Es ist ein besonderer Moment im Leben: Er oder sie hat Ja gesagt. Ihr werdet heiraten! Die Hochzeit hebt nicht nur die Beziehung auf ein neues Level. Euch steht auch das Fest Eures Lebens bevor. Und das beginnt mit einer guten Planung.
Vom Hochzeitstermin über die Einladungen bis zur Tischdeko: Es gibt viel zu organisieren. Damit für alles genügend Zeit bleibt, solltet Ihr rechtzeitig loslegen. Dafür müsst Ihr wissen, wie groß das Fest werden soll und wie viel Geld Ihr ausgeben wollt.
Danach könnt Ihr Euch Schritt für Schritt an die Planung machen.
1. Die Location
Stehen die Gästezahl und das Budget fest, folgt die Suche nach einem passenden Ort für das große Fest.
"Im Idealfall mindestens anderthalb Jahre vor der Hochzeit", rät die Hochzeitsplanerin Jacqueline Deininger von der Agentur Ja von Herzen. "Ein zu früh gibt es nicht, ein zu spät irgendwann schon."
Bei der Auswahl sind vor allem fünf Kriterien entscheidend:
1. Größe: Auf die Zahl der Gäste kommt es an. "Eine Location, die zu groß ist für eine Gesellschaft, passt nicht", sagt Deininger. Dann leidet die Atmosphäre. Zu klein darf es natürlich auch nicht sein.
2. Kosten: Häufig bestimmt auch das Budget, welche Location es am Ende wird. Melanie Goldberg von der Hochzeitsagentur Marry Me rät, mit mindestens 200 bis 250 Euro pro Person zu rechnen. "Da sind Catering, Raummiete und Servicepersonal mit drin."
3. Erreichbarkeit: Ihr solltet Euch überlegen, ob Ihr ländlich oder urban feiern wollt. Bei abgelegenen Locations brauchen die Gäste eventuell einen Shuttle-Service. Nicht immer gibt es genügend Unterkünfte in direkter Umgebung. Auch wichtig: Sind Standesamt, Kirche oder ein schöner Ort für eine freie Trauung in der Nähe?
4. Art der Feier: Soll es eine ausgelassene Party werden, auf der die Gäste eher an Stehtischen snacken? Oder steht das Essen an festlich eingedeckten Tischen im Mittelpunkt? Wenn Ihr ein Menü haben wollt, braucht Ihr eine Location, die nicht nur Buffet anbietet.
5. Draußen-Option: Wer im Sommer heiraten möchte und sich eine Festtafel im Freien wünscht, braucht eine Location, die darauf ausgelegt ist. Wichtig ist ein Plan B für schlechtes Wetter. "Die Location sollte so flexibel sein, dass man an dem Tag erst morgens entscheidet, ob man drinnen oder draußen aufbaut", rät Deininger.
Wichtig: Diese Kriterien hängen meist voneinander ab. Ihr müsst sie zusammen berücksichtigen, um den geeigneten Festort zu finden.
2. Die Gästeliste
Während Ihr nach der Location sucht, könnt Ihr schon die konkrete Gästeliste erstellen - erfahrungsgemäß keine leichte Entscheidung.
Jacqueline Deininger empfiehlt, nur diejenigen einzuladen, die man wirklich dabei haben möchte, erst recht bei begrenztem Budget. Mit einer großen Gesellschaft mit vielen Personen, die Ihr nur flüchtig kennt, tut Ihr Euch keinen Gefallen, so ihre Erfahrung. Besser sei der enge Kreis aus Familie, Freunden und Arbeitskollegen.
Klar ist aber: Ganz ohne Kompromisse wird es meist nicht gehen.
Außerdem sind zwei Grundsatzfragen zu klären:
1. Sollen Partnerinnen und Partner auf der Gästeliste stehen?
Unbedingt, findet Melanie Goldberg. "Wenn ich etwa den neuen Freund meiner besten Freundin nicht einlade, dann verscherze ich es mir mit ihr." Ist eine Begleitperson aus bestimmten Gründen unerwünscht, sollte man offen mit der Freundin oder dem Kumpel darüber reden.
Bei weniger nahestehenden Personen gilt die Plus-eins-Regel aber nicht zwingend. Hier dürft Ihr nach eigenem Ermessen entscheiden.
