Trotz Krise: Sächsische Unternehmen setzen weiter auf Nachwuchs

Ausbildungsmarkt Noch über 6.000 freie Lehrstellen in Sachsen

"Bloß nicht den Kopf in den Sand stecken" rät Klaus-Peter Hansen von der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit. Denn auch nach dem offiziellen Ausbildungsbeginn sei noch Vieles möglich. "Für alle, die für dieses Jahr noch keinen Ausbildungsplatz haben, ist es noch nicht zu spät. Aktuell stehen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz recht gut, da es rein rechnerisch rund 2500 mehr freie Lehrstellen als unversorgte Bewerber gibt." Genauer: Kurz nach dem Start des neues Ausbildungsjahres stehen noch über 6.000 freie Lehrstellen zur Verfügung. Damit stehen die Chancen für die noch 3.738 suchenden Ausbildungsbewerberinnen und Ausbildungsbewerber mehr als gut. Besonders spannend ist der Blick auf die sogenannten Chancenberufe. Denn in einigen der insgesamt 330 Ausbildungsberufe gibt es viel mehr Lehrstellen als interessierte Bewerberinnen und Bewerber.

Berufsberatung nutzen

Die Top3-Berufe mit den besten Chancen in Sachsen sind Werkzeugmechaniker/in mit 40 freien Lehrstellen pro noch suchenden Bewerber, Fleischerei-Fachverkäufer/in (36) und Mechatroniker/in im Bereich Kältetechnik (27). Auch Restaurantfachkräfte (11) werden trotz Krise weiterhin händeringend gesucht. Wichtig sei laut Hansen, dass alle an einer Ausbildung interessierten jungen Menschen, die noch keinen Ausbildungsvertrag unterschrieben haben, sich ganz schnell bei ihrer Berufsberatung melden. "Die Beraterinnen und Berater der Jugendberufsagentur kennen die Berufe, helfen beim Finden einer Alternative zum Wunschberuf und wissen, wo es in der Region freie und passende Lehrstellen gibt." Die Jugendberufsagenturen, die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern und Verbände bieten auch in den kommenden Wochen weiterhin in allen Regionen Sachsens verschiedene Veranstaltungen für Schüler, Eltern und Ausbildungsbetriebe an.

Wege zur Beratung

Online: Alle Kontaktwege zu den Industrie- und Handelskammern, den Handwerkskammern und Jugendberufsagenturen sind unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rd-sachsen/jugendberufsagenturen-in-sachsen zu finden.

Telefonisch: Unter 0800 4 5555 00 für Jugendliche und Eltern sowie unter

0800 4 5555 20 für Arbeitgeber sind die Hotline der Bundesagentur für Arbeit zu erreichen. Damit Jugendliche und Betriebe zusammenfinden, arbeiten die Beraterinnen und Berater mit der jeweiligen Schule und den regionalen Wirtschaftsvertretern eng zusammen.

Veranstaltungen: Zusätzlich finden im Rahmen der Aktion "Sommer der Berufsausbildung" verschiedene Themenaktionstage und Aktionen statt: https://www.aus-und-weiterbildungsallianz.de/AAW/Navigation/DE/Ausbildung-Starten/Sachsen/veranstaltungen-liste.html

Unternehmen setzen auf Ausbildung

Seit Beginn des laufenden Ausbildungsjahres im Oktober 2020 haben sich in Sachsen insgesamt 18.833 Mädchen und Jungen in den Agenturen für Arbeit für die Suche nach einem Ausbildungsplatz gemeldet. Das sind 1.037 oder 5,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig wurden den sächsischen Arbeitsagenturen 19.155 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 183 oder 1,0 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und zeigt, dass trotz Krise weiterhin Unternehmen auf Ausbildung setzen.

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