In Sachsen auf dem Land gehören Simson-Motorengeräusche zum Alltag. Was verbindest du mit dem Geräusch einer vorbeifahrenden "Simme"?
Pure Emotionen. Pure Freude. Freiheitsgefühl! Dieses Gefühl, als ich zehn war und dieses Geräusch gehört habe, als ich das erste Mal das Moped anmachen konnte. Das ist unbeschreiblich. Das löst in mir Dinge aus, das kann ich gerade nicht einmal richtig beschreiben.
Kannst du dich noch an deine erste Simson-Fahrt erinnern?
Das war eine richtig geile Zeit. Da war ich gerade zehn. Ich war bei meinem besten Freund und in der Scheune von seinem Vater stand damals unter einer Plane ne Simme. Mein Freund hat mir erklärt, wie das Ding angeht - und ich bin damit erstmal voll in unsere Hecke gefahren. Das hat mein Papa mitbekommen und meinte, dass ich Simson fahren darf, sobald ich mit den Füßen auf den Boden komme. Als das so weit war, sind wir zusammen aufs Feld und dann ging‘s los.
Einfach Moped fahren kann ja jeder. Sie selber aufzubauen und zu tunen wie du es machst, ist hingegen eine Kunst. Wie kam der Schritt vom Selberfahren zum selbst Bauen und tunen?
Das hat bei mir noch vor dem Fahren, schon mit acht Jahren, angefangen. Da hatte ich ein Pocket-Bike von meinem Onkel geschenkt bekommen. Als das kaputt ging, habe ich es zusammen mit meinem Papa gebaut, was mir Spaß gemacht hat, weil ich mit meinen kleinen Fingern an Stellen kam, wo es bei Papa nicht ging. Als wir später aus zweien eins gebaut und die Zündkerze eingesetzt haben, wusste ich: Jetzt geht es los. Später war meine Schwalbe immer kaputt und da habe ich mir das ganze Bauen durch You-Tube Videos angeeignet und immer mehr verfeinert.
Wichtige Frage: Was ist besser? Das Schrauben oder das fahren?
Definitiv das Schrauben. Wenn ich das Ding dann anmache, den ersten Start mache und alles gleich so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe… das ist immer das schönste!
Vom "ein bisschen rumschrauben" zu heute über 1,1 Millionen Likes auf Tik Tok... wer oder was hat dich animiert, mit Social Media anzufangen?
Das kam von ganz alleine. Damals 2016 hieß Tik-Tok noch Musically. Ich hab da einfach mal was hochgeladen und das hat mir Spaß gemacht. Damit die Videos schöner laufen, habe ich mich dann in die erste Schnitt-App reingefuchst. Ich habe dann immer mehr gemacht, mich auch gezeigt - und das kam dann immer besser an. Später kam dann Instagram dazu. Es macht einfach Spaß neue Leute kennenzulernen, in der Gruppe unterwegs zu sein und die Leute mitzunehmen.