Deutsche Teilerfolge unter Spaniens Sonne

Motorsport Team PrüstelGP und Marcel Schrötter freuen sich über jeweils fünfte Plätze

Jerez de la Frontera / ESP. 

Beim sechsten Saisonrennen der Motorrad-Weltmeisterschaft 2022 gab es im spanischen Jerez de la Frontera, endlich wieder vor uneingeschränkt vollem Haus, aus deutscher Sicht ein paar Teilerfolge. In der kleinsten Hubraumklasse Moto3 schaffte der Spanier Xavier Artigas vom am Sachsenring beheimateten Team CFMOTO Racing PrüstelGP mit Platz fünf sein bestes Saisonresultat. Ebenfalls guter Fünfter wurde Marcel Schrötter vom Team Liqui Moly Intact GP aus Memmingen im Rennen der Moto2.

 

Licht und Schatten

 

Wie üblich, eröffnete die Moto3 den Rennsonntag. Xavier Artigas Teamkollege und Landsmann Carlos Tatay war mit seiner CFMOTO zwar von Platz zehn gestartet, fand sich aber gleich zu Rennbeginn nur noch auf Platz 21 wieder. Auf dieser Position stürzte er in der vierten von 22 Runden jedoch und war anschließend sichtlich frustriert. Xavier Artigas machte es besser und hielt bis zum Schluss in der sechs Fahrer umfassenden Spitzengruppe mit. Am Ende wurde er mit 0,417 Sekunden Rückstand auf den Sieger Izan Guevara auf GasGas Fünfter. Auch die weiteren Podestplätze okkupierten Fahrer aus dem Gastgeberland, und zwar Sergio Garcia (GasGas) und Jaume Masia (KTM). In der WM-Gesamtwertung liegen Carlos Taty und Xavier Artigas nun auf den Plätzen acht und neun.

 

Tolle Aufholjagd

 

Das Moto2-Qualifying hatte er Bayer Marcel Schrötter aus unerklärlichen Gründen total versemmelt, doch im Rennen über 23 Runden war er von Beginn an mit dem Messer zwischen den Zähnen "fast forward" unterwegs. In der fünften Runde lag er schon auf der elften Position, nach zehn auf Platz sechs und ab der 18. Schließlich auf Rang fünf. Vorn hatte sich eine dreiköpfige Spitzengruppe gebildet, die später zerfiel, sodass der Japaner Ai Ogura (Idemitsu Honda Team Asia) ziemlich sicher vorm Spanier Aron Canet (Flexbox HP40) und dem Italiener Tony Arbolino (Elf Marc VDS Racing Team) gewann.

 

Italienischer Start-Ziel-Sieg

 

Das Highlight des Tages, das Rennen der Top-Klasse MotoGP, war zumindest an der Spitze relativ arm an Spannung. Wenngleich der Franzose Fabio Quartararo (Yamaha) von Anfang an in Schlagdistanz lag, konnte er den Italiener Francesco Bagnaia (Ducatoi) nicht an dessen Start-Ziel-Sieg hindern. Im Kampf um den dritten Rang setzte sich nach 25 Rennrunden der Spanier Aleix Espargaro (Aprilia) gegen seinen Landsmann Marc Marquez (Honda) und den Australier Jack Miller (Ducati) durch. Kein Glück hatte Stefan Bradl bei seinem neuerlichen Einsatz als Wild-Card-Pilot. Der bayrische Testfahrer in Diensten von Honda stürzte bereits in der ersten Runde, rappelte sich wieder auf und fuhr dem Feld, hoffnungslos zurückliegend, hinterher. Im elften Umlauf legte er sich noch einmal nieder und gab danach frustriert auf.

 

Von Elektrikern und Rookies

 

Das Rennen der Elektrobikes zum MotoE-Weltcup gewann wie am Vortag der Brasilianer Eric Granado. Dominique Aegerter vom Team Dynavolt Intact GP MotoE verpasste als Vierter das Podest nur knapp und Lukas Tulovic aus Eberbach in Baden-Württemberg wurde als Ersatzfahrer für den verletzten Briten Bradley Smith Zwölfter. Der Red Bull MotoGP Rookie Cup ging, wie gestern bereits geschildert, ohne Freddie Heinrich aus Lunzenau nach dessen Trainingssturz und Armbruch über die Bühne. Das finale Rennen des Wochenendes unter der heißen spanischen Sonne gewann Maximo Qulies, natürlich aus dem Motorradsport-Mekka Spanien.

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