Girls' Day und Boys' Day
Am Girls' Day und Boys‘ Day öffnen Unternehmen, Verwaltungen wie die Stadt Chemnitz, Betriebe und Hochschulen wie die TUC ihre Türen für Schüler*innen ab der 5. Klasse. Die Idee ist, dass Mädchen im Rahmen von offenen Veranstaltungen in Ausbildungsberufe und Studiengänge Einblick bekommen, die traditionell eher männlich geprägt sind, zum Beispiel in den Bereichen IT, Technik, Handwerk oder in Naturwissenschaften. Andersherum werden Jungen am Boys‘ Day dazu eingeladen soziale Berufsfelder in der Pflege oder Erziehung zu erproben. Häufig bekommst du zunächst den Beruf, die Firma oder den Studiengang vorgestellt und hast im Anschluss Gelegenheit, Fragen zu stellen und selbst aktiv zu werden. Weniger geschlechtsorientiert sind "Schau rein! - die Woche der offenen Unternehmen in Sachsen" oder die "Lange Nacht der Ausbildung" des Industrievereins Sachsen, die Orientierungsangebote unterschiedlicher Unternehmen bündeln. Unabhängig davon bieten regelmäßig die Handwerkskammern Schüler*innen an, in den Werkstätten der überbetrieblichen Ausbildungsstätten Handwerksberufe auszuprobieren - sei es am "Tag der Bildung" oder bei Kursen in den Sommerferien.
Lernfilme und social media
Du kannst jede Menge über indirekten Kontakt zu Unternehmen erfahren, zum Beispiel über die Auftritte der Firmen in den sozialen Medien: Immer mehr Unternehmen entdecken die Reichweite und Möglichkeiten von Instagram, YouTube und Co und benutzen die Plattformen, um bevorstehende Termine anzukündigen und Einblicke in Produktherstellung oder spannende Arbeitsschritte zu geben. Außerdem gibt es Lernfilme, wie auf Azubot.de oder die lohnenswerte Kurzfilmreihe "Ich mach's!" in der ARD-Mediathek, in der pro 15-Minuten-Folge ein (un)gewöhnliches Berufsbild wie Thermometermacher*in, Süßwarentechnolog*in oder Manufakturporzellanmaler*in porträtiert wird.
Zusammenarbeit mit dem Unternehmen
Viele Schulen arbeiten mit regionalen Unternehmen im Rahmen einer Bildungspartnerschaft zusammen: Die Unternehmen schicken an Berufsorientierungstagen Kooperationspartner*innen in die Klassen. Besonders aufschlussreich sind Vorträge von Absolvent*innen, die im Unternehmen geblieben sind und dir von ihren persönlichen Erfahrungen berichten, Tipps und Tricks geben, Rede und Antwort stehen. Darüber hinaus bieten viele Unternehmen themenspezifische Praxistage an - die Teilnahme hängt aber oft von deinen Lehrkräften ab - die musst du eventuell ein bisschen nerven. Neu in der Region Chemnitz ist das Projekt "Wirtschaft macht Schule": Hier werden reguläre Unterrichtseinheiten von Unternehmensmitarbeitenden unterrichtet. Die geben gern auch Einblick in die Ausbildung in ihrem "Heimat"unternehmen.
Eigeninitiative
Ganz Deutschland leidet unter einem Fachkräfte- und Auszubildendenmangel. Die Unternehmen sind also selbst daran interessiert, Schüler*innen die Berufsperspektiven im eigenen Betrieb nahe zu bringen und ein Kennenlernen anzubieten. Hab also keine Angst, dich mit deinem Lebenslauf initiativ um ein Praktikum oder Ferienarbeit beim Unternehmen deiner Wahl zu bewerben oder nach Berufsorientierungsangeboten zu fragen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass du Erfolg haben wirst!