Ausbildung in a nutshell: Was dich in der Lehre erwartet

Ausbildungsmarkt Endlich fertig mit der Schule! - Und dann? Was kommt eigentlich auf dich zu, wenn du dich für eine Berufsausbildung entscheidest? Was musst du vorher schon wissen, welche Begriffe wolltest du schon immer mal erklärt haben, wie sehen Alternativen aus? Diese Kurzanleitung bietet eine grobe Orientierung, was sich hinter einer Ausbildung verbirgt und welche Vokabeln du schonmal gehört haben solltest, bevor es los geht.

Der Begriff "Ausbildung" hat mehrere Bedeutungen und wird sowohl als Überbegriff für den schulischen und beruflichen Bildungsweg eines Menschen verwendet als auch für eine konkrete Berufsausbildung oder Lehre in einem Unternehmen. Zweck und Ziel einer Ausbildung ist die Vermittlung spezifischen Wissens und Fähigkeiten an Auszubildende (Azubis) oder Lehrlinge, um sie für den jeweils angestrebten Beruf zu qualifizieren, zum Beispiel im Handwerk oder im kaufmännischen Bereich, in der Landwirtschaft oder der Industrie.

Neben der Berufsausbildung gibt es die Ausbildung über ein Studium oder ein duales Studium. Auf diesen Wegen eignest du dir natürlich genauso Wissen für deine spätere Tätigkeit an, doch sind sie häufig anders aufgebaut und qualifizieren für ein gesamtes (geistiges) Berufsfeld, statt alltagspraktische Methoden zu vermitteln.

Wie läuft eine Ausbildung ab?

In der Regel brauchst du für eine Ausbildung einen Schulabschluss, meist einen Haupt- oder Realschulabschluss, selten das Abitur. Allerdings ist ein Schulabschluss keine rechtliche Voraussetzung, um eine Ausbildung beginnen zu können. Das heißt: Jeder Betrieb kann selbst entscheiden, wen oder ob er Bewerber*innen mit oder ohne zum Beispiel durch Schulzeugnisse nachgewiesene Vorkenntnisse einstellt.

Die meisten Ausbildungen dauern drei Jahre. Hast du deine Schullaufbahn mit Abitur abgeschlossen, besteht häufig die Möglichkeit, die Dauer auf zwei bis zweieinhalb Jahre zu verkürzen. Es gibt auch Ausbildungen, die nur ein Jahr oder die länger als drei Jahre dauern.

Die klassische Ausbildung ist die duale Ausbildung. Diese Bezeichnung leitet sich von ihrem dualen Aufbau ab, da sie sich in die betriebliche und die schulische Ausbildung teilt: An drei bis vier Tagen pro Woche arbeitest du praktisch in deinem Ausbildungsunternehmen, die restlichen Tage gehst du zur Berufsschule und lernst dort überwiegend theoretische Inhalte (in manchen Berufsfeldern gibt es auch die blockweise Einteilung - ein paar Wochen Betrieb, ein paar Wochen Schule abwechselnd).

Was dir dein Ausbildungsbetrieb wann vermittelt, ist im Ausbildungsplan festgelegt und so aufgebaut, dass du zunächst die Grundlagen erlernst und erst später komplexere Aufgaben zu bewältigen hast. Während deiner Lehrjahre führst du ein sogenanntes Berichtsheft. In diesem Heft, auch Ausbildungsnachweis genannt, protokollierst du deine Lerninhalte und Fortschritte und sammelst Nachweise, die für die Abschlussprüfung Voraussetzung sind. Da du im Betrieb von Beginn an arbeitest, bekommst du ein Entgelt. Die Höhe deiner Ausbildungsvergütung variiert je nach Beruf. In manchen, seltenen Fällen musst du jedoch sogar zahlen, um eine Berufsausbildung absolvieren zu dürfen.

In der Berufsschule lernst du neben der Theorie für dein späteres Handwerk auch Mathe, Deutsch und Englisch, da du auch in allgemeinbildenden Fächern unterrichtet wirst. Aus diesem Grund kannst du zugleich Zusatzqualifikationen erwerben oder deinen Schulabschluss nachholen oder verbessern.

Während deiner Ausbildung musst du meistens zwei Prüfungen bestehen, um am Ende staatlich anerkannt zu werden: Die Zwischenprüfung (nach ungefähr der Hälfte der Ausbildungszeit) und die Abschlussprüfung. Alles, was du in Schule und Betrieb gelernt hast, wird in einem abschließenden Test durch beispielsweise die Industrie- und Handelskammer oder die Handwerkskammer abgefragt.

Wie geht es nach der Ausbildung weiter?

Hast du deine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, hast du in der Regel einen Gesellenbrief (bei einer Ausbildung im Handwerk), einen Facharbeiterbrief (bei technischen Berufen in der Industrie) oder ein IHK-Prüfungszeugnis erlangt und die Arbeit kann losgehen! Hast du in deinem Ausbildungsbetrieb einen guten Job gemacht, stehen die Chancen gut, dass du übernommen wirst. Dann heißt es, das Erlernte selbstständig umzusetzen und Erfahrungen zu sammeln. Natürlich besteht ebenso die Möglichkeit, dich mit deinem Abschluss in einem anderen Unternehmen zu bewerben.

Du möchtest die Karriereleiter bis ganz nach oben klettern? Wenn du deinen Beruf eine Zeit lang ausgeübt hast und neue Herausforderungen suchst, ist es vielleicht an der Zeit für Weiterbildungen zum Fachwirt, Fachkaufmann oder Meister. Diese Aufstiegsfortbildungen, also berufliche Fortbildungen, die auf eine abgeschlossene Berufsausbildung aufbauen, ermöglichen dir eine größere Verantwortung und höhere Vergütung. Mit bestandener Gesellenprüfung, zum Beispiel als Dachdeckerin oder Klempner, qualifizierst du dich automatisch für die Meisterschule, die dich in Form von Vorbereitungskursen innerhalb von drei bis 24 Monaten auf den Meister vorbereitet. Weiterbildung bedeutet natürlich wieder: Schulbank drücken und lernen!

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