Schlafen, essen, waschen, lernen, leben: Wie du Schritt für Schritt deine eigenen vier Wände einrichtest

Einrichtung Ziehst du für Studium oder Berufsausbildung bei deinen Eltern aus und nicht direkt in ein Studentenwohnheim oder ein möbliertes Zimmer ein, wirst du es schnell damit zu tun bekommen, eigene vier Wände einzurichten. Egal, wie luxuriös die sind, ob größere Wohnung oder ein kleines Zimmer in einer WG, du solltest schnell daran gehen, deinen neuen Lebensort auch zu einem neuen Zuhause zu machen - schließlich verbringst du hier künftig jede Menge Zeit

Dabei gilt: Schlafen, essen, waschen, lernen, leben - das sind die wesentlichen Dinge, die du künftig in deiner Wohnung erledigen wirst. Kann der neue Lebensmittelpunkt diese Dinge erstmal abdecken, kannst du ihn Schritt für Schritt upgraden.

Top 0: Streichen?

Die meisten Wohnungen wirst du in einem akzeptablen Zustand anmieten - im Regelfall frisch vom Vormieter weiß gestrichen. Je nach Zeitplan kannst du überlegen, ob und wo du farbliche Akzente setzen möchtest. Falls du dich fürs Streichen entscheidest, machst du das am besten, bevor der Möbelwagen anrollt - denn nie wieder ist deine Wohnung so leer wie jetzt.

Top 1: Schlafen

266 Stunden ohne Schlaf - da liegt der Rekord, aufgestellt im Jahr 1966 durch einen 17-jährigen Schüler (unter medizinischer Überwachung). Natürlich ist es in keinster Weise empfehlenswert, diesen Rekord brechen zu wollen. Stattdessen solltest du dich schnellstmöglich um eine gute Schlafgelegenheit kümmern, damit du einen Rückzugsort hast und immer ausreichend ausgeschlafen den Pflichten des Tages nachgehen kannst. Dabei tut es im Notfall auch erstmal die alte Matratze aus dem Kinderbett auf ein paar upgecycelten Euro-Paletten, auch wenn das auf Dauer nicht die Ideallösung sein mag. Aber: Das Upgrade mit der meistverkauften Matratze Deutschlands oder dem Boxspringbett kann später kommen.

Denke bei deiner Neueinrichtung auch an ein einigermaßen gutes Kopfkissen - oder besser zwei - und eine größere Bettdecke, die du im Sommer einfach, im Winter doppelt nutzen kannst sowie mindestens zwei Garnituren Bettwäsche (also passende Bezüge für Decke und Kissen sowie zur Matratzengröße passende Spannbettlaken). Dann bist du eigentlich erstmal ausreichend ausgestattet - selbst, wenn du mal jemanden mit nach Hause nehmen möchtest. Für diesen Fall auch nicht schlecht: Wenn du einen blickdichten Vorhang oder ein dunkles Rollo vor dem Fenster hast. Beides hilft auch gegen den Schein von Straßenlaternen und vorbeifahrenden Autos sowie gegen unangenehmes Tageslicht, falls die Nacht mal länger wird und du in den Vormittag hineinschlafen willst…

Upgrades: Nachttisch oder besser noch Kommode (für die nicht genutzte Bettwäsche), Nachttischlampe, Tagesdecken

BU: Ob Bett, Sofa, Tisch oder Regal - es ist erstaunlich, was man aus Europaletten bauen kann

Top 2: Essen

Auch regelmäßige Nahrungsaufnahme ist nicht zu vernachlässigen. Grundsätzlich kann man mit einem Wasserkocher, einem Toaster und einer Herdplatte gut überleben, auch Minigrills sind in Zeiten knapper Kassen gern gesehene Hilfsmittel zum Aufbacken von Tiefkühlbaguettes oder Sonntagsbrötchen (und im Idealfall passt sogar eine Pizza rein).

Für die Benutzung der Geräte benötigst du Wasser und Strom. Ersteres kommt glücklicherweise einfach aus der Wand - das gilt in Wohnungen ohne Einbauküche wörtlich! Kümmere dich also gegebenenfalls um Wasserhähne und Auffangbecken im Küchenbereich (oder noch besser: eine kleine Einbauspüle mit Anschluss ans Abwasserrohr). Für Strom musst du selbst sorgen. Steckdosen werden selbstverständlich da sein - aber nicht unbedingt ein Stromverkauf. Dein Vermieter wird dich im Regelfall bei der Grundversorgung des örtlichen Energieanbieters anmelden. Achtung: Diese Stromverträge sind oft sehr teuer. Such dir also schnellstmöglich über ein Vergleichsportal einen günstigeren Stromvertrag - und leite den Anbieterwechsel ein. Versprochen: Das gesparte Geld reicht mindestens für zwei bis drei Pizzen im Monat!

Ansonsten gilt in Sachen Essen: Kühlen Kopf bewahren - und kühle Lebensmittel. Solltest du nicht eine Wohnung mit Balkon in Nowosibirsk angemietet haben, leg dir unbedingt einen Kühlschrank zu. Günstige Geräte gibt's oft über Kleinanzeigen, achte aber ein wenig auf die Energieeffizienzklasse.

