Weniger kranke Streunerkatzen

Katzen Leipziger Kastrationsprogramm zeigt gute Erfolge

Leipzig. 

Leipzig. Eher im Verborgenen vegetierten sie lange krank und ausgemergelt in Leipziger Abbruchhäusern oder Industriebrachen dahin: Noch 1991gab es geschätzt 20.000 fortpflanzungsfähige Streunerkatzen in der Messestadt! Ihre Vermehrung wurde durch das Kastrationsprogramm der Stadt Leipzig inzwischen gut eingedämmt.

So wurden bis September 2020 insgesamt 10.685 solcher Samtpfoten kastriert. Das geht aus einem Bericht zum städtischen Kastrationsprogramm hervor. Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal stellte ihn jetzt zusammen mit Dr. Gabriela Leupold, der Leiterin des Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamtes, Dr. Gerd Möbius und Rebecca Grossmann von der Universität Leipzig sowie dem Vorsitzenden des Beirates für Tierschutz der Stadt, Andreas Geisler, vor.

Erhebungen über Futterstellen

Ziel einer vorherigen Universitätsstudie war die Analyse von Kastrationszahlen bei Streunerkatzen plus deren Gesundheitszustand. Die Erhebungen liefen über ausgewählte Futterstellen und Befragung von Katzenbesitzern. Im Projekt wurden 204 freilebende Katzen anläßlich ihrer Kastration untersucht. 67 Prozent waren demnach gut ernährt: Bei der Hälfte der Tiere konnten zudem keine klinischen Abweichungen festgestellt werden. 17 Prozent der Katzen zeigten Anzeichen einer Infektionskrankheit. Etwa das gefährliche Katzenschnupfen-Virus birgt unbehandelt Erblindungs- und Todesgefahr durch vereiterte Augen, Nasen und Mundhöhlen.

Tierleid per Kastration mindern

Via Videokonferenz betonte Heiko Rosenthal: "Die Kastration von Freigängerkatzen zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung bleibt wie die strikte Weiterführung des Programms Voraussetzung für eine stabile Population auf niedrigem Niveau mit guten Gesundheitszustand."

1995 waren 704 kastrierte Katzen das Maximum der städtischen Maßnahmen. Von 2012 bis 2019 sank diese Zahl im Mittel auf jährlich 128 Kastrationen. Zusätzlich bargen zwei Tierschutzvereine zwischen 2016 und 2019 in der Messestadt rund 400 wildlebende Katzen zur Kastration.

Wo gibt es Hilfe für Streunerkatzen?

Der offizielle Weg geht in Leipzig über das Veterinäramt. Meist per Lebendfalle fangen städtische Mitarbeiter gemeldete Streunerkatzen ein. Diese werden in anhängenden Tierarztpraxen kastriert und im alten Revier wieder ausgesetzt. Den Meldern kostet dies nichts. Über die städtische Telefonnummer 0341- 123-0 werden Bürger bei Bedarf mit dem Veterinäramt verbunden. Die gesunkene Kastrationszahl herrenloser Katzen zeigt: In der Messestadt zeugen aktuell weniger Katzenkranken Nachwuchs. Bitte schaut nicht weg!

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