Schulstart: Tipps für Sicherheit auf dem Schulweg

Ratgeber Schulweg trainieren, Bringdienst vermeiden

Sachsen. 

Sachsen. In Sachsen enden die Sommerferien: Rund 490 Tausend Schülerinnen und Schüler treten ab Montag, den 6. September wieder täglich den Schulweg an. Viele davon zum ersten Mal. Um den Schulweg sicher zu bestreiten, sind gerade Grundschüler auf die Hilfe ihrer Eltern ebenso jedoch auf eigene Erfahrungen angewiesen. Tipps, wie Kinder sicher zur Schule kommen und gleichzeitig Verkehrskompetenz erlernen, gibt Falk Hoffmann vom ACE Auto Club Europa.

Schulweg-Training: Gewusst wie

Der kürzeste Schulweg ist nicht unbedingt der sicherste, warnt Verkehrssicherheitsexperte Hoffmann. Eltern sollten vor Schulstart gemeinsam mit ihren Kindern Gefahren wie mehrspurige Straßen, unübersichtliche Kreuzungen oder Ein- und Ausfahrten zu Grundstücken auf möglichen Routen identifizieren und dann gemeinsam einen sicheren, kindgerechten Schulweg festlegen. Auf diesem sollten Kinder die Fahrbahn selten überqueren müssen und falls doch, sollten möglichst Ampeln oder Zebrastreifen vorhanden oder Schülerlotsen zugegen sein. Fußgängerübergänge mit Mittelinsel erleichtern ebenfalls den Schulweg: Hier müssen die Kinder jeweils nur eine Fahrtrichtung im Blick behalten. Da Gefahrenstellen selten gänzlich zu vermeiden sind, gilt es, das richtige Verhalten an der jeweiligen Gefahrenstelle zu erläutern und einzuüben.

Tipp: Auch auf eine gute Beleuchtung ist zu achten - das wird spätestens im Herbst relevant. Für zusätzliche Sicherheit sorgen Reflektoren an der Kleidung und der Schultasche.

Schulweg mit Eltern unter realen Bedingungen bestreiten

Wichtig ist es, gerade für Schulanfänger, den Schulweg vor der Einschulung mehrmals gemeinsam mit den Eltern abzulaufen - und zwar unter realen Bedingungen. Sowohl am Wochenende als auch in den Ferien ist das Verkehrsaufkommen nicht mit jenem an einem normalen Werktag zu vergleichen. Deshalb empfiehlt es sich, Übungsgänge unter der Woche zur selben Zeit einzuplanen, in der der Schulweg später zurückgelegt werden muss. Daneben sollte, wann immer sich die Gelegenheit ergibt, die praktische Anwendung der Verkehrsregeln im Alltag geübt werden.

Tipp: Für einige Regionen gibt es Schulwegpläne, die Eltern und Kindern helfen, einen geeigneten Weg vom jeweiligen Wohnort zur Schule zu finden. Es kann sich lohnen, direkt an der Schule oder alternativ bei Straßenverkehrsbehörden oder der Polizei nach einem solchen Plan für das eigene Wohnumfeld zu fragen.

Sicher am Schulbus vorbei: Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme

Alle Verkehrsteilnehmenden können und müssen aktiv dazu beitragen, den Schulweg für Kinder sicher zu machen, appelliert der Falk Hoffmann, Regionalbeauftragter des ACE. Besondere Rücksichtnahme ist in der näheren Umgebung von Schulen gefordert und insbesondere an Schulbus-Haltestellen.

Für Autofahrende gilt: Ein fahrender Schul- oder Linienbus mit eingeschaltetem Warnblinklicht darf niemals überholt werden. Ein an der Haltestelle stehender Bus mit eingeschaltetem Warnblinklicht kann hingegen - mit Schrittgeschwindigkeit und einem ausreichend großen Seitenabstand - überholt werden. Die Fahrgäste, ob groß oder klein, dürfen dabei nicht behindert oder gefährdet werden. Gerade Autofahrende sollten immer damit rechnen, dass Kinder vom Schulbus verdeckt werden können oder aussteigende Kinder abgelenkt sind. Auch tobende Kinder am Straßenrand sind keine Seltenheit. Erhöhte Aufmerksamkeit ist das A & O, um in unerwarteten Situationen rechtzeitig zu reagieren. Kinder können die Geschwindigkeit von herannahenden Fahrzeugen noch nicht richtig einschätzen. Deshalb in Gegenwart von Kindern nahe der Fahrbahn immer das Tempo drosseln und jederzeit bremsbereit sein.

Goodbye Elterntaxi: Kinder müssen Kompetenz im Straßenverkehr erlernen

Gefahren im Straßenverkehr veranlassen ebenso wie morgendliche Hektik viele Eltern dazu, ihre Kinder mit dem Auto zur Schule zu fahren - aus Sicht des ACE, der den täglichen Hol- und Bringverkehr vor Schulen im Rahmen seiner bundesweiten Clubinitiative zur Verkehrssicherheit, "Goodbye Elterntaxi", ausführlich ins Visier genommen hat, ein fataler Fehler: Sogenannte Elterntaxis sorgen allmorgendlich für Stau und erhöhte Unfallgefahr vor den Schulen. Gleichzeitig bleiben dadurch die zu erlernende Verkehrskompetenz und gesunde Bewegung für die Kinder auf der Strecke. Je früher Verkehrssituationen geübt und bewältigt werden, desto sicherer bewegen sich Kinder im Straßenverkehr. Bei einem zu langen Schulweg empfiehlt der ACE, sogenannte "Kiss & Ride"-Halteplätze zu nutzen oder sich gemeinsam mit den Schulen für die Einrichtung sicherer, etwas von der Schule entfernter, Hol- und Bringzonen einzusetzen. Denn zumindest die letzten 500 Meter zur Schule sollten Kinder zu Fuß bewältigen.

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