Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Sachsen stieg 2024 auf 867 Verfahren - laut Statistischem Landesamt entspricht das einem Anstieg von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Gläubigerforderungen beliefen sich auf mehr als 1,3 Milliarden Euro, ein Zuwachs um 150 Prozent!
Kfz-Branche leidet besonders
Besonders betroffen waren die Wirtschaftsbereiche Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (146 Verfahren) und das Baugewerbe (138 Verfahren). Auch im verarbeitenden Gewerbe stieg die Zahl der Insolvenzen auf 95, mit Forderungen von durchschnittlich 2,6 Millionen Euro pro Fall. Ein besonders starker Anstieg war bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen zu verzeichnen (101 Insolvenzen, plus 60 Prozent). Die meisten Insolvenzen betrafen Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH, 55 Prozent), deren Forderungen sich auf 907,5 Millionen Euro beliefen. Einzelunternehmen machten 38 Prozent der Fälle aus.
Anstieg auch bei Verbraucherinsolvenzverfahren
Auch die Zahl der Privatpersonen, die ihre Schulden nicht mehr begleichen können, ist im vergangenen Jahr gestiegen. In Sachsen wurden 2024 insgesamt 3.130 Verbraucherinsolvenzverfahren gemeldet - ein Anstieg um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zusätzlich gab es 4.945 weitere Insolvenzverfahren anderer Schuldnergruppen, darunter ehemals Selbstständige. Die Gläubigerforderungen beliefen sich auf 310,4 Millionen Euro - das sind im Schnitt fast 62.800 Euro je Verfahren. Die meisten Verfahren wurden in den drei großen Städten Leipzig (1.164, plus 3,9 Prozent), Dresden (543, plus 13,4 Prozent) und Chemnitz (532, plus 16,9 Prozent) registriert. In den Landkreisen lag Zwickau mit 453 Verfahren (plus 30,9 Prozent) an der Spitze, während Görlitz mit 140 Verfahren (minus 18,1 Prozent) den geringsten Wert verzeichnete.