Studium mit (mehr) Gehalt: Warum die Berufsakademie Sachsen jetzt Duale Hochschule heißt?

Änderung Seit dem 1. Januar 2025 heißt die Berufsakademie Sachsen jetzt Duale Hochschule. Die Umwandlung hatte der sächsische Landtag im vergangenen Jahr beschlossen. Das Studium mit Praxispartner wird damit noch attraktiver.

Das Wichtigste zuerst: Die frühere Berufsakademie Sachsen wird mit der Umwandlung zur Dualen Hochschule den anderen Hochschulen in Sachsen gleichgestellt: Die Bachelor- und Diplom-Abschlüsse werden den akademischen Graden von Universitäten und Fachhochschulen gleichgestellt und eröffnen damit den Zugang in alle geeigneten Master-Studiengänge in ganz Deutschland. Das ist für Studierende der Dualen Hochschule ein großer Vorteil im Vergleich zur früheren Berufsakademie. Daneben soll die Duale Hochschule schrittweise auch eigene Master-Studiengänge entwickeln und anbieten und außerdem forschungsseitig aktiver werden - damit rückt auch das vermittelte Wissen noch stärker an die neueste wissenschaftliche Forschung heran, ohne dass der Praxisbezug verloren geht.

Mittelzentren aufgearbeitet

Mit der Umwandlung wird die akademische Bildung und Forschung in die sächsischen Mittelzentren und kleinere Orte, davon mit Glauchau, Plauen und Breitenbrunn drei in der Region Südwestsachsen, gebracht. Sie werden zu vollwertigen Hochschulstandorten aufgewertet. Die Ausrichtung der Standorte ändert sich zunächst nicht. So werden in Glauchau, mit etwa 1.000 Studierenden bisher schon ein wichtiger Baustein - vor allem technische und betriebswirtschaftliche Studiengänge angeboten (siehe Kasten). Im Zuge der Umwandlung erhält der Standort Glauchau sogar eine Campus-Erweiterung: In einem ehemaligen Einkaufsmarkt entstehen derzeit Räume für Seminare und Vorlesungen sowie Büros, die im Laufe des Jahres 2025 zur Verfügung stehen sollen.

Für Studierende und Praxispartner ändert sich an den wesentlichen Eckpunkten des Dualen Studiums auch nach der Umwandlung nichts: Weiterhin bewerben sich Schulabsolventen bei Unternehmen und Institutionen um einen Studienvertrag und werden für die Zeit des Studiums sozialversicherungspflichtig beim Unternehmen angestellt. Der Praxispartner zahlt auch künftig die monatliche Studienvergütung - derzeit im Durchschnitt etwa 950,- Euro. Studiengebühren werden auch in Zukunft nicht fällig. Damit bleibt diese Art des Studiums mit Gehalt für alle interessant, die die Kosten eines regulären Studiums nur schwer stemmen könnten.

Praxisanteil bleibt erhalten

Auch die Aufteilung des Studiums in dreimonatige Studienphasen an der Hochschule und dreimonatige Praxisphasen im Unternehmen bleibt erhalten: Nach wie vor sind die Studierenden also etwa 1,5 Jahre ihrer dreijährigen Studienzeit beim Praxispartner vor Ort. Dies war schließlich schon bisher einer der großen Pluspunkte des Dualen Studiums: Dass die Studierenden fest in die Strukturen ihrer Praxispartner integriert werden und zugleich ein Einfluss der Wirtschaft auf die Studieninhalte ausdrücklich erwünscht ist.

Künftig soll der Weg zum Studium - exklusiv für die Duale Hochschule - auch für hervorragende Azubis möglich werden: Wer eine dreijährige Ausbildung abgeschlossen hat, kann hinterher ohne Zugangsprüfung an der Dualen Hochschule studieren. Mit zweijähriger Ausbildung wird weiter eine Zugangsprüfung nötig sein, aber auch dann ist ein Studium möglich - eine gute Gelegenheit, nach der Ausbildung die Karriere im bisherigen Ausbildungsbetrieb voranzutreiben.

 

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