Dann benötigst du noch eine Grundausstattung zur Nahrungsaufbewahrung (zum Beispiel große Schraubgläser oder alte Keksdosen), zur Nahrungszubereitung (zwei unterschiedlich große Töpfe gern mit Deckeln und eine Pfanne, das reicht, schließlich hast du - siehe oben - nur eine Herdplatte, ein bis zwei scharfe Messer, Pfannenwender, Kelle. Auch so Dinge wie Dosenöffner und Korkenzieher werden dir nützliche Dienste erweisen) sowie zur Nahrungsaufnahme (flache Teller, Müslischüssel, Tasse, Glas, Besteck). Auch hier solltest du aber so ausgerüstet sein, dass du mal ein, zwei Tage ohne Geschirrspülen durchkommst oder auch mal Gäste mit nach Hause nehmen kannst. Du willst dich ja nicht schämen müssen…

Upgrades: besserer Stromvertrag, zweite und dritte Herdplatte, integrierter Backofen, Spülmaschine, mehr von Besteck und Geschirr, Esstisch

BU: Toaster, Wasserkocher, Herdplatte und Minigrill - viel mehr braucht's nicht als Grundausstattung in der Küche

Top 3: Waschen

Man weiß das oft nicht zu schätzen, aber: Deutschlands Wohnungen sind wirklich super ausgestattet mit Bädern und Toiletten. Im Regelfall hat jede Wohnung (mindestens) beides. Da musst du dich also nicht wirklich kümmern - das sollte gut funktionieren, Waschbecken, Dusche oder Wanne und Klo schon eingebaut und funktionsfähig sein. Gegebenenfalls brauchst du nur einen Duschvorhang, Badvorleger, Klobürste und Klopapier sowie vielleicht einen kleinen Badspiegel kaufen und kannst loswohnen. Auch ein paar Handtücher wären gut - für dich und für eventuelle Gäste.

Upgrades: Klobrille nach deinem Geschmack, Seifenspender, Badregal, Beleuchtung am Badspiegel

Top 4: Lernen

Egal, ob Studium oder Berufsausbildung - du wirst in den kommenden Jahren nicht ums Lernen rumkommen. Zum Glück braucht man dafür heute nicht mehr unbedingt das große Bücherregal, sondern vor allem einen Computer (eventuell mit Drucker) und eine ordentliche Internetverbindung. In vielen Wohnungen wirst du dich selbst darum kümmern müssen, wer dein Internetanbieter sein soll - Angebote vergleichen lohnt sich schon wieder. Daneben solltest du auch auf eine ordentliche Arbeitsumgebung achten. Wenn möglich, bau dir einen kleinen Schreibtisch aus Tapezierböcken und einer Holzplatte, besorg dir einen Sitzball oder einen Stuhl, auf dem du es auch ein paar Stunden aushältst, und eine ordentliche Beleuchtung.

Upgrades: richtiger Schreibtisch, Ablageflächen für Bücher und Ordner, Büroausstattung mit Locher und Klammeraffe

BU: Vergiss nicht: Auch in deiner neuen Wohnung wirst du arbeiten und lernen müssen - am besten in guter Umgebung.

Top 5: Leben

Was der Mensch zum Glücklichsein braucht, da sind die Geschmäcker verschieden. Bekochst du gern Gäste oder bist ein Freund von Spieleabenden? Dann sorge für einen größeren Tisch und ausreichend Sitzgelegenheiten. Feierst du gern Partys? Dann halte ein paar Quadratmeter als Tanzfläche frei. Willst du Balkongärtnern? Dann hast du hoffentlich ein Zimmer mit Balkon angemietet. Bist du eine Leseratte oder ein Bingewatcher? Dann such dir nen schönen Sessel oder ein gemütliches Sofa und schaffe Platz für einen größeren Monitor. Vieles Notwendige, das du nicht aus dem Elternhaus "leihen" darfst, findest du günstig im An- und Verkauf, über Kleinanzeigen oder gelegentlich auf dem Sperrmüll. Auf keinen Fall fehlen sollte eine zweckgeeignete Beleuchtung, die vielleicht auch unterschiedliche Stimmungen schaffen kann (also irgendwas mit Dimmer).

Außerdem: Schaff dir unbedingt etwas Stauraum für deine Kleidung, aber auch für andere Dinge - das hilft dir auf Dauer dabei, eine Grundordnung in deinen Räumen zu bewahren. Besorg dir eine funktionstüchtige Waschmaschine (außer, du fährst jedes Wochenende heim zu deinen Eltern).

Und falls du dies tust, nimm ruhig nach und nach ein paar deiner Lieblingsdinge aus deinem alten Kinderzimmer mit. Das schafft eine heimelige und persönliche Atmosphäre - die schönen Dinge wärmen dein Herz und die peinliche(re)n werden bei der Einweihungsparty zum Gesprächsgegenstand.

Upgrades: da geht Jederzeit etwas - von neuer Farbe an den Wänden über Grünpflanzen bis hin zu Teppichen - und natürlich neuen Einrichtungsgegenständen. Doch wann immer du etwas Neues nach Hause mitbringst, prüfe auch, ob du dich von irgendetwas Altem trennen willst. Du willst ja nicht zum Messi werden

BU: Du kannst deinen Wohnraum ganz unterschiedlich aufwerten - mit gemütlichen Lampen, Grünpflanzen oder dem einen oder anderen Wandbild

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