Dem Saisonauftakt 2025 der Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft (DEM) im in und um das niedersächsische Itterbeck und somit unweit der deutsch-niederländischen Grenze drückten die sächsischen Piloten ganz klar ihren Stempel auf. Bei der 46. Int. Uelsener ADAC Geländefahrt gewann am ersten Fahrtag am Samstag der Chemnitzer Jeremy Sydow vor Luca Fischeder aus Geringswalde. Gleichzeitig hatten die beiden dabei ihre Hubraumklassen E1 bzw. E3 klar für sich entschieden. Edward "Eddi" Hübner aus Penig wurde Gesamtsechster sowie Zweiter in der "Mittelklasse" E2. Zusammen hatten sie des Weiteren für das Team ADAC Sachsen I die Mannschaftswertung gewonnen.
Am Sonntag setzte das Trio noch einen drauf. Während Jeremy Sydow erneut die klassenübergreifende Championatswertung und logischerweise auch wieder die E1 vor Luca Fischeder gewann, steigerte sich Eddi Hübner "Overall" um einen Platz und wurde hinter zwei niederländischen Gaststartern Gesamtfünfter. Auch in seiner Klasse verbesserte sich der 37-Jährige einen Tag nach seinem neuerlichen Geburtstag um eine Position und wurde demzufolge ebenfalls Klassensieger. Dass das Dreigestirn damit erneut die Mannschaftswertung gewonnen hatte, verkommt dabei fast schon zur Randnotiz. Viel mehr ging wirklich nicht.
Souveräner Sieger mit Understatement
Der zweite Fahrtag wurde um eine Sonderprüfung gekürzt, umfasste aber immer noch neun gezeitete Tests (drei Schleifen a' drei SP). Nach einer Gesamtfahrzeit von "nur" sechseinhalb Stunden und einer kumulierten Sonderprüfungszeit von 53:32,28 Minuten hatte Jeremy Sydow heute 34,78 Sekunden Vorsprung vor Luca Fischeder und ist damit im Rahmen der DEM seit seinem Triumph bei "Rund um Zschopau" 2023 weiter ungeschlagen. "Heute war ich mit meinem Fahren nicht ganz so happy, denn ich hatte nicht den Flow wie gestern. Aber zwei Mal Erster ist schon zufriedenstellend", klagte der ehrgeizige WM-Pilot anschließend auf hohem Niveau. Und weiter: "Ich habe gleich heute Früh einen blöden Fehler gemacht, was eigentlich nicht mehr passieren sollte. Aber aus solchen Fehlern und Rennen lernt man, das ist halt das beste Training. Von daher ist es für mich perfekt, vorm WM-Start Anfang April in Portugal noch zwei Deutsche Meisterschaftsläufe zu haben." Dazu sei gleich an dieser Stelle angemerkt, dass der nächste DEM-Lauf planmäßig am 22. und 23. März, ebenfalls als Doppellauf, im nordsächsischen Dahlen stattfinden soll. Allerdings gibt es derzeit noch genehmigungstechnische Schwierigkeiten.
Weitere sächsische Podestplätze
Da "Rund um Zschopau" in diesem Jahr wegen des WM-Finales vom 17. bis 19. Oktober im DEM-Kalender mal wieder pausiert, wird die 29. ADAC Geländefahrt "Rund um Dahlen" auch für die weiteren sächsischen Fahrer und Fahrerinnen der Heimlauf sein. Von denen präsentierte sich heute in Itterbeck des Weiteren auch Florian Görner hervorragend. Der Neu-Dittmannsdorfer wurde im Championat Achter und durfte zudem als Zweiter der E3 ebenfalls einen Pokal in Empfang nehmen.
Ähnliche Glücksgefühle erlebten auch Sky Maddox Dombrowski aus Marienberg und der Schindelbacher Niclas Leon Kallmeyer, beide vom Team Sturm Zschopau, die in der Klasse J2 der "dmsj-Deutsche-Enduro-Junioren-Meisterschaft" auf die Plätze zwei und drei fuhren.
In der kleinsten Hubraumklasse E1 waren neben Jeremy Sydow mit Andreas Beier, ebenfalls aus Chemnitz, Kevin Nieschalk aus Lengefeld, dem Reinsdorfer Arvid Meyer und Marc Neumann aus Drebach vier weitere Sachsen am Start. Sie belegten in dieser die Plätze neun, zehn, elf und 16.
Nach dem technisch bedingten Ausscheiden von Karl Weigelt aus Wolkenstein am Vortag war die sächsische Abordnung in der E2 auf zwei Fahrer dezimiert. Während Eddi Hübner als Klassensieger die Top-10 quasi anführte, schaffte der Ex-Schweikershainer und nun in Dittersdorf wohnhafte Patrick Irmscher als Neunter ebenfalls den Sprung in selbige.
In der E3 wurde der Aufsteiger aus dem Deutschen Enduro-Pokal, Eric Wirth aus Lengenfeld, 15.
Wie am Vortag, verpasste der Zschopauer Pascal Sadecki als Vierter das Junior-1-Podest nur knapp. Jeremy Nimmrich aus Gelenau wurde hierbei heute Achter.
Ebenfalls Vierter wurde Max Schäfer aus Geringswalde in der bereits erwähnten J2.
In den meisten Klassen verzerrte das Mitwirken zahlreicher niederländischer Fahrer das Bild etwas, denn die diesjährige Uelsener Geländefahrt war gleichzeitig ein Lauf zur Niederländischen Meisterschaft.
Zu guter Letzt wollen wir noch mit Nachdruck vermerken, dass die Ex-Straßenrennfahrerin Lucy Glöckner aus Waldkirchen heute bei ihrem erst dritten Enduro-Rennen ihren Sieg in der Damenwertung vom Vortag wiederholen konnte.