Jörg Gräser zu Wölfen im Erzgebirge: "Der Wolf hat seine Daseinsberechtigung"

Natur Star-Tierpfleger teilt seine Meinung zum Wolfbestand

Sachsen. 

Nachdem in den vergangenen Tagen im Erzgebirge in Sachsen nicht nur Wolfsnachwuchs im Rudel bei Marienberg (BLICK.de berichtete) sondern auch der Goldschakal, der hier nicht heimisch ist (BLICK.de berichtete), gesichtet wurden, ist ein Diskurs zum Thema gestartet. Auf der einen Seite stehen beispielsweise Bauern und Jäger, die die heimischen Tiere schützen und den Bestand der Wildtiere geordnet sehen wollen. Auf der anderen Seite stehen Tierschützer, die glücklich über die Rückkehr des Wolfes sind. 

Das sagt Tierpfleger Jörg Gräser

BLICK.de hat bei Star-Tierpfleger Jörg Gräser nachgefragt, was er zur Wolfsrückkehr in Sachsen sagt. Gräser arbeitete viele Jahre mit Löwen und Hyänen im Leipziger Zoo und war bereits auf vielen Forschungsreisen in der ganzen Welt unterwegs. 

"Es wird immer Befürworter und Gegner zu diesem Thema geben. Vor allem, wenn es um größere Raubtiere geht, die den Menschen und seinen Nutztieren Einschränkungen in ihren bisherigen Tun, bringen. Wir Menschen haben bei unserer doch schnellen Entwicklung und in dieser schnelllebigen Zeit so viel Zerstörung über diese Erde gebracht. Ich glaube, es muss prinzipiell ein Umdenken bei uns einsetzen. Der Wolf hat auch seine Berechtigung dort zu existieren, wo er schon viele Jahrzehnte zuvor lebte", so Jörg Gräser.

Menschen müssen verantwortungsbewusst handeln

Weiter ging er auf die Verantwortung der Menschen gegenüber der Natur ein: "Wir Menschen haben seinen ehemaligen Lebensraum im Laufe der Zeit stark verändert - Wälder abgeholzt, Straßen und Siedlungen gebaut haben. Viele Monokulturen bieten dem Wild keine ausreichende Nahrung. Wir sollten verantwortungsbewusst mit der Ansiedlung des Wolfes umgehen. Dazu zählt auch die stetige Kontrolle des Bestandes und dazu zählt natürlich in der heutigen Zeit auch, dass der Wolf lernen muss Grenzen einzuhalten, die Bestandsgröße je nach Gebiet geregelt werden muss. Das Gleichgewicht in der Natur ist durch uns aus den Fugen geraden, deswegen sind wir dafür verantwortlich es auch langsam und mit Wissen, Verantwortung,  Kontrolle und Schutz zu betreuen."

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