Weltklimarat-Experten zeichnen ein erschreckendes Bild für die Zukunft

Klima Hitzewellen, Hunger, Überschwemmungen, Artensterben

Welt. 

Welt. Mehr Hitzewellen, mehr Hunger, Überschwemmungen, Artensterben - Experten des Weltklimarats zeichnen ein düsteres Bild für den Fall, dass es nicht gelingt, die Erderwärmung einzudämmen: Sie sehen den gewohnten Fortbestand der Menschheit in Gefahr.

Verheerende Folgen

Ein Verfehlen des 1,5-Grad-Ziels, welches im Pariser Klimaabkommen festgehalten ist, hätte nach Einschätzung des Weltklimarates IPCC verheerende Folgen. Im Entwurf zu einem umfassenden Bericht, der der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, ist von "irreversiblen Auswirkungen auf Menschen und ökologische Systeme" die Rede.

Die Experten gehen davon aus, dass eine Erderwärmung einen Zusammenbruch ganzer Ökosysteme, Wasser- und Lebensmittelknappheit und Krankheiten zur Folge haben werde.

Aktueller Stand

"Das Leben auf der Erde kann sich von einem drastischen Klimaumschwung erholen, indem es neue Arten hervorbringt und neue Ökosysteme schafft", nach der 137-seitigen technischen Zusammenfassung des Berichtsentwurfs. "Menschen können das nicht."

Die Erde habe sich seit dem vorindustriellen Zeitalter bereits um 1,1 Grad erwärmt. Schon für eine Erwärmung um zwei Grad zeichnet der IPCC-Berichtsentwurf schwerwiegende globale Folgen für Mensch und Natur. Derzeit steuert die Erde aber sogar auf eine Erwärmung um etwa drei Grad zu.

Die Zukunft unserer Kinder und Enkel

"Das Schlimmste kommt erst noch und wird das Leben unserer Kinder und Enkel viel mehr betreffen als unseres", heißt es in der Vorlage.

Bis 2050 werden bei einer Erderwärmung von 1,5 Grad entsprechend etwa 350 Millionen Bewohner von Ballungsräumen wegen extremer Dürren unter Wassermangel leiden.

Bei einer Zwei-Grad-Erwärmung wären es sogar 410 Millionen Betroffene.

Bedeutung für Europa

Auch Europa werde die Folgen zu spüren bekommen, insbesondere in Zentral- und Südeuropa. Neben Überschwemmungen dürfte Europa dem IPCC zufolge mit mehr Hilfesuchenden aus Afrika und zunehmend mit von Mücken übertragenen Krankheiten wie Malaria, Dengue oder Zika konfrontiert sein.

Darüber hinaus weist der Berichtsentwurf auf die Gefahr hin, dass sogenannte Kipp-Punkte erreicht werden könnten, ab denen eine massive Beschleunigung des Klimawandels nicht mehr aufzuhalten ist - etwa durch das Schmelzen des Eisschildes in Grönland und der Westantarktis. Die Berichtsautoren betonen, dass jeder "Bruchteil eines Grads Erwärmung" zähle. Klimaschutzmaßnahmen zahlten sich insbesondere in der zweiten Jahrhunderthälfte aus und könnten die Menschheit vor dem Aussterben bewahren.

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