Tag des Einbruchschutzes: Einbrecher machen keine Pause

Sicherheit Polizei klärt über wirkungsvolle Maßnahmen auf

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Region. Wenn die dunkle Jahreszeit beginnt, haben Einbrecher wieder Hochkonjunktur. Am Tag des Einbruchschutzes, der sich am 31. Oktober 2021 zum zehnten Mal jährt, werden Sachsens Polizeidirektionen deshalb wieder vermehrt aufklären. Die Polizeidirektion Chemnitz bietet zum Beispiel am 2. und 4. November einen verlängerten Sprechtag, jeweils bis 17 Uhr, in der Polizeilichen Beratungsstelle, Brückenstraße 12. Weitere Informationen zu dem Sprechtag gibt auf der Website der Polizei Sachsen. Der BLICK fasst die wirksamsten Maßnahmen vorab zusammen:

Mechanische Sicherheitstechnik

Die häufigste Einbruchsmethode mit 77 Prozent ist unverändert das Aufhebeln von Türen oder Fenstern. Dabei dringen die Täter über unzureichend gesicherte und von außen schlecht einsehbare Terrassentüren und Nebeneingangstüren ein, gefolgt von Erdgeschossfenstern, Eingangstüren und Kellertüren. Aber auch Aufstiegshilfen wie Bäume oder über Vorbauten erreichbare Fenster in oberen Geschossen sind im Blick der Täter. "Ganz leichtes Spiel haben Eindringlinge bei alten Fenstern", weiß Frank Lange, Geschäftsführer vom Verband Fenster + Fassade. "Meist bieten sie nicht einmal einem größeren Schraubenzieher Widerstand."

Wie sicher Fenster und Türen sind, bestimmt die sogenannte Resistance Class (RC), also die Widerstandsklasse. "Für den Privathaushalt sollte man sich heute mindestens für RC 2 entscheiden", empfiehlt der Fensterexperte. "Für optimalen Einbruchschutz kommt es auf das Zusammenspiel von fachgerechter Montage sowie Profil, Glas und Beschlag an." Denn: Je länger Fenster oder Tür Widerstand leisten, umso schlechtere Karten habe der Dieb. Untersuchungen haben ergeben, dass Täter in der Regel drei bis fünf Minuten aufwenden und dann von ihrem Vorhaben Abstand nehmen. Sichtbare Sicherungen wirken zudem abschreckend.

Elektronische Überwachung

Zusätzlich eingebaute Alarmanlagen bieten darüber hinaus weiteren Schutz. Durch ihre Meldewirkung wird das Risiko für den Einbrecher, entdeckt zu werden, wesentlich erhöht. Am besten ist es, mechanische Sicherungstechnik mit der elektronischen Überwachung sinnvoll zu kombinieren. Generell soll nur zertifizierte Sicherungstechnik verwendet und von einem Fachmann eingebaut werden. Von der Polizei geprüfte und empfohlene Firmen finden Interessierte im Adressennachweis für Errichterfirmen auf der Seite der Polizei Sachsen. Wer über diese Datenbank ein Fachunternehmen gefunden hat, kann sich sicher sein, dass dieses die polizeilichen Empfehlungen umsetzt.

Verhaltensregeln berücksichtigen

Sämtliche Sicherungstechnik zeigt natürlich nur Wirkung, wenn entsprechende Verhaltensregeln berücksichtigt werden - zum Beispiel beim Verlassen des Hauses oder der Wohnung niemals die Fenster angekippt lassen, die Haus- oder Wohnungseingangstür immer verschließen und nicht lediglich ins Schloss fallen lassen. Den Schlüssel niemals in einem "Versteck", wie den Blumenkasten, hinterlegen. Einbrecher finden diese Verstecke und betrachten gekippte Fenster als "Einladung".

Gelebter Einbruchschutz

Ein überquellender Briefkasten in der Urlaubszeit ist eine Einladung für Einbrecher. Dann können sie stundenlang ungestört arbeiten und nicht selten auch die beste Sicherheitstechnik überwinden. Aufmerksame Nachbarn sind deshalb eine wichtige Säule eines funktionierenden Einbruchschutzes. Sie können in der Zeit der Abwesenheit nicht nur ein Auge aufs Gebäude oder die Wohnung haben, sondern auch Briefkästen leeren, die Rollläden betätigen, durch Beleuchtung einen bewohnten Eindruck hinterlassen. Die Nachbarn könnten sogar den Rasen mähen. Im Verdachtsfall sollte die Polizei verständig und die Situation weiterhin aufmerksam beobachtet werden, zudem Personen und gegebenenfalls Kennzeichen und Fluchtrichtung eines Fahrzeugs einprägen.

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