2. Sind Kinder willkommen?
Wenn Kinder für Euch einfach dazu gehören, solltet Ihr sie auch richtig willkommen heißen. Zum Beispiel mit einem Kindermenü und einer kleinen Spieltüte als Geschenk, empfiehlt Deininger. Ab acht bis zehn Kindern rät sie zu einer Kinderbetreuung.
Es ist aber kein No-Go, ohne Kinder zu feiern. Gerade Eltern mit größeren Kindern haben in der Regel kein Problem damit, allein zu kommen. Über Ausnahmen solltet Ihr jedoch nachdenken, wenn die Kinder noch Babys sind oder die Familie von weither anreist.
Wenn Ihr Euch bei bestimmten Gästen noch nicht sicher seid, kommen sie vielleicht als Nachrücker infrage. Es sollten aber Menschen sein, die Euch eine verspätete Einladung nicht übel nehmen.
Tipp: Ihr schreibt erst mal alle Namen auf, die Euch einfallen, und verteilt sie auf die Kategorien A ("ist gesetzt"), B ("eher auch einladen" oder C ("vielleicht einladen"). So lässt sich je nach Budget und Wunschlocation schnell noch der Rotstift ansetzen.
3. Standesamt und Kirche
Keine Feier ohne Trauung. Macht Euch am besten früh auf die Suche nach einem Ort, der euren Vorstellungen entspricht.
Standesamt
Die Eheschließung lässt sich frühestens sechs Monate vor dem Heiratstermin anmelden. Manche Standesämter nehmen aber schon ein Jahr im Voraus eine Terminreservierung entgegen.
Zuständig ist das Standesamt des Ortes, an dem Ihr gemeldet seid. Für die Trauung selbst könnt Ihr ein anderes Standesamt wählen. Nach der Anmeldung werden Eure Papiere an das Wunschstandesamt übermittelt.
Tipp: In einigen Städten und Kommunen trauen Euch Standesbeamte an besonderen Orten - etwa auf einem Schloss, Schiff oder Leuchtturm.
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Manche Standesämter bieten für Trauungen eine besonders festliche Kulisse. Foto: Georg Wendt/dpa/dpa-tmn
Kirche
Soll es eine kirchliche Trauung sein, wendet Euch für den Termin am besten ein Jahr im Voraus an Eure Gemeinde oder das Pfarramt, rät Deininger. Wer sich nicht in seiner Heimatgemeinde trauen lässt, muss den Pfarrer oder Pastor unter Umständen mitbringen.
Ihr wollt lieber am Strand oder auf einer Wiese den Segen empfangen? Das geht meist nur in evangelischen Gemeinden, die katholische Kirche ist sehr streng. Unabhängig von der Konfession muss der Ort der Trauung geweiht sein, erklärt Deininger. Am besten nachfragen.
Ihr könnt aber auch freie Theologen und Hochzeitsrednerinnen buchen. Eine frühe Terminabsprache ist dann ebenfalls wichtig.
4. Die Hochzeitseinladung
Wenn Termin und Ort feststehen, sind die Save-the-Date-Karten dran. Gut im Zeitplan seid Ihr, wenn sie ein Jahr vorher rausgehen.
"Dann kann man sich über die Details in Ruhe Gedanken machen und mit vier Monaten Vorlauf die Einladungen verschicken", sagt Goldberg, die 2. Vorsitzende im Bund deutscher Hochzeitsplaner ist.
Wenn Ihr auf ein schriftliches Save-the-Date verzichtet, kommen die Einladungen spätestens sechs Monate vor der Hochzeit in die Post.
"Die klassische Save-the-Date-Karte ist im Postkartenformat und passt idealerweise zur späteren Einladung und zum Dekokonzept", sagt Goldberg. Es geht aber auch weniger förmlich.
Einladungskarten sind üblicherweise festlich gestaltet. Sie sollten alle wichtige Informationen für die Gäste enthalten:
- Namen des Brautpaares
- Hochzeitsdatum
- Uhrzeit und Ort der Trauung
- Ort der Feier
- Übernachtungsmöglichkeiten
- Anfahrt und Parkmöglichkeiten
- Programmpunkte
- Hinweise zum Essen
- Ansprechpartner für die Gäste
- Dresscode
- ggf. Kinderbetreuung
- ggf. Geschenk- oder Spendenwünsche
Viele Paare wählen für alle Karten ein einheitliches Design, auch für die Dankeskarten. Es kann aber sinnvoll sein, diese erst nach der Hochzeit zu bestellen. Dann kann ein Erinnerungsfoto dazu.
