corona-Zeit unheimlich viel zugemutet", sagt der Leipziger Streikleiter Thomas Schneider. "Jetzt sind sie an der Reihe. Gehälter und Löhne müssen deutlich steigen. Mit Almosen oder Einmalzahlungen ist es nicht getan."

"Bei Amazon haben die Umsatzsteigerungen zu einer erheblichen Mehrbelastung geführt. Mit dem Prime-Day strebt Amazon weitere Umsatzrekorde an, ohne die Beschäftigten teilhaben zu lassen. Amazon lehnt die Aufnahme von Tarifverhandlungen weiter ab. Trotz Mitgliedschaft im Deutschen Einzelhandelsverband werden die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels nicht angewandt. Deswegen befinden sich die Amazon Beschäftigten wieder im Streik.", so ver.di Streikleiter bei Amazon, Ronny Streich.

Fairere Vergütung gefordert

Die ver.di-Tarifkommission fordert eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent plus 45 Euro monatlich. Darüber hinaus fordert ver.di ein rentenfestes Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde. Der neue Tarifvertrag soll eine verkürzte Laufzeit von 10 Monaten haben, um eine Angleichung an die anderen Bundesländer zu vollziehen. Für Gewerkschaftsmitglieder werden zusätzliche drei freie Tage als "Gesundheitstage" gefordert.

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