Der Weg von der Kindheitsvision zur beruflichen Leidenschaft

Ausbildungsmarkt Berufswahl ist keine einfache Sache - die Welt steht einem offen mit all ihren Versprechungen und Unsicherheiten. Hier erzählt die 19-jährige Abiturientin Emely Meißner aus Grünhainichen, wie es bei ihr mit der Berufswahl läuft.

Der Traumberuf in der Kindheit

Chemnitz. 

Hatten wir nicht alle einen Traumberuf in unserer Kindheit? Seit dem Kindergarten wollte ich Polizistin werden und für Ordnung und Gerechtigkeit in der Gesellschaft sorgen. Zu dieser Zeit hatte ich ein Vorbild in der Familie, das diesen Beruf auslebte. Meine Begeisterung stieg jedes Mal, wenn er von einem Einsatz erzählte.

Interessenwandel und Unsicherheit

Doch je älter man wird, desto ferner erscheint so manchem der frühere Traumberuf - zum Beispiel, weil sich neue Interessen oder Fähigkeiten entwickeln. Auch ich erlebte einen kompletten Interessenwechsel während meiner Schullaufbahn.
In der Corona-Pandemie schien das Abitur weit entfernt, und ich verlor das Thema "Zukunft" aus den Augen. Als die Oberstufe begann, wurde mir klar, dass ich mich nach Studiengängen oder Ausbildungen umsehen sollte. Ich schnupperte in verschiedene Praktika und Ferienarbeiten: Soziale Arbeit, Erziehungswissenschaften, Lehramt oder Psychologie. Keine dieser Interessen hielt mich fest - und ich widmete mich lieber erstmal der Klausurenphase.

Die Entdeckung der Leidenschaft für Mediendesign

Aber ich trat in der Oberstufe auch in den Chor ein und entwarf meine ersten Poster für das Sommerkonzert. Dabei entdeckte ich meine Leidenschaft für das Gestalten von Werbung, von Plakaten und Flyern. Ich experimentierte mit Schrift, Farbe und Layout und hatte viel Freude daran, am Ende ein gelungenes Plakat in den Händen zu halten.

Der Weg zum richtigen Studium

Trotz dieser neuen Leidenschaft war ich unsicher, wie es nach dem Abitur weitergehen sollte. Fragen wie: Soll ich ein Jahr Pause machen? Ist eine Ausbildung das Richtige? Wie weit würde ich wegziehen? Und kann ich mir das alles leisten? schwirrten mir durch den Kopf. Es gibt unzählige Möglichkeiten nach der Schule, aber ich war überfordert und verbannte das Thema aus meinem Kopf. Ständig fragte meine Familie: "Wie geht es für dich weiter?" und ich antwortete oft mit "Keine Ahnung. Ich habe ja noch Zeit." Irgendwann konnte ich diese Frage nicht mehr hören und begann erneut, das Internet nach passenden Studiengängen zu durchforsten.

Praktikumserfahrungen und Zukunftsperspektiven

Nach dem erfolgreichen Abitur im Frühjahr 2024 wurde ich unruhig, da ich immer noch keinen konkreten Plan hatte - bis ich schließlich das Berufsfeld Mediendesign entdeckte. Aber die Suche nach Studiengängen gestaltete sich schwierig, da ein Studium ohne viel Geld utopisch schien und Ausbildungen oft weit weg waren. Als ich die Hoffnung fast aufgegeben hatte, fand ich ein passendes Studienangebot in meiner Nähe: ein dualer Studiengang in Mediendesign, bei dem der Praxispartner die Studiengebühren übernimmt. Das könnte vielleicht etwas für mich sein…

Doch bevor ich eine endgültige Entscheidung treffen wollte, wollte ich noch in das Berufsfeld hineinschauen: Ich bewarb mich um ein Praktikum bei einer Chemnitzer Medienagentur, um Medienluft zu schnuppern. Dort sammelte ich wertvolle Erfahrungen. Ich erweiterte meinen Horizont in den sozialen Medien, konnte Stories und Reels gestalten, die schon bald in den Sozialen Netzen zu sehen waren und Aufmerksamkeit erzielten. Aber ich beschäftigte mich auch mit Dingen, die ich vorher nicht so oft gemacht hatte: Ich musste Webseiten entwerfen oder tief in das Content Management System eines Online-Magazins eintauchen. Und ich musste oder durfte sogar einen Text für ein Magazin schreiben - diesen hier. All das weckte mein Interesse. Dieses wurde von Tag zu Tag gestärkt und ich wuchs mit meinen Aufgaben.

Jetzt blicke ich voller Vorfreude auf meine Zeit als Studentin. Mein Fazit: Fokussiere dich auf deine Interessen! Es gibt immer einen Weg, das zu tun, was dir Spaß macht. Man kann seine Träume verwirklichen, wenn man daran glaubt und festhält.

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