5. Der Hochzeitsfotograf
Wenn Ihr die gesamte Hochzeit in hochwertigen Bildern festhalten möchtet, ist ein Profi die sicherste Wahl.
Habt Ihr schon einen Wunschfotografen oder eine Fotografin?
Dann solltet Ihr so früh wie möglich Kontakt aufnehmen. Ein guter Zeitpunkt sei etwa ein Jahr vor der Hochzeit, sagt David Kohlruss, der als selbstständiger Hochzeitsfotograf in Berlin arbeitet. "Jeder Fotograf kann an den Hochtagen, also freitags und samstags zwischen Mai und September, immer nur einen Job annehmen."
Welche Leistungen sind enthalten?
In der Regel bieten Hochzeitsfotografen verschiedene Pakete an.
Bei Kohlruss umfasst das Basispaket 50 Fotos pro Stunde, die er später hoch aufgelöst und bearbeitet ans Brautpaar übergibt. Der Fotograf begleitet die Paare am Hochzeitstag sechs bis acht Stunden.
"Inzwischen hat sich die Hochzeitsfotografie immer mehr zur Reportage-Fotografie entwickelt", erklärt Kohlruss. Das heißt, der Fotograf oder die Fotografin ist beim Getting-Ready der Braut genauso dabei wie bei der Trauung, dem Essen und dem Eröffnungstanz.
Trotzdem gehört auch ein klassisches Shooting dazu. Plant dafür etwas Zeit ein. Um aus dem Geschehen nicht zu sehr herausgerissen zu werden, sollte das aber nicht länger als eine Stunde dauern.
Ein solches Leistungspaket kostet laut Kohlruss zwischen 1700 und 2000 Euro. Zusätzliche Stunden, eine Fotobox zum Mieten oder ein Fotoalbum lassen sich oft als Extraleistungen dazu buchen.
Wenn Ihr Videos von Eurer Hochzeit haben möchtet, dann erkundigt Euch, ob der Fotograf diese Leistung gleich mit anbietet. Andernfalls müsst Ihr zusätzlich einen Videografen buchen.
Wie findet man den passenden Hochzeitsfotografen?
Am besten sind Empfehlungen von Freunden oder Bekannten. Ansonsten könnt Ihr Euch im Internet auf die Suche begeben.
Am wichtigsten ist, dass Ihr Euch mit dem Bildstil identifizieren könnt. Für die Beurteilung reicht ein tolles Foto auf Instagram aber nicht aus. Kohlruss rät, sich mehrere Galerien zeigen zu lassen und den Fotografen zu fragen, wie lange er schon als Profi tätig ist.
Tipp: Sucht erst einmal in der Umgebung, in der Ihr feiert. Dann kennt der Fotograf oder die Fotografin womöglich schon die schönsten Motive und Hintergründe an der entsprechenden Location.
6. Die Musik
"Musik an" heißt es spätestens zum Eröffnungstanz. Doch schon vorher kann die richtige Musik für besonders stimmungsvolle Momente sorgen. Macht Euch darüber ruhig einige Gedanken.
Wann kommt eine Live-Band infrage?
Für Melanie Goldberg hängt das von der Gästezahl ab. Bei kleineren Gesellschaften könne eine klassische Hochzeitsband schnell den Rahmen sprengen. Hier sei ein Solist oder Duo die bessere Wahl. Besonders romantisch: etwa ein Duo aus Gesang und Cello zur Begleitung der Trauung.
Plant Ihr ein größeres Fest, dann lohnt sich natürlich auch eine Hochzeitsband. Sie beginnt meist nach dem Essen und kann zu einem der Höhepunkte des Abends werden. Als Gage solltet Ihr mindestens 1500 Euro einplanen. Soll die Band länger als drei oder vier Stunden spielen, müsst Ihr mit einem Aufpreis rechnen.
Gut zu wissen: Weil eine Live-Band Spielpausen braucht, ist sie nur in Kombination mit einem DJ sinnvoll.
Wie finde ich einen guten DJ?
Vielleicht hat Euch ein bestimmter DJ oder eine DJane bereits auf einer anderen Feier überzeugt. Dann solltet Ihr diese Person so früh wie möglich buchen, am besten ebenfalls ein Jahr im Voraus.
