Weltkriegsbombe in Dresden erfolgreich entschärft

Blaulicht Der Sprengkörper konnte inzwischen entschärft werden

Dresden. 

Am Freitagnachmittag wurde an der Fröbelstraße bei Bauarbeiten eine amerikanische Sprengbombe aus dem 2. Weltkrieg gefunden. Bauarbeiter haben die Bombe auf einem Grundstück gefunden. Die Dresdner Polizei sperrte den unmittelbaren Bereich ab und zog die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes hinzu. Diese entschieden, dass Evakuierungsmaßnahmen noch am Abend nötig sind.

Bombe wurde entschärft

Punkt 6.15 Uhr gaben die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes am Samstagfrüh Entwarnung. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie die beiden Zünder der amerikanischen Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg ausgebaut. Die 250 Kilogramm schwere Bombe wird nun zur Entsorgung in die zentrale Sammelstelle nach Zeithain gebracht. Alle Evakuierungsmaßnahmen sowie Straßensperrungen werden nun zurückgefahren. Neben den Feuerwehr- und Rettungskräften waren 190 Polizeibeamte am Einsatz beteiligt.

Zuvor wurde durch den Kampfmittelräumdienst ein Absperrradius von 800 Metern festgelegt. Dies betraf etwa 7.400 Menschen in circa 565 Objekten. Von der Evakuierung waren auch ein Obdachlosenheim, eine Asylunterkunft sowie ein Pflegeheim betroffen. Die Feuerwehreinsatzleitung bildete mehrere Einsatzabschnitte, um die notwendigen Evakuierungsmaßnahmen strukturiert durchführen zu können.

Corona-Maßnahmen erschwerten Evakuierung

Als besonders herausfordernd gestaltete sich die Evakuierung der 7.400 Personen, da einerseits die Corona-Schutzmaßnahmen eingehalten werden und andererseits in kürzester Zeit Notunterkünfte organisiert werden mussten. Als Notunterkünfte konnten auf der Clara-Zetkin-Straße und Aachener Straße zwei Schulen, sowie auf der Magdeburger Straße die Energieverbundarena ertüchtigt werden. Etwa 450 Personen nahmen dieses Angebot in Anspruch. Im Krankenhaus Friedrichstadt kamen 29 pflegebedürftige Personen unter. Nur mit Unterstützung der Einsatzgruppen der Hilfsorganisationen konnte für Personen in Quarantäne bzw. mit Symptomen ein gesonderter Bereich in der 35. Oberschule eingerichtet werden. Insgesamt 27 Personen die an Corona erkrankt bzw. bei denen der Verdacht darauf im Raum stand, wurden getrennt von den anderen Personen untergebracht. Das Kriseninterventionsteam kümmerte sich um Personen mit Betreuungsbedarf. Alle anderen Personen konnten sich selbst um eine Unterbringung kümmern. Mehrere Busse der Dresdner Verkehrsbetriebe standen an drei Standorten bereit, um Personen zu den Notunterkünften zu transportieren. Durch das Presseamt wurde das Bürgertelefon besetzt, um insbesondere die Hilfe für pflegebedürftige oder hilflose Menschen zu erfassen und an die Einsatzkräfte zu melden.

Über 500 Einsatzkräfte im Einsatz

Unter dem Link www.dresden.de/bombe wurden alle wichtigen Informationen aufbereitet und der Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Die Integrierte Regionalleitstelle Dresden sendete über das modulare Warnsystem des Bundes (MOWAS) an die Warnapp Nina aktuelle Informationen über Notunterkünfte, den Fortschritt der Evakuierungsmaßnahmen bis hin zur Entwarnung. Um 04:30 Uhr waren die Evakuierungsmaßnahmen abgeschlossen und die Entschärfung der Bombe konnte beginnen. Nachdem der Sprengmeister die Entschärfung der Bombe bestätigt hatte, konnten alle Sperrungen aufgehoben werden und alle evakuierten Personen in ihre Wohnungen zurückkehren. Mit Unterstützung der DVB konnten zahlreiche Evakuierte mit Bussen zurück zu ihren Wohnungen transportiert werden. Diese Maßnahme dauert zur Stunde noch an und werden voraussichtlich bis zum Mittag abgeschlossen sein.

Neben 190 Einsatzkräften der Polizei waren 212 Feuerwehrleute von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr im Einsatz. Da während der Maßnahme auch der Grundschutz in der Landeshauptstadt Dresden weiterhin sichergestellt werden musste, wurden einige Einheiten zurückgehalten.

Eine unverzichtbare Unterstützung waren die 124 ehrenamtlichen Kräfte der Einsatzgruppen des Deutschen Roten Kreuzes, dem Malteser Hilfsdienst, der Johanniter-Unfall-Hilfe und die 40 Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerkes. Diese Kräfte kümmerten sich unter hohem persönlichen Engagement um den Aufbau der Notunterkünfte, den Transport sowie die Versorgung und Betreuung der Evakuierten. Auch das Kriseninterventionsteam stand den betroffenen Bürgerinnen und Bürgerinnen unterstützend zur Seite.



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