Die großen und einflussreicheren Entscheidungen kannst du wahrscheinlich noch nicht treffen: Ob das Haus, in dem du lebst, saniert wird, Solaranlagen installiert werden, ob du Strom und Gas vom nachhaltigen Anbieter beziehst und dein Geld auf dem Konto einer Ökobank untergebracht ist, entscheiden vermutlich deine Eltern für dich mit. Doch auch du kannst in deinem Alltag helfen, das Klima zu schützen, indem du dich informierst, bewusste Entscheidungen triffst, dein Verhalten regelmäßig hinterfragst und dir neue "grüne" Gewohnheiten antrainierst.
1. Abschied vom Elterntaxi
Autofahren ist bequem, doch aufgrund des Emissionsausstoßes und der Antriebsarten (Sprit ist erdölbasiert, E-Autos brauchen Strom) sehr umweltschädlich. Anstatt dich also von deinen Eltern fahren zu lassen, nimm einfach dein Fahrrad, um Freund*innen zu besuchen, zur Schule zu fahren oder Besorgungen zu machen. Nicht nur aus gesundheitlichen Gründen ist das Fahrradfahren auch dem E-Roller-Trip vorzuziehen: E-Roller sind klimaunfreundlich, da ihre Herstellung viel Energie benötigt, sie eine kurze Lebensdauer haben (nicht zuletzt, da sie schlecht behandelt werden), der Akku natürlich Strom zum Aufladen braucht und noch keine Lösung zur Entsorgung oder Wiederverwendung gefunden wurde. Längere Strecken kannst du mit Bus oder Bahn zurücklegen, denn der gesammelte Transport von Menschen ist wesentlich effizienter als die Fahrt mit dem eigenen Verbrenner.
2. Energie im Haushalt sparen
Musst du im Winter im T-Shirt bei 23 Grad Zimmertemperatur sitzen? Vielleicht reichen ja auch 20 Grad und ein langer Pullover. Auf Dauer sparen selbst zwei bis drei Grad weniger einiges an Energie. Auch (warmes) Wasser kannst du beispielsweise vollständig beim Händewaschen einsparen oder deine Duschzeit etwas verkürzen.
Neben Gas und Wasser sollte vor allem am Strom gespart werden, insbesondere, wenn seine Quelle das Kohle- oder Gaskraftwerk ist. Heutzutage ist es kaum möglich, ohne Strom und Internet zu leben. Umso wichtiger ist es, dir bewusst zu machen, dass alles (zusätzlich) Energie kostet, auch Streaming von Filmen oder Musik. Wenn du ein Gerät nicht benutzt, gilt: Stecker raus! Denn der Standby-Modus und Ladekabel ziehen auch Strom, wenn kein Handy oder Tablet angeschlossen ist.
3. Verantwortungsbewusst konsumieren
Egal ob Kleidung, Ernährung oder andere Anschaffungen: Der extrem schnelle und hohe Konsum ist eines der größten Probleme. Frage dich also vor jedem Kauf: Brauche ich das wirklich? Und falls ja: Brauche ich es neu? Wieder- bzw. Weiterverwendung ist der zentrale Gedanke! Bevor du dich also zum Neukauf entscheidest, hast du die Optionen, in die Kreislaufwirtschaft einzusteigen, die besonders gut bei Kleidung funktioniert. Hast du wirklich nicht genug Kleidung, die du auftragen kannst, und kennst du niemanden, von dem du dir etwas leihen kannst, dann solltest du zum nächsten Second-Hand-Laden gehen. Dort bekommst du für sehr wenig Geld gebrauchte Kleidung. Andersherum kannst du deine Kleidung dort spenden, zur Altkleidersammlung bringen oder auf dem Flohmarkt oder im Internet verkaufen. Wenn es doch mal die neue Jeans sein soll, dann achte auf die Nachhaltigkeit ihrer Herstellung: Wo und wie wurde sie produziert?
In Sachen Ernährung gilt: Am besten vegan, saisonal, regional, in Bioqualität und unverpackt (oder zumindest Mehrweg statt Einweg) einkaufen. Die gekauften Lebensmittel sollten auch gegessen und nicht weggeschmissen werden; falls du mal keine Verwendung hast, kannst du sie zum Beispiel verschenken.
Seine Gewohnheiten umzustellen ist nicht immer so leicht, wie man sich das vorstellt, deshalb: Gib nicht auf! Fange klein an und wenn nicht immer alles auf einmal funktioniert, dann versuche das bestmögliche. Kaufe einfach mehr vegane Produkte, statt komplett auf tierische Lebensmittel zu verzichten, kaufe dir nur ab und zu Energydrinks in Aluminiumdosen und guck doch mal, ob es einen Fairteiler in deiner Nähe gibt. Häufiger Pluspunkt: Ein grünerer Lebensstil spart zumeist auch Geld.