Wenn Ihr niemanden kennt, kann die Suche schwierig werden. Über das Netz finde man kaum DJs, die ein Probe-Set haben, sagt Deininger. Sie würde sich nur auf ein persönliches Gespräch verlassen.
Die Kosten schätzt die Expertin je nach Renommee zwischen 1300 und 2500 Euro. Eine weite Anfahrt wird unter Umständen extra berechnet.
Idealerweise legt der DJ schon während des Essens auf und so lange, bis wirklich Schluss ist. Er sollte die Party nicht beenden!
7. Die Ausstattung des Brautpaares
Die Location und alle Dienstleister sind gebucht, die Einladungen verschickt. Noch neun bis sechs Monate bis zur Hochzeit. Spätestens jetzt solltet Ihr Euch mit der Hochzeitsgarderobe beschäftigen.
Die spannendste Frage lautet hier meist: Was trägt die Braut?
Das Brautkleid
Für die Wahl des richtigen Kleids solltet Ihr wissen, in welchem Stil Ihr heiraten möchtet. Klassisch festlich? Oder eher schlicht und modern? Wenn das feststeht, kommt der Termin beim Brautausstatter.
"Wichtig ist, dass das Outfit zum Rahmen der Feier passt", sagt Henning Laue, Inhaber eines Festmodengeschäfts. Außerdem kommt es auf Euren Typ an und welche Schnitte vorteilhaft für Euch sind.
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Das Brautkleid sollte nicht nur zum Figurtyp, sondern auch zum Rahmen der Hochzeit passen. Foto: Robert Günther/dpa-tmn
Das sind die gängigsten Brautkleid-Schnitte:
• A-Linie: Diese klassische Schnittform besteht aus einem schmalen Oberteil und einem ausgestellten Rock. In Szene gesetzt werden Dekolleté und Oberkörper.
• Mermaid: Dieses Hochzeitskleid legt sich eng über Taille und Hüfte. Unterhalb der Knie ist es ausgestellt. Der Schnitt betont sowohl Oberkörper als auch Oberschenkel und Po.
• Fit and Flare: Das Kleid liegt bis oberhalb der Knie eng an und öffnet sich dann erst zu einem weiten Rock.
• Empire: Beim Empire-Schnitt fällt das Kleid unterhalb der Brust locker nach unten. Gezeigt werden lediglich Dekolleté, Schultern und Arme.
• Hosenanzug: Wer einen etwas schlichteren Stil bevorzugt, könnte sich auch in einem eleganten Hosenanzug wohlfühlen.
Als Alternative zum Brautkleid kommt auch ein Jumpsuit infrage.
Gut zu wissen: Schnitte wie Mermaid oder Fit and Flare können die Beinfreiheit stark einschränken und eignen sich dadurch weniger zum Tanzen.
Ist die Frage des Schnitts geklärt, geht es zur Anprobe:
Der Beratungstermin beim Brautausstatter kann Zeit in Anspruch nehmen. Das Festmodengeschäft Laue bietet Zwei-Stunden-Slots an. Allerdings kann es auch mal länger dauern, so der Inhaber.
Sein Tipp: Nicht zu viele Kleider anprobieren und höchstens vier Begleiterinnen oder Begleiter mitbringen - alles andere erschwert die Auswahl.
Auch wenn Ihr das Hochzeitsoutfit vor Eurem Partner oder Eurer Partnerin geheim halten wollt, solltet Ihr Stil und Farbgebung miteinander abstimmen. Ein Kleid in Elfenbein-Farbe passt zum Beispiel nicht unbedingt zu einem schneeweißen Hemd.
Das Kleid der Wahl wird dann abgesteckt und entsprechend geändert. Bei Laue erfolgt das rund vier Monate vor dem Hochzeitstermin. Drei, vier Wochen vor der Hochzeit ist das Kleid hier abholbereit. Andere Geschäfte haben andere Fristen.
Erkundigt Euch, bis wann Änderungen möglich sind. Das gilt vor allem für Schwangere und Last-Minute-Shopper.
Kosten: Wer ein hochwertiges Kleid tragen möchte, gibt meistens über 1000 Euro aus. Gute Angebote liegen bei etwa 700 Euro, so Laue.
Das Styling
Um den Brautlook perfekt zu machen, braucht Ihr natürlich den richtigen Brautschmuck. Lasst Euch am besten schon bei der Anprobe im Brautgeschäft verschiedene Accessoires zeigen.
Eine Stylistin übernimmt den Feinschliff. Auch hier ist die Terminabsprache ein Jahr im Voraus ratsam.
Die Berufsbezeichnung Stylist ist nicht geschützt. Achtet darauf, dass die Person genügend Erfahrung hat. Das kann ein Friseur mit der Zusatzqualifikation Make-up-Artist oder eine ausgebildete Maskenbildnerin sein.
Wer im Internet sucht, entdeckt bei vielen Angeboten diese oder ähnliche Leistungen:
• Beratungs- und Probetermin: maximal 3 Stunden
• Braut-Styling am Tag der Hochzeit: rund 2 Stunden
• Anlegen des Schleiers oder Haarschmucks
• Einsetzen von Wimpern
• Lippenstift zum Nachziehen
Auf Nachfrage helfen manche Stylistinnen auch beim Ankleiden. Die Preise beginnen bei etwa 600 Euro. Anfahrt und zusätzliche Leistungen wie das Gäste-Styling werden in der Regel extra berechnet.
Die Eheringe
Ein Ehering sollte an jedem Tag zu Euch passen, das ist wichtig. Nehmt Euch also genügend Zeit für die Auswahl. Drei bis sechs Monate vor der Hochzeit solltet Ihr mit der Suche beginnen, rät die Düsseldorfer Goldschmiede Tragkultur.
Die Anprobe schafft Gewissheit, welcher Stil und welches Metall Euch gefällt. Häufig bestehen Eheringe aus Gelbgold, Weißgold oder Platin. Auch andere robuste Metalle wie Tantal kommen zum Einsatz. Für ein Paar günstigere Gelbgoldringe bezahlt Ihr etwa 400 Euro.
Achtet beim Anprobieren darauf, dass es weder zu warm noch zu kalt ist. Nur so findet Ihr die richtige Ringgröße. Überprüft am besten zwei bis drei Wochen vor der Hochzeit, ob die Ringe noch gut sitzen.
Eine Gravur macht die Ringe einzigartig. Sie kann ein bis zwei Monate Zeit in Anspruch nehmen. Noch individueller werden die Ringe, wenn Ihr sie selbst anfertigt. Inzwischen bieten viele Goldschmiede solche Kurse an. Die Teilnahme solltet Ihr jedoch langfristiger planen.
8. Das Catering
Habt Ihr eine Location ausgewählt, die auch das Catering stellt, kann die Speiseplanung meist noch relativ kurzfristig erfolgen. Zehn Wochen Vorlauf dürften hier ausreichen. Bei einem externen Caterer solltet Ihr Euch mindestens sechs Monate früher darum kümmern.
So werden die Gäste über den Tag verpflegt:
• Stehempfang
• Kaffee und Kuchen
• Hauptmahlzeit
• Mitternachtssnack
Jetzt fragt Ihr Euch vielleicht: Was ist eigentlich besser - ein Menü oder ein Buffet? Hier kommen ein paar Entscheidungshilfen:
- Buffet: Ein Buffet hat den Vorteil, dass es eine große Auswahl an Speisen bietet. Auch Gäste mit Unverträglichkeiten finden etwas. Außerdem schafft es eine ungezwungenere Atmosphäre. Ideal ist die Kombination mit einem Barbecue. Melanie Goldberg nennt jedoch auch einen klaren Nachteil: Es entsteht sehr viel Unruhe.
- Menü: Das klassische Menü besteht aus drei oder vier Gängen und sorgt für eine besonders festliche Stimmung. Alle sitzen an ihrem Platz, keiner muss zum Buffet laufen. Aber: Auf Unverträglichkeiten und Essvorlieben lässt sich schwerer Rücksicht nehmen.
- Family Style: Das ist ein Tischbuffet aus vielen kleinen Speisen, die in Schüsseln, Schälchen und auf Platten serviert werden. Für Goldberg verbindet diese Variante die Vorteile von Buffet und Menü: Die Auswahl ist groß, und keiner muss seinen Platz verlassen. Außerdem geht es beim Essen besonders gesellig zu.
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Wird die Hochzeitstorte vor dem Festmahl serviert, ist das Interesse meist größer. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/dpa-tmn
Was müsst Ihr noch bei der Speiseplanung beachten?
• Fragt Unverträglichkeiten Eurer Gäste oder Wünsche nach veganen Speisen schon über die Einladung ab.
• Die Hochzeitstorte wird am besten zu Kaffee und Kuchen aufgefahren. Vor der Hauptmahlzeit kommt sie besser zur Geltung - und die Gäste sind noch nicht satt. Die Hochzeitstorte sollte übrigens rund drei bis vier Monate im Voraus bestellt werden.
• Herzhaftes statt Süßes als Mitternachtssnack anbieten. Seit einigen Jahren hat sich Currywurst mit Pommes etabliert. Auch die Reste des Buffets können später nochmals angerichtet werden.
• Testet die gewünschten Speisen vorher. Mit vielen Locations und Caterern lässt sich ein Probeessen vereinbaren.
• Für das Essen könnt Ihr im Schnitt mit 100 Euro pro Gast rechnen. Prüft immer, ob beim Catering auch Personal, Tische und Stühle sowie Geschirr enthalten sind. Die Preise können stark variieren.
9. Die Dekoration
Für eine gelungene Festtafel ist die Tischdeko fast genauso wichtig wie das Essen. Klärt mit der Location, was sie bereitstellt und was Ihr selbst besorgen müsst oder wollt. Stimmt Euer Deko-Konzept am besten auf Möbel, Wände und Vorhänge ab, rät Goldberg.
Zur Tischdekoration gehören:
- Tischwäsche
- Geschirr, Gläser und Besteck
- Kerzen und Kerzenleuchter
- Tisch- und Menükarten
- Blumen und Blumenvasen
- optional Dekogegenstände wie Herzen oder Perlen
Zusätzliche Blumen braucht Ihr eventuell für:
- die Dekoration der Location und des Trauortes
- den Schmuck des Hochzeitsautos
- die Blumenkinder
- den Brautstrauß
Wer das alles in die Hand einer Floristin oder eines Floristen geben möchte, sollte mindestens drei Monate im Voraus Kontakt aufnehmen.
Um den Festsaal stimmungsvoll zu gestalten, können auch Stoffbahnen für die Decke und eine alternative Beleuchtung hilfreich sein.
Was fehlt noch? Ein Notfallkörbchen für die Gäste. Hier kommen Haarspray, Deo, Hygieneartikel, Kaugummis, ein Haarkamm und Ähnliches hinein. Platziert wird das Körbchen beim WC.
Was gilt es bei der Sitzordnung zu beachten?
Melanie Goldberg nennt ein paar sinnvolle Regeln:
- Am Tisch des Brautpaares sitzen klassischerweise die Elternpaare, Geschwister und Trauzeuginnen und Trauzeugen, sofern genügend Platz ist. "Aber das darf das Brautpaar entscheiden."
- Paare nicht auseinandersetzen. "Viele mögen das nicht."
- Keinen Tisch nur für Singles. "Das finde ich etwas gemein."
- Geschiedene Eltern und andere Personen, die sich nicht vertragen, am besten auseinandersetzen.
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Blumenarrangements sorgen auf der Hochzeitstafel für den richtigen Wow-Faktor. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/dpa-tmn
10. Das Programm
Im Grunde ist nun alles abgehakt. Denn das Programm übernehmen die Gäste. Wenn Ihr unliebsame Überraschungen vermeiden wollt, bittet in der Einladung um eine Anmeldung von Festbeiträgen.
Außerdem solltet Ihr den zeitlichen Rahmen festlegen. Damit die Party pünktlich starten kann, rät Goldberg, die meisten Beiträge zwischen den Menü-Gängen oder während des Desserts zu platzieren.
Nennt am besten schon in der Einladung einen Ansprechpartner, der das Programm koordiniert und sämtliche Rückfragen entgegennimmt. Oft erklären sich die Trauzeugen dazu bereit, das Brautpaar bei der Hochzeitsplanung und während der Feier zu unterstützen.
Das ist viel Verantwortung. Wer seine engsten Freunde oder Verwandten nicht so stark einspannen möchte, sucht sich vielleicht lieber Hilfe bei einer professionellen Hochzeitsplanerin.
Entscheidend ist, dass am Ende alle Vorbereitungen erledigt sind und Ihr Euch einfach nur auf Euren großen Tag freuen könnt.